
W
olf
:
Miotragocerus pannoniae
aus dem Höwenegg
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männlichen (Abb. 3) und weiblichen Exemplaren
feststellen. Die Form der Hornzapfen weiblicher
Individuen kann in einigen Fällen, z.B. einem
der vollständigen Stuttgarter Skelette, aufgrund
der Assoziation mit Überresten von fötalem Ma-
terial bestätigt werden. Die gewonnen Erkennt-
nisse zur intraspezifischen Variabilität stellen für
die Ansprache isolierten Materials von anderen
Fundstellen ein wichtiges Hilfsmittel dar.
Die vorläufige Analyse der Daten zur
Bestim-
mung der Ernährung
zeigt, dass die Höcker von
oberen Backenzähen bei
Miotragocerus
vom Hö-
wenegg generell hoch und spitz bis rund entspre-
chend
F
ortelius
& S
olounias
(2000; Abb. 4) sind;
der errechnete Mesowear-Durchschnittswert
nach
M
ihlbachler
et al. (2011) ist entsprechend
niedrig und ähnelt dem Wert von
Hippotherium
primigenium
von der gleichen Fundstelle (
W
olf
et al. 2012). Im Vergleich mit rezenten Huftieren
mit bekannter Nahrung deutet dies auf die Be-
vorzugung von gemischter Nahrung mit hohem
Anteil an Blattnahrung hin.
Das Ergebnis der Microwear-Analyse von
Mio
tragocerus
-Backenzähnen wurde im Hinblick auf
die Anzahl von „Scratches“ und „Pits“ auf der
Zahnschmelzoberfläche ebenfalls mit Werten
für rezente Ungulaten mit bekannter Nahrung
verglichen. Es zeigt sich, dass der Großteil der
Einzelwerte sowie der Durchschnittswert für die
Population in den Bereich des Blattnahrungs-
„Morphospace“ nach
S
olounias
& S
emprebon
(2002) fallen. Im Gegensatz zu den Ergebnis-
sen der Mesowear-Analyse besteht hier also
ein deutlicher Unterschied zwischen Höwenegg-
Hippotherium
und
Miotragocerus
, da die Werte
des Hipparions im Bereich gemischter Nahrung
mit Präferenz von Grasnahrung liegen (
W
olf
et
al. 2012).
Ausblick
Für den weiteren Verlauf der Erforschung von
Miotragocerus
vom Höwenegg sollen zunächst
weitere Daten insbesondere für die Untersu-
chung des kranialen Geschlechtsdimorphismus‘
im Hessischen Landesmuseum von Darmstadt
gesammelt werden. Weitere Daten werden im
Verlauf der andauernden Präparation neuen Bo-
videnmaterials aus der aktuellen Grabungspha-
se verfügbar werden.
Während dieses Forschungsprojekt sich weitge-
hend mit Skeletten adulter Höwenegg-Boviden
beschäftigt, erforderte die Bearbeitung des Stutt-
Abbildung 4. Oberkieferbezahnung eines Stuttgarter Exemplars von
Miotragocerus pannoniae
(SMNS 47278a).
Der Pfeil zeigt den hohen und runden Paracon des zweiten Molars an.