G
regor
:
Carex-muricata-
Gruppe
69
3.3
Carex muricata
L. – Sparrige Segge
(Karte 2, Abb. 4-6)
Typisch entwickelte Pflanzen sind durch ihre
schachbrettartig gefärbten weiblichen Blüten-
stände unverkennbar. Allerdings kommen auch
Pflanzen mit nur randlich braunen oder sogar
weitgehend hellen Spelzen vor. Bei schwach ent-
wickelten Pflanzen kommt es zu Abgrenzungs-
schwierigkeiten zu
Carex pairae
. Hier ist das
Verhältnis zwischen Frucht- und Spelzenlänge
ein gutes Bestimmungsmerkmal. Bei
C. muricata
sind die Früchte etwa 4 mm (
±
0,5) lang, und die
Spelzen erreichen mit 2,5 mm (
±
0,3) etwa 60 %
der Fruchtlänge (n = 25). Bei
C. pairae
sind die
Früchte etwa 3,5 mm (
±
0,2) lang, und die Spel-
zen erreichen mit 3,1 mm (
±
0,2) etwa 90 % der
Fruchtlänge (n = 25).
Von C. A.
K
emmler
in
M
artens
& K
emmler
(1865)
wurde die Varietät
Carex muricata
var.
fusce-
scens
beschrieben. Der Varietätenname bezieht
sich sicher auf die Spelzenfarbe. Dieses Syno-
nym zu
Carex muricata
s. str. wird mit einem Be-
leg aus Herbarium Tübingen typisiert.
K
emmler
wollte die Pflanzen der Schwäbischen Alb von
Carex spicata
– bei ihm
Carex muricata
[var.]
α
– und
Carex polyphylla –
bei ihm
Carex muricata
[var.]
γ
virens
– abgrenzen.
Carex muricata
L. var.
fuscescens
K
emmler
in
M
artens
& K
emmler
1865, Fl. Württemberg, ed.
2: 636
Lectotypus (hoc loco, Abb. 3): [Stempel:] Beu-
roner Herbar. / [Stempel:] Lecto-Typus / [Stem-
pel:] Herbarium Tubingense TUB 020227 /
[Schede:]
Carex muricata
L.
T
homas
G
regor
[.]
II. 2008. / [Schede:]
Carex pairae
F.
S
chultz
rev.
O.
S
ebald
, 1979[.] Pflanze wohl Syntypus der
var.
fuscescens
K
emmler
[.] Fl. Württ. 2. Aufl. 636
(1865). / [Originalschede:]
Carex muricata
L.
β
fuscescens
K
emmler
[.] Donnstetten in Wald[.]
Jun. 1863[.] leg.
K
emmler
.
Von
S
ebald
(1998) wurden die Angaben für Ba-
den-Württemberg zu
Carex muricata
(als
C. m.
subsp.
muricata
) und
C. pairae
(als
C. m
. subsp.
lamprocarpa
) in einer Karte zusammengefasst,
da bei der Kartierung nicht zwischen den beiden
Sippen unterschieden wurde. Zu den Unterschei-
dungsmerkmalen und der ungefähren Verbrei-
tung der beiden Sippen werden aber zutreffende
Angaben gemacht. Die geprüften Herbarbelege
konzentrieren sich auf die Schwäbische Alb. Etli-
che Funde liegen auch aus dem Neckarland, dem
Alpenvorland, der Baar und dem Alb-Wutach-Ge-
biet vor. Im Oberrheingebiet scheint die Pflanze
selten zu sein. Gebiete mit basenarmen Böden
wie Odenwald, Nordschwarzwald sowie Mittle-
rer Schwarzwald werden nahezu vollständig ge-
mieden. Im Elsass ist die Art nach den wenigen
Belegen vermutlich selten. Für die Pfalz führen
L
ang
&W
olff
(2011)
vor allem Funde für den öst-
lichen Rand des Pfälzer Waldes, den Haardtrand
an, was mit basenreichen Gesteinen in diesem
Bereich in Übereinstimmung steht. Im von Bunt-
sandstein geprägten zentralen Pfälzer Wald feh-
len für die Pflanze geeignete Standorte.
Nach den Angaben auf Herbarbelegen liegt der
eindeutige Schwerpunkt des Vorkommens in
Abbildung 4. Auf
Scheden ausgewiesene
Standorte von
Carex
muricata
(n = 120), zu
ökologischen Gruppen
zusammengefasst.