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Die Arten
sen wurden. Der Nachweis bei Schlierbach geht
auf V
IEHMANN
(1997) zurück, die den Sandstein-
Steinbruch im Rahmen einer (von John betreu-
ten) Diplomarbeit untersuchte.
Die Angabe von B
EHR
(1954a), auf die sich W
IRTH
(1995b) bezieht, ist falsch und beruht auf einer
Verwechslung mit
Umbilicaria grisea
.
F: 6217-4: Felsen an der Orbishöhe o von Zwin-
genberg, 240 m, 01.07.1994, C-E
Umbilicaria polyphylla
(L.) Baumg.
Vielblättrige Nabelflechte
F 3 2
2
Î
L: W
IRTH
1980, W
IRTH
1995b: Abb., V
IEHMANN
1997
V: s. selten (HE, BW) – auf mäßig exponierten
Schräg- und Vertikalflächen von anstehen-
dem Sandstein, anthropogen auf Stellsteinen
In den deutschen Mittelgebirgen ist
Umbilicaria
polyphylla
ziemlich weit verbreitet, im Oden-
wald zählt sie dagegen zu den überaus seltenen
Flechtenarten. Bezeichnenderweise wurde sie
von keinem der früheren Flechtenkundler für die-
sen Raum erwähnt. Der erste Nachweis gelang
W
IRTH
in den 80er Jahren bei Hesselbach, wo
Umbilicaria polyphylla
mit wenigen Exemplaren
auch heute noch an Stellsteinen wächst. In der
jüngeren Vergangenheit gelang V
IEHMANN
(1997)
zudem ein Nachweis innerhalb eines ehemaligen
Sandsteinbruchs bei Ziegelhausen (TK 6518-4).
F: 6420-2: StellsteinenwvonHesselbach, 470 m,
09.05.1988, W, 11.04.1990, C-E-HO
Umbilicaria vellea
(L.) Hoffm.
Große Nabelflechte
F 1 0
0
L: G
LÜCK
1903: Nr. 163 bis, F
REY
1933: S. 306,
B
ERTSCH
1964: Nr. 286
G
LÜCK
(1903) erwähnt in seinen Nachträgen zur
Flechtenflora Heidelbergs, dass er von „einem
ziemlich hohen Porphyrfelsen des Ölberges“
(bei Schriesheim) Exemplare einer sterilen
Um-
bilicaria
-Art gesammelt habe, die von Zwackh-
Holzhausen als
Gyrophora
(=
Umbilicaria
)
vellea
bestimmt wurden. Hierauf bezieht sich vermut-
lich die Angabe von F
REY
(1933), der einen Beleg
von Zwackh-Holzhausen (Lokalität Heidelberg)
gesehen und bestätigt hatte. Bei der Lokalität
am Ölberg dürfte es sich aller Wahrscheinlich-
keit nach um die im Zuge des Porphyrabbaus
vernichteten Steilwände und Felsgruppen am
„Edelstein“ bzw. bei der „Felsenklippe“ gehan-
delt haben. (Die sogenannte „Edelsteingruppe“
stand seinerzeit wie die zwischen 1914 und 1920
ebenfalls gesprengten keltischen Ringwälle des
Nordwestgrades unter Denkmalschutz.) Der
1967 aufgelassene Quarzporphyrsteinbruch am
Ölberg wurde 1998 als Naturschutzgebiet aus-
gewiesen, doch dürften die „frischen“ Abbruch-
wände auf absehbare Zeit keine geeigneten
Siedlungsplätze für Nabelflechten bieten.
5MBILICARIA POLYPHYLLA
5MBILICARIA VELLEA
1...,423,424,425,426,427,428,429,430,431,432 434,435,436,437,438,439,440,441,442,443,...532