Andrias 19 - page 238

190
andrias, 19
(2012)
gendem, meist großvolumigem Laubholz in der
Optimal- bis beginnenden Finalphase. Im Gebiet
stets an Laubholz, vorzugsweise Buche (Fagus
sylvatica), einmal an Eiche (Quercus sp.). Lt Lit.
in Europa auch an Populus, Ulmus, Quercus ilex
und selbst Abies alba, auf der Südhalbkugel an
Nothofagus.
Häufigkeit und Verbreitung: Das bisherige Areal
der Art ist noch ungenügend bekannt, vermutlich
ist die Ausbreitung auch noch nicht abgeschlos-
sen. Derzeit vor allem in den tieferen Lagen des
Buchenwaldareals, doch auch ein Fund im Feld-
berggebiet.
Odenwald: 6520/4, Fahrenbach, „Lichtenherd“,
auf am Boden liegendem Eichenast, 230 m NN,
05.11.1998, L. K
rieglsteiner
, det. H. O
strow
(Beleg 4824, Herbar O
strow
). – Schwarzwald:
8114/1, Zastlertal, an der Kluse, Unterseite eines
liegenden Buchenastes, 900mNN, 19.09.1991, I.
D
unger
(höchster Fundort, GLM). – Keuper-Lias-
Land: Strom- und Heuchelberg, 6919/3, Häfner-
haslach, Bannwald Sommer-
berg, Eichen-Buchenwald,
schwach sauer, an liegen-
dem Buchenstamm, späte
Optimalphase, 340 m NN,
16.06.1997, A. G
minder
(Erst-
nachweis, Herbar G
minder
). –
7220/2, Stuttgart-Vaihingen,
Bärensee, buchendominierter
Mischwald, Stubensandstein,
460 m NN, 17.07.2002, A.
G
minder
. – 7420/2, Schön-
buch, Bebenhausen, NSG
„Eisenbachhain“, an liegen-
dem Buchenstamm, 370 m
NN, 26.05.2001, A. G
minder
.
Vertikale Verbreitung: Die
vermutlich etwas Wärme lie-
bende Art kommt von der kol-
linen bis in die montane Stufe
vor. Bisher in der planaren
Stufe nicht nachgewiesen,
aber zu erwarten.
Bestand und Bedrohung: Ei-
nerseits wird die Art als Na-
turnähezeiger für naturnahe
(Buchen-)Wälder angesehen
(B
laschke
et al. 2009), ande-
rerseits scheint sie sich der-
zeit stark auszubreiten und
mehr und mehr auch stärker
bewirtschaftete Wälder zu
besiedeln. Eine Gefährdung
ist derzeit nicht erkennbar.
Allgemeine Verbreitung: Neuseeland (Typuslo-
kalität). Europa. Hier in Süd- (Portugal, Spanien,
Italien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina),
Südost- (Bulgarien), West- (Frankreich, Groß-
britannien), Mittel- (Schweiz, Deutschland,) und
im südlichen Osteuropa (Bulgarien, Tschechien,
Russland: Kaukasus). In Deutschland zumindest
in den südlichen Bundesländern in Ausbreitung
begriffen (Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thü-
ringen). Ob die derzeitige Ausbreitung der Art auf
einer Verbesserung ihrer Lebensansprüche (z.B.
Temperaturerhöhung, größeres Totholzangebot)
oder auf eine Einwanderung in neuerer Zeit be-
ruht, ist nicht bekannt.
Da in Band 1 die Gattung Mycoacia noch getrennt
aufgeführt wird, kann der Schlüssel (S. 265) wie
folgt ergänzt werden:
0.
Hymenialzystiden zylindrisch, dickwandig,
stark kristallin inkrustiert; Hymenophor ge-
Karte 1. Phlebia nothofagi
1...,228,229,230,231,232,233,234,235,236,237 239,240,241,242,243,244,245,246,247,248,...376
Powered by FlippingBook