Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe
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bungen, Revisionen, Bestimmungshilfen) zu
Hornmilben (Oribatida) 200 selektiert, gescannt
und per Markup ausgewertet. Auf diese Weise
wurden 1.560 taxonomisch relevante Textbau-
steine zu ca. 1.500 Oribatiden-Taxa per Software
extrahiert, von Experten geprüft (T. S
tierhof
) und
auf dem Server plazi.org im XML-Format gespei-
chert. Diese sind über das TaxonSearch-Portal
von
zu finden. Ein vergleichbarer
Markup-Prozess für ökologische Informationen
wird in einer Kooperation KIT – SMNK derzeit
noch entwickelt. Diese und andere Werkzeuge
zur Verwendung und Auswertung bodenzoolo-
gischer Daten werden voraussichtlich 2012 über
Edaphobase verfügbar sein. In ganz ähnlicher
Weise wurden die am SMNK vorhandenen Daten
zu Spinnen in das Informationssystem „Diversity
Workbench“ überführt. Auch dieses System lie-
fert dem Nutzer am SMNK moderne Werkzeuge
(und v.a. deren Weiterentwicklung) zur Samm-
lungsverwaltung und Forschung. Beispiel sind
Barcode-Erkennung, Etikettendruck, schnelle
Georeferenzierung, taxonomische, geografische
und ökologische Thesauri. Das System liefert
die Anbindung an internationale Netzwerke mit
geographischen, genetischen oder ökologischen
Informationen und gleichzeitig eine Plattform
für die Bereitstellung der eigenen Daten für die
nationale sowie internationale Forschergemein-
schaft (z.B. über die Global Biodiversity Infor-
mation Facility,
. Die im Brasilien-
Projekt SOLOBIOMA begonnene Entwicklung
einer Nutzerdatenbank, die v.a. dem Naturschutz
in der Region der südlichen Mata Atlântica Infor-
mationen zu den bisher durchgeführten Studien
erschließen soll, wurde unter Förderung der bra-
silianischen Naturschutz-Stiftung Fundação O
Boticário de Proteção de Natureza (FBPN) wei-
ter geführt. H. H
öfer
, R. F
abry
und F. R
aub
berie-
ten dabei die brasilianischen Wissenschaftler zur
Datenbankstruktur und Integration der Daten aus
den langjährigen eigenen Studien.
Ornithologie
H.-W. M
ittmann
und P. H
avelka
setzten unter Mit-
hilfe von Studenten der Pädagogischen Hoch-
schule Karlsruhe die im Vorjahr begonnene Mit-
arbeit beimForschungsprogramm „Wildvögel und
Vogelgrippe“ zur Untersuchung der Wanderbe-
wegungen von Graugänsen und deren mögliche
Bedeutung für die Ausbreitung der Vogelgrippe
unter der Leitung von Frau Dr. F
riederike
W
oog
(Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart)
fort. An ausgewählten Baggerseen im Norden
Karlsruhes wurden regelmäßig alle Graugän-
se gezählt, Farbringe von markierten Gänsen
abgelesen, sowie andere auf den Gewässern
vorkommende Wasservogelarten erfasst. Dies
ergab Aufschluss über die Wanderrouten der
Gänse und somit der potentiellen Ausbreitungs-
wege der Vogelgrippeviren.Während der Mauser
kann man die Tiere leicht einfangen und ihnen
Abbildung 54. Im Au-
gust unternahmen der
Regenwurmspezialist
Dr. J
örg
R
ömbke
, unter-
stützt von seiner Frau
(hier im Bild) und H.
H
öfer
eine Exkursion
in das ehemalige Unter-
suchungsgebiet „Alpe
Einödsberg“ bei Oberst-
dorf, um Regenwürmer
zwischen 1500 m und
2000 m ü. NN zu sam-
meln. – Foto: H. H
öfer
.