72
Carolinea 72
(2014)
Wäldern, wobei vielfach lichte Wälder und Wald
ränder angegeben werden. Mehrfach wurde die
Pflanze auch an Felsen gesammelt, was durch
eigene Beobachtungen an Kalkfelsen in Mager-
rasen im Nördlinger Ries 2011 bestätigt wird. Of-
fenlandbiotope wie Ruderalflächen oder Wegrän-
der werden nur gelegentlich besiedelt.
3.4
Carex pairae
F. W.
S
chultz
– Pairas
Segge
(Karte 3, Abb. 7 und 8)
S
chultz
(1868a) benannte „
Carex pairaei
“ zu Eh-
ren des in Geudertheim ansässigen
M
ichel
P
aira
(1823-1879).
S
chultz
gibt an, die neue Art 1833
in Wäldern bei Bitsch, Pirmasens und Dahn ge-
funden zu haben. Er erwähnt in seinem am 2. Juli
1868 abgeschlossenen Manuskript, das bereits
am 20. Juli veröffentlicht wurde, von
P
aira
etliche
Exemplare erhalten zu haben, die er beabsich
tigt, in der 12. Centurie seines Herbarium normale
auszugeben. Dies geschah als Nummer 1160 des
Herbarium normale mit am 27. Juni, aber auch
noch am 9. Juli 1868 von M.
P
aira
bei Geudert-
heim gesammelten Pflanzen. Daraus wurde von
D
avid
(1976) ein Exemplar in Kew (K) als Lecto-
typus gewählt. Weitere Bögen des Exsikkats sind
in den Herbarien Berlin (B, 2 Belege), Jena (JE,
5 Belege) und Göttingen (GOET, 3 Belege) vor-
handen, nach
M
olina
et al. (2008a) auch in Brünn
(BRNM, BRNU) und Prag (PR, PRC).
S
chultz
hat-
te nicht die Sippe in der heutigen Abgrenzung vor
Augen. Er trennte sie von
Carex divulsa
und
C.
muricata
, letztere im Sinne von
Carex spicata
.
Ca-
rex pairae
im Sinne von
S
chultz
umfasst jeweils in
der heutigen Umgrenzung
Carex pairae
,
C. mu-
ricata
und vielleicht auch
C. polyphylla
. Letztere
wurde von
S
chultz
(1870) als
Carex Leersii
be-
schrieben. Dazu passt, dass die von
S
chultz
aus-
gegebenen Exsikkate in mindestens je einem Fall
Karte 2. Vorkommen
von
Carex muricata
in
Südwestdeutschland
und Nachbargebieten
nach geprüften Herbar-
belegen (n = 264).