Andrias 19 - page 80

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andrias, 19
(2012)
pogon roseolus an Pinus sylvestris von Galmei-
Abraumhalden wurden von T
urnau
et al. (1996)
mittels EELS auf potentiell toxische Elemente un-
tersucht. Ergänzend wurden cytochemische Tests
durchgeführt. Eine Anreicherung von Cd und Al
wurde im Hyphenmantel gefunden. Entlang des
Hartigschen Netzes nahmen die Elementkonzen-
trationen zum Wurzelinneren hin ab. Dies wurde
als Filtereffekt gedeutet. – Den Einfluss von Eli-
citoren, Hormonen, Lectinen und Nährstoffgradi-
enten auf die benötigten Signale zur Bildung und
zum Erhalt der Ektomykorrhiza haben S
alzer
et
al. (1997) untersucht. – Die Stickstoffdeposition
in den Mykorrhizen der Fichte im Schwarzwald
wurde von B
eckmann
et al. (1998) analysiert. Dies
war ein Beitrag in einem Verbundprojekt, das die
Auswirkungen von atmogenen Einträgen auf den
Wasser- und Stoffhaushalt von Fichtenwäldern
untersuchte. – Strukturen und Wirkungsgefüge
von Ektomykorrhizen wurden von K
ottke
(1999,
2004) dargestellt. – Den Nachweis der Einwir-
kungen von Schwermetallen auf Mykorrhizen ha-
ben T
urnau
& K
ottke
(2005) beschrieben. – Die
Ektomykorrhizagesellschaften von Salix-Arten
auf früheren Erzabbaustandorten haben H
rynkie
-
wicz
et al. (2008) untersucht.
Ascomycota, Schlauchpilze und ihre
asexuellen Stadien
(Tafel 16, Abb. 50)
Saprobe Arten
Beim Sammeln unscheinbar corticioider Pilze ist
O
berwinkler
auf der Innenseite alter Borken von
Pinus sylvestris schon 1962 auf Ascocorticium
anomalum gestoßen. Da die Art damals als sel-
ten galt und sogar vermutet wurde, dass sie ein
Bindeglied zwischen Asco- und Basidiomyceten
darstellen könnte, erschien uns (O
berwinkler
et al. 1967) eine genaue mikromorphologische
Analyse angezeigt. Diese wurde durch erfolg-
reiche Kultivierungsversuche ergänzt. Wir haben
Ascocorticium zu den Helotiales gestellt. Eine
Verbindung zu Basidiomyceten konnte ausge-
schlossen werden. – Aufsammlungen saprober
Hyphomyceten zwischen 1998-2000 aus der
Umgebung von Taipei und den Hochgebirgsla-
gen erbrachten zehn Neunachweise von Deu-
teromyceten für Taiwan (K
irschner
et al. 2001c):
Actinocladium rhodosporum, Chromelosporium
ochraceum, Conoplea novae-zelandiae, Dictyo­
chaeta subfuscispora, Exochalara longissima,
Gyrothrix pediculata, Hyalosynnema multisepta-
tum, Kumanasamuha sundara, Spadicoides obo-
vata und Stachycoremium parvulum.
Mykoparasiten
(Abb. 51)
Den Mykoparasitismus von drei Diplococcium-
Arten haben K
irschner
& O
berwinkler
(2001)
licht- und transmissionselektronenmikroskopisch
studiert. Diplococcium clarkii und D. clavariarum,
die Basidiomyceten parasitieren, haben Appres-
sorien, die Fortsätze in die Wirtszellwände aus-
bilden. Darauf reagiert der Wirt mit sekundären
Zellwandauflagerungen. Hyphen von Diplococ-
cium parcum wurden vermutlich von Tulasnella-
Hyphen umwunden und von Diplococcium para-
sitiert. Diese Interaktion konnte jedoch nicht in
Reinkultur studiert werden.
Abbildung 51. Der Mykoparasit Diplo-
coccium clavariarum, aus K
irschner
&
O
berwinkler
(2001). Pfeile verweisen auf
Appressorien, Pfeilköpfe auf Konidien-
träger. Messbalken 10 μm, Zeichnung R.
K
irschner
.
1...,70,71,72,73,74,75,76,77,78,79 81,82,83,84,85,86,87,88,89,90,...376
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