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Carolinea 72

(2014)

Freundeskreis des Naturschutzzentrums sein

Sommerfest, die Mitglieder waren als Exkursions-

besucher ebenfalls herzlich eingeladen.

15. Juni 2013

Weißer Steinbruch Pfaffenhofen

Geologische Exkursion mit Dr.

M

atthias

G

eyer

(Geotourist Freiburg)

im Naturpark Stromberg-Heuchelberg bei Güg-

lingen-Eibenbach-Ochsenbach wurde im „Wei-

ßen Steinbruch“ Stubensandstein als Baumateri-

al abgebaut. Dieser Sandstein der Keuperzeit ist

in weiten Teilen Nordwürttembergs verbreitet und

seit dem Mittelalter ein bedeutender Baustoff für

Kirchen, Rathäuser usw. Das leicht zu Sand zu

vermahlende Gestein wurde auch bei der Mör-

telherstellung sowie als Streu- und Scheuersand

für Straßen oder die Holzböden der Wohnstuben

(Name!) genutzt. Der Stubensandstein enthält lo-

kal geringe Mengen an Gold, wobei die Ausbeu-

te für einen wirtschaftlichen Abbau zu gering ist.

Ein Landschaftspanorama rundete die Exkursion

ab.

18. Juni 2013

Nautilus

: der letzte Kampf eines

Überlebenskünstlers

Vortrag von Dr

. H

eike

N

eumeister

(Hunter College,

City University of New York)

Dieser Vortrag fand ebenfalls im Rahmenpro-

gram der Großen Landesausstellung „Bodenlos

– durch die Luft und unter Wasser“ statt. Seit

500 Millionen Jahren hat

Nautilus

in seiner öko-

logischen Nische in der Tiefsee überdauert. Die

Nautiloiden („Perlboot-artigen“) der Urmeere wa-

ren die ersten Lebewesen, die sich mit ihren gas-

gefüllten Schalengehäusen vom Meeresgrund

abheben konnten. Sie entwickelten Auftrieb und

kontrolliertes Schwimmen und wurden so zu

erfolgreichen Jägern. Anpassung an die Bedin-

gungen der Tiefe ermöglichte es den Tieren, sich

dem Konkurrenzdruck der sich entwickelnden

Fische zu entziehen und über die Jahrmillionen

mehrere Massenaussterben zu überleben. Heute

gibt es nur noch wenige

Nautilus

-Arten, und sie

sind mehr vom Aussterben bedroht als je zuvor.

Die Bedrohung geht vom Menschen aus: Wegen

der einzigartigen Schale und dem weltweiten

Souvenirhandel werden ganze Populationen im

Südpazifik ausgelöscht. Frau

N

eumeister

erzähl-

te die faszinierende Biologie und Geschichte

dieses lebenden Fossils und berichtete über

den aktuellen Stand der Arbeit zum Schutz der

Nautilus

-Arten.

3. Juli 2013

Botanische und schmetterlingskundliche

Exkursion auf die „Brennen“ bei

Rappenwört

Führung von Dipl.-Biol.

A

ndreas

K

leinsteuber

und Dr.

R

obert

T

rusch

(beide Karlsruhe) in Zu-

sammenarbeit mit der Botanischen Arbeitsge-

meinschaft Südwestdeutschland und dem Natur-

schutzzentrum Rappenwört

Als „Brennen“ werden in der nördlichen Ober-

rheinniederung sehr hochliegende, trockene,

flachgründige und nur in Ausnahmefällen über-

schwemmte Kiesrücken der Rheinniederung be-

zeichnet. Im Sommer erhitzt die Sonne ihre Bö-

den auf bis zu 70 °C. Durch die Rheinkorrektur

werden die Flächen heutzutage nicht mehr

überschwemmt und sind durch die natürliche

Sukzession bedroht. Viele Flächen sind auch

bereits durch Auskiesungen verschwunden,

und so wurden sie zu einer Rarität in der Rhein-

niederung. Sie beherbergen eine artenreiche

Fauna und Flora. Charakteristische Pflanzen

der „Brennen“ bei Rappenwört sind Steppen-

Wolfsmilch (

Euphorbia seguieriana

), Hufeisen-

klee (

Hippocrepis comosa

), Sumpf-Kreuzblume

(

Polygala amarella

) und Pfeifengras (

Molinia

caerulea

agg.). In den angrenzenden arten-

reichen Kiefernwäldern findet man an lichten

Stellen den Echten Steinsamen (

Lithospermum

officinale

), Nestwurz (

Neottia nidus-avis

) und

den Echten Haarstrang (

Peucedanum offici-

nale

). Auf der gut

zweistündigen Veranstaltung

konnten wegen Regen nur die Pflanzen vorge-

stellt werden.

5. Juli 2013

Wenn es Nacht wird in Bruchwald und Moor

– Nachtschmetterlinge und andere Nacht-

tiere kennenlernen (Insekten, Amphibien)

Führung von Dr.

R

obert

T

rusch

, M

ichael

F

al

-

kenberg

,

T

homas

H

auenstein

und

J

ohannes

N

ie

-

derstrasser

(alle Karlsruhe) in Zusammenarbeit

mit der Stadt Karlsruhe, Umwelt- und Arbeits-

schutz

Im Rahmen der Natura 2000-Kampagne 2013:

FFH-Gebiet „Kinzig-Murg-Rinne zwischen Karls-

ruhe und Bruchsal“ war die interssierte Öffentlich-

keit eingeladen, zum Fischerheim am Grötzinger

Baggersee zu kommen. Entlang des Weges um

den Nordteil des Grötzinger Baggersees waren

zwei Stationen aufgebaut, ein Leuchtturm für

Nachtinsekten und ein Beobachtungsplatz für

Amphibien. Von den Spezialisten wurden die dort

heimischen Tiere erklärt.