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andrias, 17
(2008)
Untersuchungsgebiet geeignete Habitate zur An-
siedlung. Vielfach handelt es sich dabei um klei-
ne Wuchsformen, die jedoch zumeist eindeutig
anzusprechen sind.
Usnea rigida
(Ach.) Motyka s.l.
Starre Bartflechte
F 2 0
0!
L: K
EISSLER
1960: S. 505, 514, 519, 524, 596,
W
IRTH
1980
H: 6518-3: Heidelberg, an den Ästen in der Krone
einer älteren Lärche (ca. 40 m hoch) auf dem
Königstuhl, Aug. 1880, Z
WACKH
L. 567 A, B (M
/ rev. Motyka 1962, conf. Clerc 1983) – Heidel-
berg, an den Ästen in der Krone einer Lärche
auf dem Königstuhl, 08.1880, Z
WACKH
L. 567 C
(M / rev. Motyka 1961)
Usnea rigida
wird hier in einem weiten Sinne auf-
gefasst unter Einschluss der verschiedentlich als
eigenständige Taxa angesehenen
Usnea glauca
,
U. harmandii
und
U. montana
. Angesichts der
zahlreichen Belege in verschiedenen Herbarien
(z.B. Staatssammlung München, Herb. Bouly de
Lesdain, Botanisches Museum Berlin, Univer-
sität Helsinki, Botanisches Institut der Univer-
sität Wien) scheint
Usnea rigida
in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts um Heidelberg noch
vergleichsweise häufig vertreten gewesen zu
sein. An den bekannten Lokalitäten (Königstuhl,
Heidenknörzel) wurde die Art seither nicht mehr
nachgewiesen;
Usnea rigida
dürfte im Odenwald
mit großer Wahrscheinlichkeit ausgestorben
sein.
Usnea scabrata
Nyl.
Rauhe Bartflechte
F 2 0
0
L: B
EHR
1954a: Nr. 449, K
EISSLER
1960: S. 485,
W
IRTH
1980/1995b
H: 6219-4: Rehbach, am Großen Teich, Wegebir-
ke, 250 m, 13.02.1949, B
EHR
3247
Usnea
subfloridana
(B) — 6220-4: Vielbrunn, Oh-
renbachtal, feuchter Laubwald, 400 m, 09.04.
1953, B
EHR
6490
Usnea filipendula
(B)
Von
Usnea scabrata
existieren lediglich Nachwei-
se aus dem 19. Jahrhundert von Zwackh-Holz-
hausen, der die Art an Lärche am Königstuhl
bei Heidelberg sammelte. Vermutlich handelte
es sich bei diesem Wuchsort um eine der durch
Kaltluftstau gekennzeichneten Hangmulden am
nebelreichen Nordhang des Königstuhls, von wo
die Art – wie auch alle übrigen von dort bekann-
ten
Usnea
-Arten – inzwischen verschwunden ist.
Usnea subfloridana
Stirt.
Buschige Bartflechte
F 3 3
22
Î
L: W
IRTH
1995b: Abb.
H: 6219-4: Rehbach, am Großen Teich, Wegebir-
ke, 250 m, 13.02.1949, B
EHR
3247
h
Usnea
scabrata
“ (B) — 6319-1: Weschnitz, Chaus-
see nach der Wegscheide, Straßen-Ahorn,
300 m, 03.06.1955, B
EHR
8899 (B / det. Sip-
man)
V: selten (HE, BW, BY) – an Laub- und Nadel-
bäumen in Wäldern, ausnahmsweise auch im
Offenland – v.a. an Eiche (nicht selten auch
Roteiche), Birke und Rotbuche, vereinzelt an
Pappel, Esche, Linde, Schlehe, Lärche, Fich-
te und Erle
In atlantisch getönten Gegenden wie Groß-
britannien (P
URVIS
et al. 1992) oder der Eifel
(S
CHLECHTER
1994) scheint
Usnea subfloridana
die häufigste Art der Gattung zu sein. Im Oden-
wald ist sie dagegen selten und entsprechend
ihrer Standortansprüche sehr deutlich auf die
niederschlagsreicheren Gebietsteile beschränkt.
Bevorzugt werden luftfeuchte Standorte in tief
eingeschnittenen Bachtälern oder im Bereich
von Blockmeeren, wo sie in aller Regel von der
allgemein weiter verbreiteten
Usnea filipendula
begleitet wird. Da sich viele Wuchsorte im obe-
ren Stammbereich befinden, von wo eine Pro-
bennahme vielfach nicht durchführbar ist, kommt
Usnea subfloridana
sicher noch an weiteren
Stellen vor.
5SNEA SCABRATA
1...,428,429,430,431,432,433,434,435,436,437 439,440,441,442,443,444,445,446,447,448,...532