G
minder
& S
aar
: Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg
193
Morphologie: Vgl. W
interhoff
(2003). Ähnlich A.
albobrunnea, jedoch mit etwas kleineren Sporen
und (schwach) amyloiden Skeletthyphen. Sporen
allantoid, 4-5,5 x 1,5-2 µm.
Ökologie: Im Gebiet in einem Kiefernforst auf
Sandboden. Auf morschen Kiefern-Stämmen der
Finalphase.
Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis.
Oberrheingebiet: 6617/4, Sandhausen, Bannwald
Franzosenbusch, 103mNN, Kiefernforst, morsche
Stämme von Pinus sylvestris, 29.11.2001, W.W
in
-
terhoff
, det. L. R
yvarden
(W
interhoff
2003).
Vertikale Verbreitung: Nur in der planaren Stufe
aufgefunden.
Bestand und Bedrohung: Möglicherweise als
Kälte liebende Art in Rückgang begriffen, doch
reicht die Datenlage für eine sichere Einschät-
zung nicht aus.
Allgemeine Verbreitung: Circumpolar. Nord
amerika (Kanada, USA: von Alaska südwärts
bis New Mexico und Kalifornien) und Europa.
Hier bisher nur in Nord- und Nordosteuropa
(Finnland, Estland) nachgewiesen, aber ver-
mutlich weiter verbreitet. Der hier aufgeführte
Fund dürfte der derzeit südlichste in Europa
sein. In Deutschland keine weiteren Funde be-
kannt.
Antrodia sordida
R
yvarden
& G
ilb
. (Mycotaxon
19: 143, 1984)
Schmutzige Tramete
Morphologie: Ähnlich A. sitchensis, jedoch
mit schmäleren Sporen und dextrinoiden statt
(schwach) amyloiden Skeletthyphen.
Ökologie: Montaner Tannen-Buchenwald, auf
liegendem Holz von Fagus sylvatica. R
yvarden
&
G
ilbertson
(1993) geben als Substrat für alle üb-
rigen europäischen Kollektionen Pinus an.
Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis.
Schwarzwald: 7913/4, St. Märgen, Bannwald
Conventwald, Buchen-Tannenwald, auf Buchen-
holz, 17.06.1996, I. D
unger
, conf. R. L. G
ilbert
-
son
(GLM).
Bestand und Bedrohung: Aufgrund von extremer
Seltenheit latent gefährdet. Der einzige Fundort
im Gebiet liegt in einem Bannwald und ist somit
nicht von forstlichen Eingriffen bedroht.
Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA) und
Europa. Hier bisher nur in Polen, Russland und
Deutschland nachgewiesen. Neben dem hier
aufgeführten Fund in Deutschland nur ein Nach-
weis aus Sachsen.
Der Schlüssel (S. 477) kann nach dem Schlüs-
selpaar 6./6* wie folgt ergänzt werden:
7.
Skeletthyphen amyloid . . . . . . . 8
7*
Skeletthyphen nicht amyloid . . . . . 9
8.
Poren lebhaft- bis blassgelb; Sporen 3,5-5
x 1-1,5 µm . . . . . . . . A. xantha
8*
Poren creme bis bräunlich; Sporen 4-5,5 x
(1,5)2-2,5 µm . . . . . . A. sitchensis
9.
Poren 1-3 per mm, irregulär, gewunden;
Porenwände zerrissen . . . A. sinuosa
9*
Poren 3-7 per mm, rund bis eckig; Poren-
wände unversehrt . . . . . . . . 10
10. Sporen 5-7 x 1,5-2,2 µm . A. albobrunnea
10* Sporen kürzer, gedrungener . . . . . . . . 11
11. Sporen 3,5-5 x 1-1,5 µm oder 4-5,5 x
(1,5)2-2,5 µm; Skeletthyphen dicht verwo-
ben (meist amyloid) . . . . vgl. 7a./7a*
11* Sporen 4-5(5,5) x 1,5-1,8(2) µm; Skelett
hyphen locker und parallel angeordnet,
schwach dextrinoid . . . . . A. sordida
Parmastomyces
K
otl
. & P
ouzar
(Feddes
Rep. 69: 138, 1964)
Gelwachsporling
Die früher in der Gattung Tyromyces oder Oligo
porus untergebrachte Typusart steht aufgrund
ihrer dextrinoiden Sporen recht isoliert. Mit dem
Hauptschlüssel für poroide Pilze ist die Gattung
nicht zu erreichen. Daher sollte Schlüssel 4 (S.
417) wie folgt ergänzt werden.
3.
Sporen dextrinoid . . . . . . . . 3a
3*
Sporen nicht dextrinoid . . . . . . . 4
3a. Sporen truncat bis ellipsoid, 4-5,5 µm
breit . . . . . . . . . Perenniporia
3a* Sporen zylindrisch bis ellipsoid, 2,5-3 µm
breit . . . . . . . . Parmastomyces
Parmastomyces mollissimus
(M
aire
) P
ouzar
(
Č
eska Mykol. 38: 203, 1984)
= Parmastomyces transmutans (O
verh
.) R
yvar
-
den
& G
ilb
. 1984
= Parmastomyces kravtzevianus (B
ondartsev
&
P
armasto
) K
otl
. & P
ouzar
1964
= Sarcoporia polyspora P. K
arst
. 1884
Weicher Gelwachsporling
Morphologie: Meist resupinater, gelegentlich et-
was effuso-reflexer, weicher und saftiger Porling,
der beim Trocknen kreidig-brüchig wird, weißlich,
bei Berührung rötend (ähnlich Oligoporus fragi
lis). Sporen dextrinoid, 4,5-6 x 2,5-3 µm.