308
andrias, 17
(2008)
Parmotrema stuppeum
(Taylor) Hale
Werg-Schüsselflechte
F 1 0
0!
–
L: S
CHAUER
1965: S. 77, W
IRTH
1980, W
IRTH
1995b: Abb., S
CHÖLLER
& K
ALTHOFF
1999: S. 53
S
CHAUER
(1965) verweist auf einen von ihm ge-
sehenen Beleg von
Parmotrema stuppeum
„aus
der Umgebung von Heidelberg“ (M, c. ap.). Ein
weiterer historischer Beleg aus Heidelberg be-
findet sich in FR (S
CHÖLLER
& K
ALTHOFF
1999).
Im Kartiergebiet ist
Parmotrema stuppeum
ver-
schollen; in anderen Regionen Deutschlands ist
die Art in den letzten Jahren vereinzelt wieder
gefunden worden (z.B. R
ÄTZEL
et al. 2002).
Peltigera
Willd.
Aus der Gattung
Peltigera
sind im Odenwald
zwar insgesamt 16 Arten nachgewiesen, doch
sind diese mit Ausnahme von
Peltigera didactyla
und
P. praetextata
selten oder bereits ausgestor-
ben. Trotz ihres raschen Wachstums und ihrer
vergleichsweise großen Konkurrenzkraft sind die
Peltigera
-Arten unter den heutigen Bedingungen
im Odenwälder Offenland kaum in der Lage, sich
gegenüber den Gefäßpflanzen zu behaupten.
Neben der weithin intensiven Grünlandnutzung
mit hohem Nährstoffeintrag ist der Umstand,
dass Wegeböschungen als wichtiger Wuchsort
nicht mehr gepflegt werden und zuwachsen, als
hauptsächliche Ursache zu nennen. Als Folge
hiervon sind mit Ausnahme der Pionierflechte
Peltigera didactyla
alle aktuell im Gebiet vertre-
tenen Arten im Rückgang begriffen und entspre-
chend mehr oder minder stark gefährdet.
# Peltigera aphthosa (L.) Willd.
L: B
AUER
1859: Nr. 116, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862:
Nr. 14, B
AUSCH
1869: Nr. 65, Z
WACKH
-H
OLZHAU
-
SEN
1883: Nr. 134, B
REMME
1886: S. 35
Noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts
wurden
Peltigera aphthosa
und
P. leucophlebia
von den Lichenologen nicht unterschieden. Aus
diesem Grund lassen sich alte Angaben zu
Pel-
tigera aphthosa
ohne Belegmaterial nicht sicher
zuordnen. Wie auch in anderen außeralpinen
Gegenden Deutschlands erwiesen sich in den
besuchten Herbarien alle historisch als
P. aph-
thosa
etikettierten Odenwald-Belege als zu
P.
leucophlebia
gehörig.
Peltigera canina
(L.) Willd.
Echte Hundsflechte
F 2 1
2
Î
L: B
AUER
1859: Nr. 113, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 16, B
REMME
1886: S. 35, B
EHR
1954a: Nr. 161 p.p., B
EHR
1954b, B
ERTSCH
1964: Nr. 214,D
ÜLL
-H
ERMANNS
1972: S. 19, 34
H: 6321-1: Weckbach, Stellsteine als Wiesenein-
fassung, 09.04.1953, B
EHR
6464 (B / teste Viti-
kainen 1982) — 6518-3: Heidelberg, über den
Weinbergen am Heiligenberg, Kastanienwald,
1839, B
ISCHOFF
, soz.
Peltigera praetextata
(POLL 4509 / det. John 1999) – Heidelberg,
Wolfsbrunnenweg,
V
OIGTLÄNDER
-T
ETZNER
(POLL 4506 / det. John 1999) — die meisten
der Belege von B
EHR
in B waren fehlbestimmt
→
überwiegend
Peltigera praetextata
, einmal
Peltigera degenii
I: 6518-1: Bei Schriesheim, 1868, Z
WACKH
(S
L20147, L20150 / conf. Gyelník)
V: s. selten (HE, BY) – an einer Wegeböschung
und in lückigem Rasen oberhalb einer Mau-
er
Im 19. Jahrhundert wurde
Peltigera canina
wei-
ter gefasst unter Einschluss der erst 1899 be-
schriebenen
P. praetextata
, weshalb historische
Angaben nicht ungeprüft übernommen werden
können. Dies gilt auch für Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
(1862), der die Art mit „häufig an kurzbegrasten
Abhängen am Fusse alter Bäume” angibt. In sei-
ner Flora von 1883 fehlt diese Angabe, zu der
auch keine Belege gefunden wurden.
0ELTIGERA CANINA