Naturwissenschaftlicher Verein
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26. Mai 2011
Botanische Abendexkursion zumThema
„kalkfreie Sandrasen“ bei Neureut-Heide
Führung von Dipl.-Biol. A
ndreas
K
leinsteuber
(Karlsruhe)
In Kooperation mit dem
Naturschutzzentrum
Rappenwört fand diese Exkursion im Karlsruher
Nordwesten statt. Neben dem bekannten Natur-
schutzgebiet „Alter Flugplatz“ gibt es in unmit-
telbarer Nähe noch weitere kalkarme Sandma-
gerrasen. Besonders artenreiche Flächen finden
sich bei Neureut-Heide. Da sie für den geplanten
Bau der umstrittenen „Nordtangente“ vorgese-
hen sind, blieben sie bisher von intensiver Nut-
zung verschont. Als botanische Besonderheiten
finden sich häufig z.B. Teesdalia nudicaulis (Bau-
ernsenf), Ornithopus perpusillus (Mäusewicke)
und Aira praecox (Frühe Haferschmiele), sel-
tener Veronica triphyllos (Finger-Ehrenpreis) und
Veronica verna (Frühlings-Ehrenpreis). Neben
der Vorstellung der botanischen Besonderheiten
wird auch auf die Probleme bei der Erhaltung der
Flächen eingegangen.
10. Juni 2011
Nachtschmetterlinge im Rheinwald
Führung von Dr. R
obert
T
rusch
und M
ichael
F
al
-
kenberg
(Naturkundemuseum Karlsruhe)
Ebenfalls in Kooperation mit dem Naturschutz-
zentrum Rappenwört und auch passend zum
Internationalen Jahr der Wälder 2011 entführte
uns diese Veranstaltung in die Welt der Nacht-
falter eines Auwaldes. Bei einem so genannten
„Lichtfang“, dem nächtlichen Anlocken von In-
sekten mit Licht, konnten die Besucher in dieser
Frühlingsnacht mit dabei sein. Dazu bauten wir
direkt am Naturschutzzentrum einen Leuchtplatz
auf. Fragen wie „Warum fliegen die Nachtfalter
zum Licht?, Welche Nachtschmetterlinge wer-
den kommen?, Ist die Nachtfalterfauna des Au-
enwaldes noch intakt?“ wurden beantwortet und
die Lebensweise und die Ansprüche der Wald-
Schmetterlinge erklärt. Thema war ebenfalls, wie
wir die Arten besser schützen können.
23. Juni 2011
Mummelsee und Hornisgrinde: Geologie und
Landschaftsgeschichte des Nordschwarz-
waldes am Beispiel der Hornisgrinde
Führung von Dr. M
atthias
G
eyer
(Geotourist Frei-
burg)
Nach einer Teilumrundung des Mummelsees
wurde mit dem Dreifürstenstein der höchste Berg
Württembergs erstiegen. Unterwegs boten sich
Ausblicke auf die Schwarzwaldhochstraße in
Richtung Ruhestein. Reste des durch den Orkan
„Lothar“ verursachten Windbruchs waren eben-
falls noch erkennbar. Nach der Querung des
Moorgebiets der Hornisgrinde auf dem Bohlen-
weg erfolgte der Rückweg zum Mummelsee über
die Windkraftanlagen und den Aussichtsturm
mit Rundblick, dann ging es weiter abwärts auf
der Fahrstraße. Unterwegs wurden an mehre-
ren Stellen Erklärungen zur Geologie und Land-
schaftsgeschichte des Gebiets abgegeben.
30. Juli 2011
Botanische Nachmittagsexkursion: Äcker
und Wiesen westlich Neureut, Aue beim
„Kleinen Bodensee“
Führung von Dipl.-Biol. A
ndreas
K
leinsteuber
(Karlsruhe)
Die Neureuter Rheinniederung ist deutlich we-
niger zersiedelt als vergleichbare Gebiete der
Gemarkung Karlsruhe südlich davon und be-
herbergt eine reiche Tier- und Pflanzenwelt.
Trotz der Umwandlung vieler Flächen in intensiv
bewirtschaftete Äcker findet man immer noch
Wiesen verschiedener Feuchtigkeitsstufen mit
zahlreichen, in der Rheinniederung inzwischen
selten gewordenen Pflanzenarten, z.B. Polygo-
num bistorta (Schlangen-Wiesenknöterich), Cir-
sium tuberosum (Knollige Kratzdistel) und Lotus
uliginosus (Sumpf-Hornklee). Das NSG „Altrhein
Kleiner Bodensee“, ein natürlich entstandener
Mäander der Rheins, liegt größtenteils schon jen-
seits der Karlsruher Stadtgrenze. Als botanische
Besonderheit nimmt Trapa natans (Wassernuss)
im Sommer größere Flächen des Gewässers ein.
Im Spätsommer und Herbst fallen in trockenen
Jahren größere Uferbereiche trocken und bieten
Entwicklungschancen für sommerannuelle, d.h.
als Samen überwinternde Pflanzen. – Die Füh-
rung fand in Kooperation mit dem
Naturschutz-
zentrum Rappenwört statt.
24. September 2011
Von der Stadt in die Landschaft –
Exoten erobern den Hardtwald
Führung von Dipl.-Geogr. T
homas
B
reunig
(Karls-
ruhe)
Die gemeinsame Veranstaltung mit der Bota-
nischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutsch-
land e.V. (BAG) zum Internationalen Jahr der
Wälder 2011 stand im Zeichen der Neophyten:
Der Karlsruher Hardtwald ist kaum wiederzu-
erkennen. Eichen, Buchen und Kiefern prägten
ihn noch vor nicht allzu langer Zeit, Sand- und