G
minder
& S
aar
: Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg
187
Bestand und Bedrohung: Aufgrund zu schwacher
Datenlage unbekannt.
AllgemeineVerbreitung: Oft nicht von T. calospora
getrennt (z.B. bei J
ülich
1984), daher Verbreitung
nur ungenügend bekannt. Australien, Nordame-
rika (USA, Kanada) und Europa. Nachgewiesen
in West- (Frankreich, Belgien), Mittel- (Deutsch-
land), Nord- (Dänemark, Schweden) und Ost-
europa (Polen). In Deutschland keine weiteren
Funde bekannt.
Der Schlüssel (S. 133) kann wie folgt ergänzt
werden:
8.
Sporen schwach gekrümmt-zylindrisch,
4-7,5 x 2,5-3 µm . . . . T. tomaculum
8* Sporen spindelig, wesentlich größer . . 9
9.
Sporen 20-50 x 2-4(5) µm, Quotient =
8-15 . . . . . . . . T. deliquescens
9* Sporen 16-30 x 3,5-5(8) µm, Quotient =
4-7 . . . . . . . . . . T. calospora
Acanthophysellum
P
armasto
(Eesti NSVTeadu-
ste Akadeemia Toimetised 16: 377, 1967)
Resupinate, meist dünne Überzüge, mit Acan
thohyphidien und glatten, amyloiden Sporen,
monomitisch.
Saprob an Laubholz und Kräuterstängeln. Welt-
weit 12, in Europa 9, in Deutschland 2, in Baden-
Württemberg 1 Art.
Acanthophysellum buxicola
(B
oidin
& L
anq
.)
B
oidin
& G
illes
(Bull. trimest. Soc. mycol. Fr.
117(3): 180, 2002 [2001])
Morphologie: Gekennzeichnet durch die runden,
glatten, amyloiden Sporen und das Vorkommen
ausschließlich auf Buxus.
Ökologie: Im Gebiet bisher nur in Parkanlagen.
Auf abgefallenen Blättern von Buchs (Buxus
sempervirens).
Häufigkeit und Verbreitung: Ein nicht indigener
Fund, jedoch in räumlicher Nähe zu den (mög-
licherweise) natürlichen Buchs-Vorkommen am
Dinkelberg.
Südliches Oberrheingebiet: 8412/3, ehemaliges
Kloster, 24.03.2001, H. B
runner
(Erstnachweis).
Bestand und Bedrohung: Während die Art ver-
mutlich an kultiviertem Buchs noch öfters aufzu-
finden sein dürfte, sind indigene Vorkommen der
Seltenheit indigener Buchs-Vorkommen gleich zu
setzen. Diese extrem seltenen, nur am Dinkel-
berg vorkommenden Bestände galten noch bei
S
ebald
et al. (1992: 86) als stabil und nicht ge-
fährdet. Sie sind jedoch seit einigen Jahren durch
das massive Auftreten des aus Ostasien um 2007
eingeschleppten Buchsbaum-Zünslers (Cydalima
perspectalis (W
alker
, 1859) von existenzbedro-
henden Vitalitätsverlusten betroffen (u.a. D
ischin
-
ger
, pers. Mitt.). Dadurch muss A. buxicola, auf
seine natürlichen Vorkommen bezogen, in RL 1
(vom Aussterben bedroht) eingereiht werden.
Allgemeine Verbreitung: Die vermutlich atlan-
tisch-mediterrane Art ist bisher wohl nur aus
Frankreich bekannt gewesen.Weitere Funde aus
Deutschland liegen nicht vor.
Der Schlüssel 3 (S. 139) kann wie folgt ergänzt
werden:
3.
Mit Acantho- oder Dendrohyphidien . . 4
3*
Ohne oder mit unverzweigten Hyphidien
. . . . . . . . . . . . . . . . 6
4.
Hyphenstruktur dimitisch mit Skeletthy-
phen . . . . . . . . . . . Stereum
4*
Hyphenstruktur monomitisch . . . . 5
5.
Fruchtkörper resupinat, trocken sehr tief
und breit blockrissig; erzeugt Wabenfäule
. . . . . . . . . . . . Xylobolus
5*
Fruchtkörper resupinat, nicht oder kaum
rissig; erzeugt Weißfäule . . . . . 5a
5a. Sporen glatt . . . . Acantophysellum
5a* Sporen ornamentiert . . Aleurodiscus
6.
Skeletthyphen oder skelettoide Hyphen
vorhanden, jedoch z.T. nur in den Rhizo-
morphen . . . . . . . . . . . . 7
6*
Ohne Skeletthyphen (monomitisch) . 10
Amylocorticium
P
ouzar
(
Č
eská Mykol. 13(1):
11, 1959)
Durch glatte, amyloide Sporen und das Fehlen
von auffallenden Hymenialelementen gekenn-
zeichnet.
Amylocorticium steht verwandtschaftlich nahe
bei der poroiden Gattung Anomoporia (R
yvarden
& G
ilbertson
1993, L
arsson
et al. 2004).
Saprob an Holz. Weltweit 12, in Europa 9, in
Deutschland 2, in Baden-Württemberg 1 Art.
Amylocorticium cebennense
(B
ourdot
) P
ouzar
(
Č
eská Mykol. 13(1): 11, 1959)
Morphologie: Basidiocarpien als weißer bis
cremegelblicher häutiger Überzug, ohne Rhizo-