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andrias, 19
(2012)
Die Sporengröße lässt innerhalb des Aggregats
nur die Zuordnung zu H. m. var. megaspora zu.
Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis.
Oberrheingebiet: 7613/3, Lahr-Sulz, Wegrand,
auf Lößlehm, an Ästchen (ev. Pinus), 24.07.2011,
G. S
aar
, conf. V. A
ntonin
(Herbar S
aar
).
Bestand und Bedrohung: Aufgrund der Datenla-
ge derzeit keine Aussage möglich.
Allgemeine Verbreitung: Europa. Bisher nur von
der Typuslokalität in Frankreich und aus Tsche-
chien (Typus von Delicatula phyllophila V
elen
.)
bekannt.
Hohenbuehelia unguicularis
(F
r
.) O. K. M
ill
. in
T
horn
(Mycotaxon 25(1): 44, 1986)
Glockiger Muscheling
Morphologie: Glockige, bis 2,5 cm große dun-
kelbraune Fruchtkörper, die teils eng gedrängt
und fast miteinander verwachsen sind, teils aber
auch solitär stehen. Oft mit Pseudostiel, dieser
dann filzig. Lamellen deutlich entfernt stehend,
nur jung weißlich, bald dunkel werdend. Trama
mehlig riechend. Sporen ellipsoid bis schwach
nierenförmig, 6,5-8,5 x 3-4,5 µm. Cheilozysti-
den apikal mit mehreren Auswüchsen, die teils
eingeschnürt sind und selten eine Gelkappe tra-
gen. Metuloide zumindest an der Basis bräun-
lich, apikal in der Regel inkrustiert, bis 50 µm
lang.
Ökologie: Gesellschafts- und bodenvag, an
Laub- und Nadelholz, in erster Linie aber an
Kräuterstängeln.
Phänologie: Im Winterhalbjahr. Untenstehender
Fund vom 13.11. dürfte den Beginn der Fruktifi-
kationsperiode anzeigen.
Häufigkeit und Verbreitung: Zwei Nachweise, so-
wie eine geografisch unklare Meldung.
Oberrheingebiet: 6618/3, Sandhausen, an Ver
bascum sp. (W
interhoff
1994). – Schwarzwald:
8112/3, Sulzbachtal, luftfeuchter Mischwald
mit Abies alba, totholzreich, 13.11.2011, leg. B.
M
aier
, det. H. O
benauer
(Herbar S
trittmatter
).
In K
rieglsteiner
(1999) ist von einem weiteren
Fund aus Südwürttemberg die Rede, der aber
nicht exakt zugeordnet werden konnte.
Bestand und Bedrohung: Aufgrund von Selten-
heit latent gefährdet (RL R)?
Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (nördliche
USA) und Europa. Hier vor allem in Nordeuropa
(Fennoskandinavien), sonst nur sehr selten be-
richtet (Italien, Frankreich). In Deutschland aus
Bayern und Niedersachsen nachgewiesen.
Hydropus frater-niger
S
inger
(Mycologia 38(2):
227 (1946) ss. H
ausknecht
Aderblättriger Wasserfuß
Morphologie: Vgl. H
ausknecht
et al. (1997).
Kennzeichnend sind demnach dunkle, jung
schwarzbraune Hüte, stark anastomosierende
Lamellen, schwach amyloide, bisweilen medial
eingeschnürte Sporen und das Vorhandensein
von Pleurozystiden.
Taxonomie: Die Art bekommt in den nächsten
Jahren wohl einen neuen Namen, da die europä-
ischen Kollektionen unter diesem Namen kaum
mit der Art im originalen Sinne übereinstimmen
dürften (A. H
ausknecht
, pers. Mitt.).
Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis.
Schwarzwald: 8112/3, Bad Sulzburg, Buchen-
Weißtannen-Wald in luftfeuchtem Tälchen, fi-
nalmorscher Abies-Stumpf, 13.06.2011, leg. S.
B
aireuther
, conf. A. H
ausknecht
(Herbar S
tritt
-
matter
).
Bestand und Bedrohung: Aufgrund der allgemei-
nen Seltenheit zumindest in RL R („wegen Sel-
tenheit latent bedroht“) einzuordnen. Sollte sich
eine Bindung an naturnahe Buchen-Tannenwäl-
der bestätigen, müsste eine Einstufung in RL 1
erwogen werden.
Allgemeine Verbreitung (nach H
ausknecht
et al.
1997): Amerika (Nord- bis Südamerika, doch
entsprechen die europäischen Kollektionen ver-
mutlich nicht dieser Art), Afrika (Frankreich: La
Réunion) und Europa. Bisher nur aus Österreich
bekannt.
Lyophyllum amariusculum
C
lémençon
(Myco-
taxon 15: 68, 1982)
Bitterlicher Rasling
Morphologie: Von den anderen schwärzenden
Raslingen mit rundlichen Sporen durch den nied-
rigsten Sporenquotienten, eher dunkel bräunliche
Hutfarben und Hutoberflächenstruktur (radialfase-
rig bis feinst schuppig, abziehbar) zu unterschei-
den. Mikroskopisch fallen die mit bis zu 50 µm
Länge besonders großen Basidien auf.
Ökologie: Wärmeliebende Laubwaldgesell-
schaften, insbesondere Buchen- und Eichen-
mischwälder, stets auf Kalkboden. Im Gebiet ver-
mutlich mit Quercus-Arten Mykorrhiza bildend.
Im nahegelegenen Elsass von M. W
ilhelm
unter
Flaum-Eiche (Quercus pubescens) gefunden
(K
asparek
et al. 2005).
Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis.