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andrias, 19
(2012)
der Erstbeteiligte an den Tübinger Mykorrhiza-
forschungen, führte später eine binäre Nomen-
klatur für die Ektomykorrhizen ein, die auch die
Baumarten erfassen. – Sozio-ökologische Studi-
en an Pilzen von Fichten- und Eichen-Buchen-
Hainbuchen-Wäldern im Naturpark Schönbuch
haben A
gerer
& K
ottke
(1981) durchgeführt. Sie
haben versucht, die Fruchtkörper-Biomassen als
relative Produktivitäten unterschiedlicher Stand-
orte zu erfassen. – Die Bedeutung der Ektomy-
korrhiza in älteren Laub- und Nadelwaldbestän-
den des südwestdeutschen Keuperberglandes
haben K
ottke
& A
gerer
(1981, 1983) diskutiert.
Die Wurzelentwicklung und das Wachstum der
Fichte auf unterschiedlichen Böden und künst-
lichen Substraten hat K
ottke
(1986b) darge-
stellt. Eine Quantifizierung des Pilzmyzels im
Waldboden haben K
unzweiler
& K
ottke
(1986)
vorgenommen. – Morphologie und Funktion der
Ektomykorrhizen von Waldbäumen haben K
ottke
& O
berwinkler
(1986a) in einem Reviewartikel
dargestellt. – Differenzierungen in Wurzelspitzen,
Meristemen und Mykorrhizen von Feinstwurzeln
gesunder und kranker Fichten wurden von K
ottke
et al. (1986) vergleichend untersucht. – H
aug
et
al. (1986) und H
aug
(1987) haben 25 Mykorrhiza-
formen der Fichte aus dem Schwarzwald makro-
skopisch, lichtmikroskopisch und ultrastrukturell
charakterisiert. Die Dominanz der Basidiomyce-
ten konnte belegt werden. In 0-30 cm Bodentiefe
fand sich die größte Mykorrhizaformenvielfalt. Die
Strukturen des Hartigschen Netzes wurden in
dieser Arbeit intensiv untersucht. Zehn nach mor-
phologischen und feinstrukturellen Merkmalen
gut unterscheidbare Picea abies-Ektomykorrhi-
zen haben H
aug
& O
berwinkler
(1987) dargestellt
und geschlüsselt. Unter ihnen konnten erstmals
zwei gefunden werden, deren Doliporen kontinu-
ierliche Parenthesome besaßen, sodass sie nach
damaliger Systematik den Heterobasidiomyceten
zuzuordnen waren. – Künstlich gezogene Mykor-
rhizen hat K
ottke
(1986a) mit Formen vom Natur-
standort verglichen und dabei auch die „safran-
gelbe Mykorrhiza“ behandelt. Für Larix decidua,
Picea abies und Pinus sylvestris haben K
ottke
et
al. (1987) eine Methode zur in-vitro-Mykorrhizie-
rung unter sterilen Bedingungen in Petrischalen-
kulturen mit Amanita muscaria (Fliegenpilz), Pilo-
derma croceum, Pisolithus ahrizus (P. tinctorius,
Erbsenstreuling) und Suillus grevillei (Goldröhr-
ling) beschrieben. – An Pinus sylvestris wurde
die in-vitro-Mykorrhizierung in Abhängigkeit von
pH-Werten experimentell durch M
etzler
& O
ber
-
winkler
(1987) ermittelt und deren Bioindikation
dargestellt (M
etzler
& O
berwinkler
1989). – Über
intrazelluläre pilzliche Infektionen an Ektomykor-
rhizen geschädigter Fichten haben H
aug
et al.
(1988) berichtet. Die interzelluläre Besiedelung
der meristematischen Region von Fichtenwurzeln
durch den Mykorrhizapilz der ‚Piceirhiza gelatino-
Abbildung 48. a) Der saprob
lebende Grünspan-Träuschling,
Stropharia aeruginosa, ist an
seiner unverwechselbar blau-
grünen, im Alter vergilbenden
Farbe sowie dem schuppigen
Stiel und Ring leicht zu er-
kennen. Er liebt saure Böden,
bevorzugt daher Nadelwälder
und ältere Holzreste. Wertach,
30.9.2003, Messbalken 1 cm. b)
Teil eines Längsschnittes einer
Lamelle mit zentralen Hyphen,
Subhymenium und Hymenium
mit unterschiedlich reifen Basi-
dien und einer Cystide. Mess-
balken 20 µm. c) Dickwandige
Basidiospore mit terminalem
Keimporus, Messbalken 5 µm.
d) Hyphen aus dem Hutfleisch.
Messbalken 20 µm. e) Hyphen
der Hutoberseite, die nach au-
ßen allmählich verschleimen.
Messbalken 50 µm.