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(2012)
gebieten. Um ein Monitoring zu ermöglichen,
müssen aktuelle und ältere (Beobachtungs-)Da-
ten verknüpft werden. Deshalb wurde die Arbeit
an einer Datenbank mit aktualisiertem taxono-
mischem Thesaurus, Rote-Liste-Einträgen sowie
autökologischen Informationen zu möglichst vie-
len Arten fortgesetzt (siehe unten).
Datenbanken und Biodiversitätsinformatik
Die Arbeit an und mit Datenbanken ist von zu-
nehmender Bedeutung in der Sammlungs- und
Forschungsarbeit und nahm in diesem Jahr be-
sonderen Raum ein. So wurden zum einen die
Daten zu den Belegsammlungen der Hornmilben
und Spinnen in das Museumsinformationssystem
IMDAS-Pro des Landes Baden-Württemberg
migriert bzw. integriert. Dafür waren erhebliche
Vorarbeiten zur Standardisierung und Datenpfle-
ge nötig. Zum anderen wurde ein Konzept entwi-
ckelt, um diese Daten zusammen mit sogenann-
ten Beobachtungs- (s.o.) und Literaturdaten für
die Forschung (intern, öffentlich) verwendbar und
verfügbar zu machen (siehe Kap. 6, R
aub
et al.,
2011). In drei Projekten wurden gezielt wissen-
schaftlich wertvolle Datenpakete aufbereitet und
in Datenbanken integriert, die als moderne In-
formationssysteme von Experten verschiedener
Institutionen im Netz bereitgestellt werden: In
dem vom Umweltbundesamt (UBA) geförderten
Kooperationsprojekt „Erfassung und Analyse des
Bodenzustands im Hinblick auf die Umsetzung
und Weiterentwicklung der Nationalen Strategie
zur biologischen Vielfalt“ hat die bodenzoolo-
gische Arbeitsgruppe am SMNK (L. B
eck
, F. H
o
-
rak
, H. H
öfer
, S. W
oas
) die verfügbaren Daten-
pakete zu Hornmilben überwiegend aus Wäldern
Baden-Württembergs für die Aufnahme in eine
Datenbank aufbereitet und ausgewertet. Die Er-
gebnisse wurden gemeinsam mit den Koopera-
tionspartnern des Instituts für Umweltforschung
an der Rheinisch-Westfälischen Technischen
Hochschule Aachen (RWTH), dem Senckenberg
Museum Görlitz und der ECT Oekotoxikologie
GmbH auf einem Fachgespräch am Umweltbun-
desamt (UBA) in Dessau präsentiert und sind in-
zwischen in einem über 400 Seiten umfassenden
Bericht zusammengefasst. Über Jahrzehnte hin-
weg gesammelte Beleg-, Literatur- und Beobach-
tungsdaten werden auch in das am Senckenberg
Museum Görlitz entwickelte Informationssystem
Bodenzoologie „Edaphobase“ eingehen. Dafür
wurden in dem vom Bundesministerium für Bil-
dung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt
der halbautomatische Markup-Prozess für taxo-
nomische Literatur im System etabliert und aus
ca. 800 taxonomischen Arbeiten (Erstbeschrei-
Abbildung 53. In den
Sandhausener Dünen
lebt eine der größten
und schönsten einhei-
mischen Spinnenarten
– die Röhrenspinne
Eresus kollari (= Ere-
sus cinnaberinus), hier
das etwa 10 mm große,
durch weiß umrandete
schwarze Punkte auf
dem leuchtend roten
Hinterleib
auffällige
Männchen. – Foto: H.
H
öfer
.
1...,222,223,224,225,226,227,228,229,230,231 233,234,235,236,237,238,239,240,241,242,...246
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