Andrias 19 - page 342

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(2012)
ten sind im Allgemeinen hoch empfindlich; es gibt
einige Ausnahmen, wie Candida glabrata und
C. krusei. Während Fluconazol ausschließlich
nur Candida-Arten hemmt, können die neueren
Azole, wie Itraconazol und vor allem Voriconazol
und Posaconazol darüber hinaus auch gegen
einige Schimmelpilze wirken. Bei Zygomyzeten,
Fusarien und Dematiazeen wirken sie aber nur
mäßig (H
of
2003, 2006).
5 Resistenzmechanismen
Echinocandine
Durch eine Mutation im Hot Spot des Enzyms
Glucansynthase wird die Affinität der Echinocan-
dine generell gesenkt, so dass dann die Bindung
an das eigentliche Target erschwert wird. Solche
Mutanten sind nicht total resistent sondern nur
relativ weniger empfindlich. Bei Candida para­
psilosis ist so eine Genveränderung immer vor-
handen, was bedingt, dass diese Stämme eine
erhöhte minimale Hemmkonzentration (MHK)
aufweisen (H
of
2009). Die Trophozoitenform von
Pneumocystis jirovecii enthält nur wenig Glucan,
weshalb dieses Stadium wenig empfindlich ist;
dagegen kann die Zystenform durch Echinocan-
dine beeinflusst werden, da in dieser Vermeh-
rungsform große Mengen von Glucan syntheti-
siert werden (M
atsumoto
et al. 1989).
In geringerem Maße kann die Wirkung der Echi-
nocandine beeinträchtigt werden, wenn ihre Pe-
netration durch die Zellwand aufgehalten wird,
z.B. durch Pigmente, wie etwa Melanin. Efflux-
pumpen erkennen die Echinocandine nicht als
Substrat an und spielen folglich keine Rolle.
Polyene
Alle Pilze, die kein Ergosterin in ihrer zytoplasma-
tischen Membran besitzen, sind a priori resistent
gegen diese Antimykotika. Aber solche Pilze
sind selten, z.B. Pneumocystis jirovecii. Eine Er-
schwerung des Zugangs zum Ergosterol kann im
Prinzip auch zu einem Versagen führen, ist aber
nur selten zu beweisen. In Einzelfällen, z.B. bei
Aspergillus terreus, können Polyene unwirksam
sein, ohne dass man dies bis heute plausibel er-
klären kann (H
of
2003).
Amphotericin B
(Polyen)
Fluconazol
(Triazol)
Itraconazol
(Triazol)
Voriconazol
(Triazol)
Posaconazol
(Triazol)
Anidulafungin
(Echinocandin)
Micafungin
(Echinocandin)
Caspofungin
(Echinocandin)
Sprosspilze
Candida albicans
       
Candida glabrata
       
Candida tropicalis
       
Candida parapsilosis
       
Candida krusei
       
Trichosporon asahii
       
Cryptococcus neoformans
       
Schimmelpilze
Aspergillus fumigatus
       
Aspergillus terreus
       
Aspergillus flavus
       
Penicillium spp.
       
„Schwärzepilze“ (Dematiazeen)
       
Fusarium spp.
       
Zygomyzeten/Mucorazeen
       
Pneumocystis jirovecii
       
gut wirksam
mäßig wirksam
kaum wirksam
unwirksam
Tabelle 2. Wirkspektren einiger Antimykotika
1...,332,333,334,335,336,337,338,339,340,341 343,344,345,346,347,348,349,350,351,352,...376
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