G
minder
& S
aar
: Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg
197
Hydnum ellipsosporum
O
strow
& B
eenken
(Z. Mykol. 70(2): 139, 2004)
Schmalsporiger Stoppelpilz
Morphologie: Makroskopisch sehr an H. rufes
cens P
ers
. erinnernd, aber von den anderen
Hydnum-Arten durch die Sporenmaße klar un-
terschieden.
Ökologie: Lt Lit. in Buchen- und Fichtenwäldern
auf sauren Böden, meist an nur schütter bewach-
senen Stellen. Im Gebiet bisher einmal in einem
Buchen-Kiefernforst, aber einmal auch überra-
schenderweise an einem Sportplatz unter Carpi
nus betulus gefunden.
Häufigkeit und Verbreitung: Zwei Nachweise,
aber sicherlich weit verbreitet und nicht selten.
Oberrheingebiet: 6916/2, Karlsruhe, Waldstadt,
Hardtwald, „Am Alten Acker“, Buchen-Kiefern-
forst, auf Sandboden, 115 m NN, 21.09.2008, R.
J
unghans
, det. M. S
choller
(KR 1873). – 6919/3,
Karlsruhe, Innenstadt-Ost, Sportplatz Unicam-
pus, unter Hainbuche, 115 m NN 20.11.2008, M.
Z
iegmann
(KR 2435).
Bestand und Bedrohung: Vermutlich nicht sel-
tener als die anderen beiden Hydnum-Arten.
Nicht gefährdet.
Allgemeine Verbreitung: Die Gesamtverbreitung
der Art ist bisher weitgehend unbekannt. Aus
Deutschland sind etliche Standorte in Bayern,
Rheinland-Pfalz, Thüringen und Hessen be-
kannt, aber sicherlich weiter verbreitet.
Die bisher nicht im Gebiet nachgewiesene Art
Hydnum albidum P
eck
, die aber aufgrund ihrer
ökologischen Vorliebe für flachgründige Kalk-
böden in wärmebegünstigten Lagen im Main-
Tauber-Gebiet zu erwarten ist, wird im folgenden
Schlüssel (abgewandelt nach O
strow
& B
eenken
2004) berücksichtigt.
1.
Fruchtkörper zumindest jung weiß, dann
cremefarben, alt bisweilen fast die Färbung
der nachfolgenden Arten bekommend;
Sporen 4-5,5 x 3-4 µm . . . [H. albidum]
1*
Fruchtkörper von Anfang an ockerlich;
Sporen länger als 5,5 µm . . . . . . 2
2.
Fruchtkörper mit großen blassgelben Hü-
ten und kurzem, meist etwas seitlichem
Stiel (Quotient ca. 1,8-2); Stacheln alle
zugespitzt; Sporen 6,5-9 x 5,5-7 µm, Quo-
tient = 1,2-1,5 . . . . . . H. repandum
2*
Fruchtkörper mit kleineren mehr orange-
farbenen Hüten und deutlichem, meist
+/- zentralem Stiel (Quotient
≈
0,6-0,7);
Stacheln teilweise breit abgeplattet; Spo-
ren wie bei H. repandum oder größer und
länglicher . . . . . . . . . . . . 3
3.
Sporen rundlich bis breit oval, 6,5-9 x
5,5-7, Quotient = 1,2-1,4 . H. rufescens
3*
Sporen ellipsoid bis subzylindrisch,
9-11(12) x 6-7 µm, Quotient = 1,4-1,8 . .
. . . . . . . . . H. ellipsosporum
Myriostoma coliforme
(D
icks
.) C
orda
(Anleit.
Stud. Mykol., Prag: 131, 1842) (Tafel 7, Abb. 19)
Gemeiner Sieberdstern
Die Art ist zwar bei W
interhoff
(2000) aufge-
führt, aber kein sicherer Nachweis bekannt. Das
Vorkommen des Sieberdsterns kann nun für Ba-
den-Württemberg abgesichert bestätigt werden.
Beschreibung und allgemeine Verbreitung siehe
W
interhoff
(l.c.).
Häufigkeit und Verbreitung: Zwei Nachweise.
Nördliches Oberrheingebiet: 6417/3, Mannheim,
Käfertal, im Gebüsch, unter Robinie, auf Sand-
boden, 95 m NN, 22.01.2012, D. B
andini
, B. O
er
-
tel
(Beleg in Herbar B
andini
). – 6618/3, St. Ilgen,
Waldfriedhof, Robinienmischforst, auf Kalksand
(Flugsanddüne), 115 m NN, 27.09.2009, W. W
in
-
terhoff
(Herbar W
interhoff
und KR 28575, W
in
-
terhoff
2010).
Allgemeine Verbreitung: Vgl. W
interhoff
(2000).
Tulostoma pulchellum
S
acc
. (Bull. Soc. mycol.
Fr. 5(4): 118, 1890 [1889])
Schöner Stielbovist
Morphologie: Das fransig-aufgerissene Peri-
stom und die nur sehr fein warzigen, im Lichtmi-
kroskop fast glatt wirkenden Sporen lassen die
Art problemlos erkennen. Eine weitere Art mit
glatten Sporen ist T. leiosporum R. E. F
ries
, das
aber kleinere Sporen hat (im Gebiet nicht nach-
gewiesen).
Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis.
Nördliches Oberrheingebiet: 6618/3, Sandhau-
sen, NSG Düne Pflege Schönau, offener Sandra-
sen, 115 m NN, 13.11.2006, W.W
interhoff
, conf.
H. K
reisel
(Beleg in Herbar W
interhoff
) (W
inter
-
hoff
& H
aar
2008).
Bestand und Bedrohung: Sehr seltene und durch
zunehmende Nitrifizierung ihrer Standorte stark
rückläufige Art. Sie muss als stark gefährdet
(RL 2) angesehen werden. Zu diesem Ergebnis
kamen auch R
imóczi
et al. (2011), die die unga-