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andrias, 19
(2012)
der trockenen afro-montanen Wälder Äthiopiens
wurden von W
ubet
et al. (2003a) untersucht. In
Wurzeln von Albizia gummifera, Albizia schimpe-
riana, Aningeria adolfi-friedericii, Ekebergia ca-
pensis, Hagenia abyssinica, Prunus africana und
Syzygium guineense konnten erstmals arbusku-
läre Mykorrhizen nachgewiesen werden, für Cro-
ton macrostachyus, Olea europaea ssp. cuspida-
ta und die Koniferen Juniperus procera und
Podocarpus falcatus wurden sie bestätigt. – Die
ITS- und 5.8S rDNA-Sequenzdiversitäten arbus-
kulärer Mykorrhizen von Prunus africana haben
W
ubet
et al. (2004) analysiert. Den Glomeraceae
konnten 20 Sequenztypen, den Archaeospora-
ceae und Diversisporaceae je ein Typ zugeord-
net werden. Zwei Sporentypen wurden als Glo-
mus etunicatum und G. mosseae identifiziert.
– An zwei Standorten trockener, afromontaner
Wälder haben W
ubet
et al. (2006a) Juniperus
procera beprobt, um die molekulare Diversität
der nucSSU-rDNA zu bestimmen. Es wurden
sieben verschiedene Glomus-Sequenztypen ge-
funden, die bisher unbekannt waren. Die AM-
Pilzgesellschaften verschiedener Baumindivi-
duen und diejenigen der beiden Standorte
unterschieden sich signifikant. Diese Ergebnisse
wurden durch eine weitere Studie (W
ubet
et al.
2006b) untermauert, in die Podocarpus falcatus
einbezogen wurde. Es konnten 16 Glomus und
drei Diversispora-Sequenztypen sowie ein Ar-
chaeospora-Typ nachgewiesen werden, die nicht
mit bekannten Sequenzen identisch waren. Auch
die Sequenzen, die von den beiden Probeflächen
stammten, waren signifikant verschieden. – Der
Vergleich von Mykorrhizierungstypen dreier ge-
meinsam vorkommender, afromontaner Baumar-
ten in äthiopischen Trockenwäldern, Olea euro-
paea subsp. cuspidata, Prunus africana und
Podocarpus falcatus (W
ubet
et al. 2009) wurde
an Sequenztypen, die eine > 97 % Ähnlichkeit
der SSU-rDNA (NSR1-AM1) besitzen, durchge-
führt. Die gefundenen 409 Sequenzen konnten in
32 Sequenztypen gruppiert werden, die zu den
Glomeraceae, Diversisporaceae und Gigaspora-
ceae gehören. Mit Baumsämlingen konnten
diverse Pilzarten geködert werden, die sich
weitgehend von denjenigen alter Bäume unter
schieden. Dies eröffnet Möglichkeiten zur Opti-
mierung der Mykorrhizierungen bei Wiederauf-
forstungen. – In den Wurzeln von Taxus baccata,
die aus Tübingen und Balingen stammten, fan-
den W
ubet
et al. (2003b) bei 5.8S rDNA und ITS2
vier Sequenztypen von Glomus und einen Typ
von Archaeospora. Diese Sequenztypen waren
bisher bekannten nicht zuzuordnen. – Die Diver-
sität arbuskulärer Mykorrhizapilze Namibias und
des westlichen Südafrikas haben U
hlmann
(2004)
in ihrer Dissertation und U
hlmann
et al. (2004a) in
ausgewählten Biodiversitätsobservatorien auf-
genommen. In semiariden Grasvegetationen Na-
mibias waren die in Wurzeln gefundenen Mykor-
rhizen weniger divers als Glomeromyceten-Sporen
in den Böden (U
hlmann
et al. 2004b). Dies könnte
durch unterschiedliche Vergesellschaftungen
während der Vegetationsperioden oder auch
durch Bindungen an Gehölze und andere Pflan-
zen bedingt sein. Im westlichen Südafrika fallen
Winterregen, in Namibia dagegen Sommerregen.
Es konnte von U
hlmann
et al. (2004c) gezeigt
werden, dass die arbuskulären Mykorrhizen die-
ser Gebiete in ihrer Verbreitung nicht nur von
abiotischen Faktoren, sondern auch von der Ver-
gesellschaftung mit geeigneten Wirtspflanzen
abhängig sind. An drei Standorten des ariden
Südnamibia wurden von U
hlmann
et al. (2006)
die arbuskulären Mykorrhizen analysiert. Unter
den 12 registrierten Arten war Glomus aggrega-
tum der dominante Sporentyp. Es zeigte sich,
dass die Mykorrhizierungen durch die Landnut-
zung beeinflusst werden, nicht jedoch die Arten-
zusammensetzungen.Diese sind von abiotischen
Konditionen abhängig. – In den organischen Bö-
den der montanen Nebelwälder Südecuadors
dominieren
arbuskuläre
Endomykorrhizen
(K
ottke
et al. 2004), die nach morphologischen
Merkmalen den Gattungen Glomus, Acaulospo-
ra, Scutellospora und Gigaspora zugeordnet
wurden. An 57 Baumarten der Versuchsflächen
der Forschungsstation San Francisco bei Loja
konnten arbuskuläre Mykorrhizen nachgewiesen
werden. H
aug
et al. (2004) fanden, dass Graffen-
rieda emarginata (Melastomataceae) zusätzlich
mit einem Ascomyceten aus dem Hymenoscy-
phus ericae-Aggregat Mykorrhizen bildet. – Zwei
Morphotypen der Glomeromycota in den Wur-
zeln von Alzatea verticillata, einer in den Bergre-
genwäldern Südecuadors häufigen Baumart,
wurden von B
eck
et al. (2005) lichtmikroskopisch
studiert und illustriert. Bemerkenswert ist ihr
ektendomykorrhizierendes Wachstum sowie das
Fehlen von Vesikeln und intraradikalen Sporen.
In einer weiterführenden Arbeit haben B
eck
et al.
(2007) strukturelle Merkmale durch molekulare
ergänzt. Die Checkliste der Mykorrhizapilze für
die Reserva Biológica San Francisco (H
aug
et al.
2007) zeigt die Dominanz der Glomeromycota
ebenso deutlich wie die Übersichten von Gradi-
enten (K
ottke
et al. 2008b) und Gruppierungen