200
andrias, 19
(2012)
Lactarius leonis
K
ytöv
. (Karstenia 24(2): 46,
1984)
Löwengelber Milchling
Morphologie: Die Art ist charakterisiert durch
blass ockergelben, unzonierten Hut, vollständig
grubigen Stiel, sowie Sporen mit netzartigem Or-
nament.
Ökologie: Hangmoore und Moorränder in Fich-
ten-Tannenwäldern, auf Granit. Im Gebiet stets
unter Picea abies.
Häufigkeit und Verbreitung: Nur in den Hochla-
gen des Südschwarzwalds im Feldberggebiet.
Schwarzwald: 8114/1, Hinterzarten, Rotmeer,
Zipfelhofmühle, Hangmoor, 26.08.2002, 1.000 m
NN, D. L
aber
(KR 3993). – Feldsee, Feldsee-
moor, unter Fichte (und Moor-Birke), 1.100 m
NN, 08.09.2003, D. L
aber
(KR 4597). – 8114/2,
Hinterzarten, Matthisleweiher, Hangmoor, unter
Fichte, 13.08.2002, 24.08.2007, 1.010 m NN,
D. L
aber
(KR 4199). Alle Funde sind bei L
aber
(2009) aufgeführt.
Bestand und Bedrohung: Die Art kann als Glazi-
alrelikt angesehen werden. Sie dürfte durch die
zunehmende Erwärmung rückläufig sein und ist
somit als stark gefährdet (RL 2) anzusehen.
AllgemeineVerbreitung: Skandinavisch-circumal-
pestrisch. Europa. Bisher nur aus dem östlichen
Skandinavien (Schweden, Norwegen, Finnland),
dem angrenzenden Osteuropa (Estland, West-
Russland) und dem Alpenraum bekannt. In
Deutschland keine weiteren Funde, am ehesten
im Voralpenland, Bayerischen Wald und Harz zu
erwarten.
Lactarius torminosulus
K
nudsen
& T. B
orgen
in K
nudsen
& H
ansen
(Nordic J. Bot. 16(2): 212,
1996) (Karte 4)
Nordischer Birken-Milchling
Morphologie: Sehr ähnlich Lactarius torminosus
(S
chaeff
.) P
ers
., von dem er sich durch deutlich
kürzere Randbehaarung und stumpfer ockerrosa
Hutfärbung unterscheidet.
Ökologie: Obligat an Niedermoore gebunden.
Mykorrhiza im Gebiet stets mit Betula pubescens
ssp. carpathica. Damit ist die Ansicht von H
eil
-
mann
-C
lausen
et al. (1998), dass die Art nur bei
Betula nana wächst, widerlegt.
Häufigkeit und Verbreitung: Nur in den Hochla-
gen des Südschwarzwalds im Feldberggebiet.
Schwarzwald: 8014/2, Titisee, Südspitze des
Sees, Sandbank, Niedermoor mit Moor-Birke und
Schwarz-Erle, 860 m NN, 08.09.1999 (KR 4671),
27.09.2000 (KR 4369), 25.08.2002 (KR 39971),
16.09.2003 (KR 4599), D. L
aber
. – 8014/3, Hin-
terzarten, Bistenmoor, 930 m NN, 19.08.2007, D.
L
aber
(KR 4330). – 8114/2, Hinterzarten, Matthis-
leweiher, Hangmoor, unter Fichte, 13.08.2002,
24.08.2007, 1010 m NN, D. L
aber
. – Erlenbruck-
moor, 870 m NN, ohne Datum, D. L
aber
. – 8115/1,
Lenzkirch, NSG Urseemoor, Niedermoor, unter
Moor-Birke und Öhrchen-Weide, 12.09.1981 (KR
3861), 28.08.2000 (KR 4370), 26.08.2002, 840
m NN, D. L
aber
(KR). Alle Funde sind bei L
aber
(2009) aufgeführt.
Bestand und Bedrohung: Die Art kann als Glazi-
alrelikt angesehen werden. Sie besiedelt hoch-
sensible, gefährdete Biotope und dürfte zusätz-
lich auch durch die zunehmende Erwärmung
rückläufig sein. Sie ist daher mindestens als
stark gefährdet (RL 2) anzusehen.
Allgemeine Verbreitung: Skandinavisch (circum-
polar?). Asien (Sibirien). Europa. Bisher nur in
Fennoskandinavien inkl. Grönland und Island
gefunden. In Deutschland keine weiteren Nach-
weise. Dies sind die einzigen außerhalb Skandi-
naviens und Sibiriens.
Der Schlüssel für die Milchlinge mit fransig-zot-
tigem Hutrand (S. 367) sieht folgendermaßen
aus (abgewandelt ergänzt nach H
eilmann
-C
lau
-
sen
et al., 1998).
1.
Milch an der Luft nach violett oder gelb
umfärbend . . . . . . . . . . . . 2
1*
Milch an der Luft unveränderlich weiß . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 9
2.
Milch an der Luft violett umfärbend . . . . .
. . . . . . . . .L. repraesentaneus
2.
Milch an der Luft gelb umfärbend . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3.
Hut weiß bis weißlich . . . . . . .. . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 4
3*
Hut stroh-, leder-, ocker- bis olivgelb . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 5
4.
Hutrand deutlich fransig-haarig; Vorkom-
men im basischen Laubwald mit Eiche,
Buche und Hasel . . . . . L. citriolens
4*
Hutrand nur flaumig; Vorkommen auf nähr-
stoffarmen Böden mit Kiefer und Birke .
. . . . . . . . . . . . L. resimus
5.
Stiel deutlich grubig (meist auf ganzer
Länge); Makropleurozystiden fehlen oder
nur sehr wenige nach langem Suchen . 6
5*
Stiel völlig oder nahezu ohne Gruben; Ma-
kropleurozystiden zahlreich bis spärlich 8