Andrias 19 - page 213

M
üller
: Pilzkundliche Internetseite in Deutschland
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Kurzfassung
Die Entstehung und die aktuellen Angebote der ersten
deutschen pilzkundlichen Internet-Präsenz „
pilze.de“ werden beschrieben.
Abstract
: The first German mycological
website
An overview is given of the history of the first Ger-
man mycological website “
” and its
services.
Autor
G
eorg
M
üller
, Uhlandstr. 18, 76332 Bad Herrenalb, E-
Mail:
Einleitung
Es ist heute nur noch schwer vorstellbar, dass
das Internet vor 20 Jahren praktisch nicht exis­
tierte bzw. nur einem engen Nutzerkreis an eini-
gen Universitäten zugänglich war. Dies zeigt sich
z.B. auch in der Liste mykologischer Adressen im
Anhang dieses andrias-Bandes, wo jede Institu­
tion eine eigene Internetseite vorweisen kann.
Entstanden war das Internet in den 1960er Jah-
ren aus dem Bestreben, die Informationsinfra-
struktur des amerikanischen Militärs ausfallsi-
cher und redundant verfügbar zu halten. Dazu
wurden verschiedene Protokolle entwickelt, die
in den 1970er und 1980er Jahren dazu benutzt
wurden, Rechner zunächst in den USA, später
auch mehr und mehr weltweit zu vernetzen und
Informationen zwischen ihnen auszutauschen.
Zu dieser Zeit waren es hauptsächlich textbasier-
te Informationen und reine Daten, die transpor-
tiert wurden. Die Verknüpfung von Informationen
durch so genannte Links und die Darstellung von
Bildern wurden nur theoretisch behandelt. Den-
noch wuchs der Einfluss des Internets im Laufe
der 1980er Jahre, und mit E-Mail und Usenet ent-
standen wichtige textbasierte Kommunikations-
mittel, die auch heute noch verwendet werden.
Der große Durchbruch geschah jedoch in den
1990er Jahren, als am europäischen Kernfor-
schungszentrum CERN durch T
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der erste so genannte Webserver in Betrieb
genommen wurde. Ein Webserver ist ein Rech-
ner, der an das Internet angeschlossen ist und
Dokumente auf Anfrage ausliefert. Meist sind
diese Dokumente HTML-Seiten, die anklickbare
„Links“ enthalten, die auf weitere Datenseiten
oder Bilder verweisen und so eine umfassende
Verknüpfung großer Datenmengen erlauben.
Spezielle Programme („Browser“) wurden entwi-
ckelt, um diese Dokumente anzuzeigen und wa-
ren mittels aktueller Eingabegeräte zu bedienen.
Diese dramatische Verbesserung der Interaktivi-
tät gegenüber den früheren Protokollen hat zu
einer raschen Akzeptanz des Internets geführt.
Schnell vermehrte sich die Zahl der vernetzten
Rechner. Waren es 1993 in Deutschland gera-
de einmal 15 und weltweit etwa 500 Webserver,
schnellte diese Zahl 1997 auf über 6 Millionen
(
_
Internets). Heute (2011) sind es mehrere hun-
dert Millionen und das Internet hat sich in die-
ser kurzen Zeit als Massenmedium etabliert. Es
gibt ein unüberschaubares Angebot von Daten-
banken, Nachrichtenseiten, Sozialen Netzwer-
ken und sonstigen Diensten zu allen nur vorstell-
baren Themengebieten. Auch die Mykologie ist
mittlerweile sehr umfangreich vertreten.
Just zu der Zeit, als in Deutschland die ersten
Webserver aufgestellt wurden, begann ich als
Physikstudent mit meiner Diplomarbeit im Fach
Meteorologie am Institut für Meteorologie und
Klimaforschung der Universität Karlsruhe. Mete­
orologische Fragestellungen werdenmeist mittels
Rechnern gelöst, und so hatte ich ausgiebig Ge-
legenheit, die rasant entstehenden neuen Mög-
lichkeiten zu beobachten und bald auch selbst
zu nutzen. Als ab etwa 1994 vom Universitäts-
rechenzentrum das Angebot präsentiert wurde,
: Die erste pilzkundliche
Internetseite in Deutschland
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