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Die Arten
Bacidia fuscoviridis
bevorzugt klimatisch begüns-
tigte Gegenden und ist demzufolge vor allem im
Neckartal sowie an den Rändern des Odenwal-
des vertreten. Da die Art meist steril bleibt, wer-
den ihre Lager leicht übersehen, zumal sie im
untersuchten Raum fast nur an anthropogenen
Standorten vorkommt. Auch Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
(1883) nennt in seiner Flora nur zwei Wuchsorte,
die ebenfalls als anthropogen bzw. anthropogen
beeinflusst zu bezeichnen sind: „auf Sandsteinen
einer feuchten, niederen Mauer unter dem Stifte“
und „auf Granitfelsen in der Hirschgasse”.
Bacidia incompta
(Borrer ex Hook.) Anzi
Schlichte Stäbchenflechte F 1 1
1
N
L: B
AUR
1891: S. 315
V: s. selten (BW) – am Stammgrund von alter
Flatterulme
Die bevorzugt auf Laubbäumen mit subneutraler
Rinde vorkommende
Bacidia incompta
wird in
B
AUR
(1891: 315) als von Jack, Leiner & Stizen-
berger für Heidelberg angeführte Art genannt.
Hierbei dürfte es sich um eine Aufsammlung
von Zwackh-Holzhausen aus dem nicht zum
Kartiergebiet gehörenden Schwetzinger Schloss-
garten („nicht selten an Ulmen“) handeln, da er
diese Art selbst nur von dort angibt. Mit dem
Fund nahe des Rombachbrunnens am unteren
Nordhang des Königstuhls wird
Bacidia incompta
damit erstmals für den Odenwald nachgewiesen.
F: 6518-3: Bachtälchen unterhalb des Rombach-
brunnens, 230 m, 23.03.2003, C-E-HO (C-E
5431)
Bacidia laurocerasi
(Delise ex Duby) Zahlbr.
syn.: Bacidia subacerina Vain.
Kirschlorbeer-Stäbchenflechte F 0 0
0
–
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 149, B
AUSCH
1869: Nrn. 249, 250, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883: Nrn. 354, 356, B
ERTSCH
1964: Nrn. 613,
627, W
IRTH
1980/1995b, S
CHÖLLER
& K
ALTHOFF
1999: S. 54
H: 6420-3u: Reisenbachtal bei Gaimühle, feuch-
ter Laubwald,
Carpinus
, 400 m, 12.08.1951,
B
EHR
5361
h
„
Bacidia subincompta
“ (B 4732)
— 6518-3: Heidelberg, ad
Populus
, montis
Königstuhl, Z
WACKH
L. 370 (KR)
Im 19. Jahrhundert wurde diese Stäbchenflechte
von Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
(1883) in der Umgebung
von Heidelberg („an Buchen und
Carpinus
des
Königstuhls”, „an Eichen des Königstuhls und
Auerhahnkopfs”, „hinter dem Stifte [Neuenburg]”,
„bei Ziegelhausen”) und von Metzler (S
CHÖLLER
&
K
ALTHOFF
1999) bei Bensheim-Auerbach an der
Bergstraße beobachtet. Bemerkenswert ist, dass
Behr die Art noch Mitte des 20. Jahrhunderts auf-
finden konnte. Er entdeckte die Flechte in dem
lichenologisch auch heute noch bedeutsamen
Reisenbachtal – dies war der letzte Nachweis in
Deutschland.
"ACIDIA INCOMPTA
"ACIDIA LAUROCERASI