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Naturwissenschaftlicher Verein
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selbst hergestellt und lieferte uns an diesem
Abend einen sehr interessanten Vortrag über die
von ihm verwendeten Techniken und Methoden.
An dem Entstehungsprozess der beiden Model-
le, der sich jeweils über mehr als ein Jahr hinzog,
konnten die Hörer an Hand seines anschaulichen
Bildmaterials selbst teilnehmen.
Mit dem Frühsommer war dann die Exkursi-
onszeit erreicht, Touren führten uns 2011 vom
28. Mai bis 2. Juni in das SEL-Studiengebiet im
Oberen Vinschgau in Norditalien (Organisation
R. T
rusch
und M. F
alkenberg
), vom 1. bis 2. Juli
in das Feldberggebiet im Südschwarzwald (Or-
ganisation J
oachim
und I
ris
A
sal
, Todtnau) und
vom 29. bis 30. Juli
ins württembergische Allgäu
auf die Adelegg (Organisation R
udolf
S
chick
,
Ravensburg, A
ndreas
M
orlok
, Isny; Taf. 3, c,
Taf. 4, a-c). Darüber hinaus führten R. T
rusch
und M. F
alkenberg
in Kooperation mit dem Na-
turschutzzentrum Rappenwört in bewährter
Weise eine Leuchtnacht zu den Nachtschmet-
terlingen im Karlsruher Rheinwald durch. Unser
Ziel war es, den an Naturschutz interessierten
Teilnehmern unsere Arbeitsweise näher zu
bringen und Fragen zu nachtaktiven Insekten
zu beantworten.
Der Feldberg als subalpine Insel beherbergt eine
Vielzahl von Tieren und Pflanzen, deren näch-
stes Verbreitungsgebiet sich in den Alpen oder in
Nordeuropa befindet. Dennoch ist das Feldberg-
gebiet in Bezug auf Schmetterlinge, besonders
Nachfalter, bisher nur sporadisch durchforscht.
Neuerdings konnten nach vielen Jahrzehnten
wieder Arten wie Euxoa decora oder Chersotis
cuprea nachgewiesen werden. Verschollen ist
nach wie vor Apamea platinea. Mit Euphitecia
satyrata zermattensis gelang J. A
sal
der Erst-
nachweis dieser Art außerhalb der Alpen.
Bei unserem Leuchtabend am 1. Juli hatten wir
allerdings kein Glück. Während wenige Tage
zuvor in 1.500 mNN nachts noch hochsommer-
liche 20 °C herrschten, fiel der Wert in der Nacht
vom Freitag auf Samstag unter den Gefrierpunkt
(Taf. 2, c). – Wir werden deshalb Exkursionen der
Entomologischen Arbeitsgemeinschaft in Zukunft
nicht mehr tagegenau terminieren, sondern nur
noch ein Zeitfenster angeben, zu dem dann den
angemeldeten Teilnehmern genaue Daten mit-
geteilt werden. – Tags zur Wanderung über den
Feldberg (Taf. 1, a) flogen dann im Sonnenschein
für das Gebiet typische Arten wie Mesotype ver-
berata (Taf. 3, b), Elophos vittaria (Taf. 3, a) oder
Entephria infidaria (Taf. 2, b).
Die Adelegg ist ein weit vorgeschobener Teil
der Voralpen und mit ihrem westlichen Teil der
einzige baden-württembergische Anteil an den
Alpen. Hohe Niederschläge und kaltes Klima
einerseits, enge, steile Tobel und einige wenige
Almweiden andererseits sowie Halbtrockenrasen
am Westfuß prägen ihren Charakter, so dass al-
pine Arten, die normalerweise erst in höheren
Lagen fliegen, hier vorkommen. Ein Beispiel ist
der Alpen-Perlmutterfalter (Boloria thore). Eine
weitere Seltenheit ist das Salweiden-Wicklereul-
chen (Nycteola degenerana).
Nach der Sommerpause musste der Septem-
bertermin (Vortrag von G. S
eiger
: InsectIS: Ar-
beitsstand und Ausblicke – Herausforderungen
und Alternativen) leider entfallen. Am 28. Okto-
ber berichtete dann Dr. R
olf
M
örtter
aus Kro-
nau über seine Erfahrungen mit der Bearbei-
tung der Schmetterlingsfamilie Pyralidae in der
Reihe „Die Lepidopterenfauna der Rheinlande
und Westfalens“. In dieser inzwischen 16 Bän-
de umfassenden Regionalfauna behandeln drei
Bände Unterfamilien der Pyralidae. Der Referent,
der in Zusammenarbeit mit H
elmut
K
inkler
zwei
von diesen drei Bänden erarbeitet hat, stellte die
Konzeption des Projektes mit den bisher erschie-
nenen Bänden vor und zeigte anhand von ausge-
wählten Arten Verbreitung, Biologie und Gefähr-
dung im bearbeiteten Gebiet. Im Frühstadium
der Bearbeitung der Baden-Württembergischen
Pyralidenfauna sind solche Nachbarfaunen zum
Vergleich mit dem eigenen Arteninventar sehr
hilfreich.
So fand dann auch das gemeinsame Arbeits-
treffen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an-
lässlich von zwei Jahren Kartierung der Züns-
lerfalter Baden Württembergs am 25. November
statt. Auf Grund der starken Einbindung der
Museumsmitarbeiter in das Ausstellungsprojekt
„Von Schmetterlingen und Donnerdrachen –
Natur und Kultur in Bhutan“ konnten nur wenige
Fortschritte von Museumsseite, etliche jedoch
von Seiten der ehrenamtlichen Mitarbeiter vor-
gestellt werden. Z.B. kartiert seit nunmehr zwei
Jahren R
udolf
S
chick
(Ravensburg) verstärkt
die Pyralidae in Oberschwaben und hat z.T.
auch Sammlungsdaten erfasst (coll. G. B
aisch
).
Auch viele andere Entomologen unserer AG
lassen die Kleinschmetterlinge bei ihren Erfas-
1...,163,164,165,166,167,168,169,170,171,172 174,175,176,177,178,179,180,181,182,183,...246
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