210
andrias, 19
(2012)
Deutschland in Thüringen nicht selten, sonst feh-
lend oder verkannt.
Tricholoma frondosae
K
alamees
& S
hchukin
in
K
alamees
(Folia cryptog. Estonica 38: 14, 2001)
(Tafel 4, Abb. 9)
Pappel-Grünling
Morphologie: Unterschiede zum verwandten T.
equestre (L.) P. K
umm
. sind neben dem Stand-
ort der schlankere Habitus, die intensiv gelben
Fruchtkörper ohne Olivtöne und die starke, kon-
zentrische Hutschuppung.
Ökologie: Artenreiche Mischwälder mit Espe,
Waldränder, Pappelwälder und -forste, auf leh-
migen, schwach sauren bis neutralen, höchstens
mäßig stickstoffreichen Böden. Mykorrhiza aus-
schließlich mit Pappel, im Gebiet nur Zitter-Pap-
pel (Populus tremula).
Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis.
In den Funddaten von T. equestre scheinen keine
weiteren Funde unerkannt subsumiert worden
zu sein, zumal K
rieglsteiner
(2001) auch aus-
schließlich Nadelbäume als Begleitbaum angibt.
Oberrheingebiet: 7713/3, Ettenheimmünster,
unter Populus tremula und Pinus sylvestris,
01.11.1999, G. S
aar
(Herbar S
aar
).
Bestand und Bedrohung: Aufgrund der Biotop-
vorlieben und der Empfindlichkeit gegenüber
Nährstoffeinträgen stark gefährdet (RL 2).
Allgemeine Verbreitung: Europa. Die genaue
Verbreitung ist unbekannt, da die Art oft mit T.
equestre vermengt wurde und wird. Mit Sicher-
heit jedoch aus West- (Frankreich: Jura), Mittel-
(Schweiz, Deutschland), Nord- (Fennoskandina-
vien) und Osteuropa (Polen, Estland, Russland)
nachgewiesen. Für Deutschland ist bis zu einer
konsequenteren Beachtung der Pappel-Sippe
keine Aussage möglich.
Ergänzungen zu Band 4 (
K
rieglsteiner
2003)
Amanita malleata
(P
iane
ex B
on
) C
ontu
(Boll.
Assoc. Micol. Ecol. Romana 3(6-7): 43, 1986)
(Tafel 4, Abb. 10)
Verbeulter Scheidenstreifling
Morphologie: Die Art ist morphologisch durch el-
lipsoide Sporen, reichlich Volva-Sphaerocysten
und das Fehlen von Schnallen an den Basidien
gekennzeichnet. Von A. dryophila C
onsiglio
&
C
ontu
unterscheidet sie sich fast nur durch die
ocker- bis braungrauen Hutfarben. Die oft als Dif-
ferenzialmerkmal angesehenen Vertiefungen im
Hut können auch bei anderen Arten dieser Grup-
pe auftreten.
Variabilität: Der Status der Art und die Beziehung
zu den nächst verwandten Taxa ist nicht restlos
geklärt.
Ökologie: Lichte Buchen- und Eichenwälder oder
Parks, auf neutralem bis basischem Boden. My-
korrhiza mit Laubbäumen, im Gebiet vorzugswei-
se mit Eiche.
Häufigkeit und Verbreitung: Zwei Nachweise.
Keuper-Lias-Land: 7220/3, Stuttgart-Vaihingen,
Katzenbachsee Westufer, neutraler bis schwach
saurer Lehmboden, soc. Inocybe gymnocarpa
K
ühner
und Lactarius stephensii (B
erk
.) V
erbeken
& W
alleyn
, 460 m NN, 27.08.2002, A. G
minder
(Erstnachweis). – 7221/3, Stuttgart-Sillenbuch,
„Eichenhain“, Brauner Jura, in degeneriertem
Mesobrometum unter 300jähriger Eiche (Quercus
robur), 24.08.2003, A. G
minder
(Herbar G
minder
).
Bestand und Bedrohung: Alle Taxa aus der Grup-
pe um A. lividopallescens sind selten und schon
aufgrund ihrer Biotopbindung als gefährdet an-
zusehen. Eine genaue Einstufung kann aber erst
vorgenommen werden, wenn mehr nach dem
derzeitigen Artkonzept abgesicherte Daten vor-
liegen (RL G).
Allgemeine Verbreitung: Mediterran-submedi-
terran. Europa, hier bisher nur in Süd- (Italien,
Spanien) und Westeuropa (Frankreich). Die bis
herige Verbreitung in Deutschland ist ungeklärt,
da das Taxon oft nicht als eigenständig angese-
hen wird bzw. lange unerkannt als A. lividopalle
scens bestimmt wurde. In Deutschland bisher in
Thüringen nachgewiesen.
Amanita oblongispora
T
ulloss
& C
ontu
(Myco-
taxon 52: 358, 1994)
= A. malleata ss. C
ontu
p.p.
Länglichsporiger Scheidenstreifling
Morphologie: Vgl. Schlüssel. Von der oben be-
schriebenen A. malleata am sichersten durch die
Schnallen an der Basidienbasis abzugrenzen.
Ökologie: Im Gebiet meist in lichten Eichen-
Hainbuchen-Buchenwäldern und einmal in einer
Parkanlage, stets auf basenreichen Böden. My-
korrhiza im Gebiet vermutlich ausschließlich mit
Eiche, insbesondere Quercus robur.
Häufigkeit und Verbreitung: Sehr selten.
Keuper-Lias-Land: 7220/4, Stuttgart-Sonnen-
berg, Waldfriedhof, Kriegsgräberwiese, im