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Carolinea 72

(2014)

der undulierenden Antriebsform erzeugt der

Körper eine Wellenbewegung in unterschied-

lichem Ausmaße. Egal ob diese Körperkrüm-

mung horizontal oder vertikal erfolgt, sie liefert

kontinuierlichen Vortrieb und ermöglicht sogar

schnelles Schwimmen. Oszillierende Antriebs-

formen werden mit Hilfe von Körperanhängen

erzeugt. Hierzu zählt auch der Unterwasserflug

einiger Tierarten. Nicht nur Fische, sondern

auch die unterschiedlichsten Formen von Rep-

tilien, Säugetieren und Vögeln haben und hat-

ten den Lebensraum Wasser im Laufe der Zeit

erobert. Der Vortrag anlässlich der Großen Lan-

desausstellung „Bodenlos“ lud ein, in die Welt

der Geschöpfe des Wassers einzutauchen und

faszinierte durch die Vielzahl der vorgestellten

Fortbewegungsarten.

5.-6. Oktober 2013

11. Karlsruher Frischpilzausstellung

Pilzkundliche AG des NWV (PiNK, www.pilze-

karlsruhe.de)

Jeweils von 10.00-18.00 Uhr war im Großen Saal

im Nymphengarten-Pavillon des Staatlichen Mu-

seums für Naturkunde Karlsruhe die Ausstellung

mit 250-300 Großpilzarten aus der Region geöff-

net. Gezeigt wurden ebenso ein großes Diorama

mit Pilzen der Birkenwälder sowie eine kleine

separate „Ausstellung in der Ausstellung“. Die

Besucher konnten sich über die neueste Pilz­

literatur informieren und Pilze von den Experten

bestimmen lassen. Am nachfolgenden Montag

(7.10.) wurden zusätzlich Schulklassen durch die

Ausstellung geführt.

5. November 2013

Ein neu entdeckter Freilandlagerplatz des

Neandertalers im Lonegebiet

Vortrag von Prof. Dr.

H

ans

-W

alter

P

oenicke

(Pfinztal-Söllingen)

Das Lonetal ist berühmt wegen einzigartiger

Höhlenfunde frühester Kunstwerke und Musik­

instrumente des modernen Menschen, es war

aber auch Jagdgebiet des Neandertalers. Die

größte Fundstelle mit Neandertalergeräten ist

die Bocksteinhöhle. Dagegen gab es in diesem

Gebiet noch keine Spuren im Freiland. Der Re-

ferent berichtete über die Entdeckung eines

Freilandlagerplatzes. Eigene Begehungen und

Grabungen des Tübinger Instituts für ältere Ur-

geschichte förderten bisher schon tausende von

Artefakten zu Tage, darunter typische des Ne-

andertalers. Einige deuten auch auf den frühen

modernen Menschen hin. Prof.

P

oenicke

stellte in

seinem Vortrag typische Merkmale der Artefakte

vor und ließ uns staunen über seine scharfe Be-

obachtungsgabe, mit der er die Gegenstände in

der Natur erkennt.

3. Dezember 2013

Weshalb Bodenschutzkalkung in Wäldern

bei nachlassender Säurebelastung?

Vortrag von Dr.

K

laus

-H

ermann

von

W

ilpert

(Forstliche Versuchsanstalt Freiburg)

Der Referent, Leiter der Abteilung Boden und

Umwelt der Forstliche Versuchsanstalt, be-

gründete in seinem Vortrag ein regenerations-

orientiertes Kalkungskonzept, wie es in Baden-

Württemberg bis 2021 beschlossen wurde. Seit

Anfang der 1980er Jahre wurden Bodenschutz-

kalkungen durchgeführt, um den Säureeintrag

zu neutralisieren. Das Nachlassen der Säure-

belastung darf jedoch nicht als Signal zur Be-

endigung dieser Bodenschutzmaßnahmen auf-

gefasst werden, sondern müsse als „historische

Chance“ verstanden werden, die Versauerungs-

altlast, die in unseren Waldböden großflächig

zurückgeblieben ist, schrittweise und differen-

ziert abzubauen. So könne eine naturnahe

chemisch-physikalische Ausstattung der Wald-

böden wieder angenähert und die biologische

Aktivität der Waldböden wieder regeneriert wer-

den. Es konnte gezeigt werden, dass nach Bo-

denschutzkalkungen die Ektomykorrhiza langfri-

stig zunimmt. Außerdem konnte eine Zunahme

der Artendiversität der Mykorrhizaflora nach

Kalkung beobachtet werden. Daraus folgt, dass

es nur auf dem Weg einer aktiven Stabilisierung

und Revitalisierung der Waldböden mittels Bo-

denschutzkalkung möglich ist, die Wälder gegen

die Mehrfachbelastung aus Bodenversauerung,

Nährstoffverarmung und zunehmendem Kli-

mastress wirksam zu schützen.

3 Berichte aus den Arbeitsgemeinschaften

Limnologische Arbeitsgemeinschaft

Bericht von Prof. Dr.

N

orbert

L

eist

(ausführlicher

Bericht siehe S. 177-179

)

: Im Berichtszeitraum

sind der Arbeitsgruppe vier neue Mitglieder bei-

getreten, sodass es jetzt etwa 20 Mitarbeiter sind.

Es wurden über 40 projektbezogene Tauchgänge

durchgeführt. Die wesentlichsten Projekte sind:

– Neobiota in Baggerseen, hierzu wurden auch

etliche Vorträge gehalten

– Beurteilung der Gewässergüte

– Nutzungsberatung von Baggerseen