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Die Arten
Botryolepraria lesdainii
wächst an beschatteten
Kalkfelsen in luftfeuchten Lagen – Standorte,
die in Kalkgebieten eigentlich nicht allzu selten
sind. Dennoch ist diese durch ihr grünspanfarbe-
nes Lager recht auffällige Art in Deutschland nur
selten gefunden worden. Der einzige bekannte
Odenwälder Wuchsort befindet sich am Rande
des Naturraumes Sandstein-Odenwald im Über-
gang zum durch Kalkvorkommen ausgezeichne-
ten Bauland an einem steil zum Neckar abfallen-
den, bewaldeten Hang.
F: 6620-1: Neckarhalde beim Seewald nw von
Bienau, 250 m, 09.04.1999, C-E (C-E 5242)
Bryophagus gloeocapsa
Nitschke ex Arnold
Gallertiger Moostöter
F
¹ ¹
10
Î
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1864: S. 85 (Nr. 7),
B
AUSCH
1869: Nr. 218, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883: Nr. 297, B
EHR
1954a: Nr. 132, B
ERTSCH
1964: Nr. 452, W
IRTH
1980/1995b
V: selten (HE, BW, BY) – über Lebermoosen
auf Erde von substratfeuchten, beschatteten
Waldwegeböschungen
Bevorzugter Lebensraum von
Bryophagus gloeo-
capsa
sind substratfeuchte, mit foliosen Leber-
moosen bewachsene Waldwegeböschungen in
kühl-feuchten, schattigen Lagen – Standorte,
die im zentralen Odenwald in nicht geringer Zahl
vorhanden sind. Bei gezielter Suche konnte die
Art beispielsweise östlich von Michelstadt an
zahlreichen Stellen nachgewiesen werden, was
vermuten lässt, dass die Art weiter verbreitet ist,
als es nach den Kartierergebnissen bislang den
Anschein hat. Im Heidelberger Raum, wo die Art
nach Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
(1883) „am Rande ei-
nes Waldweges über dem Wolfsbrunnen (Millar-
det)“ und „auf dem Geisberge“ vorkam, scheint
Bryophagus gloeocapsa
indes verschwunden zu
sein.
# Bryoria bicolor (Ehrh.) Brodo & D.Hawksw.
L: G
ENTH
1836: Nr. 475, B
AUER
1859: Nr. 213
p.p.
Die einzige Angabe zu
Bryoria bicolor
geht auf
Hübener zurück, der jedoch keine Fundorte
nennt, sondern die Art lediglich als „im Oden-
walde” vorkommend bezeichnet. Es kann zwar
nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass
Bryoria bicolor
seinerzeit tatsächlich im Oden-
wald vorgekommen ist, doch bleibt dies an-
gesichts fehlender Belege fraglich.
Bryoria capillaris
(Ach.) Brodo & D.Hawksw.
Haarfeiner Moosbart
F 2 1
1
Î
L: W
IRTH
1995b
V: s. selten (BY) – Einzelfund an Ast von Pfir-
sichbaum in Streuobstwiese
"RYOPHAGUS GLOEOCAPSA
"RYORIA CAPILLARIS
1...,67,68,69,70,71,72,73,74,75,76 78,79,80,81,82,83,84,85,86,87,...532