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carolinea, 70
(2012)
Heidepflanzen wie Besenginster und Salbei-Ga-
mander bildeten den Unterwuchs. Nun erobern
Exoten den Wald: Götterbaum, Traubenkirsche
und Kermesbeere machen sich breit, und Brom-
beeren überziehen großflächig den Waldboden.
Was sind die Ursachen für diesen Wandel? Wie
wird der Wald in Zukunft aussehen? Diese und
viele weitere Fragen waren Thema des bota-
nischen Spaziergangs.
27. September 2011
Naturportrait Rheinfall
Vortrag von Dr. M
atthias
G
eyer
(Geotourist Frei-
burg)
Der Rheinfall ist weder Europas größter noch
eindrucksvollster Wasserfall. Mit fast zwei Mil-
lionen Besuchern im Jahr 2010 hat er aber mit
Sicherheit einen Spitzenplatz inne. Schon im 18.
Jahrhundert gab es einen Interessenskonflikt:
zum einen bestand eine Bohnerz-Verhüttung in
Neuhausen, welche die Landschaft industriell be-
lastete, andererseits kamen auch Reisende, um
sich am Naturschauspiel zu erfreuen. Der Vortrag
beinhaltete ein Panorama von der geologischen
Entstehungsgeschichte des Rheinfalls über die
Bedeutung als Industriestandort bis hin zum frü-
her geplanten Ausbau zur Europäischen Haupt-
wasserstraße und der touristischen Erschließung.
Die Ausführungen wurden durch aktuelle Aufnah-
men und historische Abbildungen sowie durch
Hinweise auf die Besuche von G
oethe
ergänzt.
1. und 2. Oktober 2011
Frischpilzausstellung
AG Pilze des Naturwissenschaftlichen Vereins
(PiNK)
Die Arbeitsgruppe Pilze des Naturwissenschaft-
lichen Vereins veranstaltete in Kooperation mit
dem Naturkundemuseum Karlsruhe im Nymphen-
garten-Pavillon die 9. Pilzausstellung. Rund 300
Arten von Frischpilzen aus dem Karlsruher Raum
wurden präsentiert. Wie jedes Jahr gab es auch
2011 eine kleine „Ausstellung in der Ausstellung“,
diesmal zum Thema „Erdsterne“. Informationspo-
ster, Pilzberater für die Bestimmung mitgebrachter
Pilze, ein Stand des Pilzvereins und ein Stand der
Rüppurrer Buchhandlung mit empfehlenswerter
Pilzliteratur rundeten die Ausstellung ab.
7. und 9. Oktober 2011
21. Südwestdeutscher Floristentag –
Tagung der Botaniker
Gemeinsame Veranstaltung mit der Botanischen
Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V.
(BAG) und der Gesellschaft zur Erforschung der
Flora Deutschlands (GEFD)
18. Oktober 2011
Meteorite – Steine, die vom Himmel fallen
Vortrag von D
ieter
H
einlein
(DLR-Institut für Pla-
netenforschung, Berlin-Adlershof)
Welche Schlussfolgerungen die moderne Meteo-
ritenforschung für die Bildung unseres Planeten-
systems ziehen kann, wurde in diesem Vortrag
anschaulich dargestellt. Der Referent sammelt
seit gut 30 Jahren Meteorite und ist auf diesem
Gebiet auch als anerkannter Gutachter tätig. Da-
rüber hinaus ist er technischer Leiter des Feuer-
kugelnetzes des DLR.
Am 6. April 2002 ereignete sich in den bayerisch-
österreichischen Alpen unweit vom Schloss Neu-
schwanstein ein Meteoritenfall. Dieses überaus
seltene Ereignis war für viele Bürger Anlass, sich
mit dem Thema „Meteore und Meteorite“ näher
zu befassen. Der Vortrag gab in allgemeinver-
ständlicher Weise Antwort auf die Fragen: „Wie
entstehen überhaupt Meteore und Feuerkugeln?
Wann sind besonders viele Sternschnuppen zu
beobachten? Sind auch Menschen gefährdet,
von einem Meteoriten getroffen zu werden, oder
droht gar der Erde Gefahr aus dem Weltall durch
den Treffer eines riesigen Asteroiden?“. Der Re-
ferent räumte in seinem unterhaltsamen Vortrag
mit etlichen Irrtümern, Fehleinschätzungen und
Missverständnissen auf, die es zu Sternschnup-
pen und Meteoriten gibt. Meteorite sind, außer
Mondgestein, die einzige Materie aus dem Kos-
mos, die Wissenschaftler bisher im Labor unter-
suchen konnten. Diese Proben der kosmischen
Vagabunden haben sich als Schlüssel zum bes-
seren Verständnis unseres Sonnensystems her­
ausgestellt.
29. November 2011
Im Land des Donnerdrachen
Vortrag von K
arl
-H
einz
B
alz
(Karlsruhe)
Anlässlich der am 16. November 2011 eröffneten
Sonderausstellung „Von Schmetterlingen und
Donnerdrachen – Natur und Kultur in Bhutan“
lockte dieser Vortrag viele neue Interessenten in
unser Haus. In der Ausstellung porträtierte das
Karlsruher Naturkundemuseum von November
2011 bis Juli 2012 die natur- und kulturgeschicht-
lichen Besonderheiten dieses einzigartigen,
aber vielen noch unbekannten Kleinstaates im
östlichen Himalaja. Die südlichen Ausläufer des
Gebirges und gewaltige Klosterburgen prägen
die Landschaft des kleinen Königreichs Bhutan
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