O
berwinkler
: Mykologie am Lehrstuhl der Universität Tübingen 1974-2011
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sa’ hat H
aug
(1989a) untersucht. – Die Anatomie
von Feinstwurzelsystemen und ihrer Mykorrhi-
zen nach Trockenstress und Düngemaßnahmen
haben K
ottke
& O
berwinkler
(1988b) analysiert.
– Für seine Dissertation hat B
lasius
(1989) die
zellulären Strukturen und die Dynamik von Ekto-
mykorrhizen der Fichte studiert. Aus diesen Un-
tersuchungen resultierten mehrere einschlägige
Publikationen (B
lasius
et al. 1986, 1989, B
lasius
&
O
berwinkler
1989). – Bei diesen Studien wurden
auch Bewertungen der Güte von Fichtenwurzeln
in geschädigten Beständen durchgeführt (B
lasi
-
us
et al. 1985). – Von F
eil
et al. (1988) und F
eil
(1989) wurden die Reaktionen der Mykorrhizen
von Picea abies auf natürlichen und experimen-
tellen Trockenstress untersucht. Die Freilandstu-
dien wurden im Ulmer Universitätswald durchge-
führt, für die Gewächshausexperimente wurden
Originalböden verwendet. Durch Trockenperioden
kann die Seitenwurzelbildung erhöht werden und
selbst nach extremer Trockenheit sind Mykorrhi-
zen zu erneutem Wachstum befähigt. Allerdings
führt die Schädigung von Meristemen zum Ab-
sterben der Mykorrhizen. – Um die Vitalität der
Mykorrhizen unterschiedlich geschädigter Konife-
renbestände mit Fichte und Tanne im Schwarz-
wald zu bestimmen, haben R
itter
et al. (1986,
1989a, b) und R
itter
(1990) fluoreszenzmikro‑
skopische Untersuchungen mit FDA-Vitalfluoro-
chromierung durchgeführt. Die Mykorrhizaent-
wicklung in solchen Wäldern haben R
itter
et al.
(1989c) in einem Übersichtsartikel besprochen.
– Tuberkeln von Ektomykorrhizen der taiwane-
sischen Fagaceen Castanopsis borneensis und
der Juglandacee Engelhardtia roxburghiana wur-
den von H
aug
et al. (1991) untersucht. In diesen
Anschwellungen wurden Hyphen in abgestor-
benen Pflanzengeweben gefunden, die bis zu
den Gefäßbündeln vorgedrungen waren. – Die
Möglichkeiten der subzellulären Elementlokali-
sation in Mykorrhizen mit Hilfe der Elektronene-
nergieverlust-Spektroskopie hat K
ottke
(1991)
dargestellt. – Den Einfluss der Düngung mit Kalk-
salpeter und Silvital auf ektomykorrhizierende Ar-
ten der Cantharellales, Russulales, Boletales und
Agaricales in den Versuchsflächen Pfalzgrafen-
weiler und Hirschkopf der Forstlichen Versuchs-
anstalt Baden-Württemberg im Schwarzwald hat
C.M
üller
(1991) in seiner Dissertation untersucht.
Umgekehrt wurde auch die gesteigerte Stickstoff-
versorgung der Waldböden bei Zersetzung der
Pilzfruchtkörper kalkuliert. – Morphologie, mi-
kroskopische und ultrastrukturelle Merkmale der
Fichten-Ektomykorrhizen im Schwarzwald haben
H
aug
& P
ritsch
(1992) in einem Atlas zusammen-
gestellt. – Über die Auswirkungen von Düngung
auf Feinwurzeln und Mykorrhizen im Kulturver-
such und im Freiland haben H
aug
et al. (1992)
in einer umfangreichen Dokumentation berich-
tet. Aufnahme und Filterung von Kationen durch
Ektomykorrhizen hat K
ottke
(1992) dargestellt.
K
ottke
& O
berwinkler
(1992) haben die Vitalität
von Baummykorrhizen auf sauren Böden unter-
sucht. – Anwendungsmöglichkeiten und Gren-
zen der Elektronenenergieverlust-Spektroskopie
(EELS) zur Lokalisation und Identifikation von
Elementen in Mykorrhizen hat K
ottke
(1994) dar-
gestellt. – Der Hyphenmantel von Ektomykorrhi-
zen als Ort des Transportes und der Speicherung
gelöster Stoffe wurde von K
ottke
et al. (1995b)
beschrieben. – Die Ektomykorrhizen von Rhizo-
Abbildung 49. Ektomykorrhiza des Fichtenreizkers,
Lactarius deterrimus, an Fichtenwurzeln, Picea abies.
a) Fichtenfeinstwurzeln vom Fichten-Reizker umman-
telt. Messbalken 1 mm. b) Schnitt durch den Wurzel-
rindenbereich mit Hyphen, die das Hartigsche Netz
bilden. An der tangentialen Schnittstelle sind die finger-
förmig aufgefächerten Hyphen deutlich zu erkennen.
Messbalken 5 µm.