P
ätzold
: 50 Jahre „Schwarzwälder Pilzlehrschau“
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Zusammenfassung
Dieses Jahr (2012) feiert die „Schwarzwälder Pilzlehr-
schau“, eine populärmykologische Ausbildungsstätte
in Hornberg im Schwarzwald, ihr 50jähriges Bestehen.
Sie ist die älteste Bildungsstätte ihrer Art in Deutsch-
land und hat ein Besucheraufkommen von 800 bis
1.000 Pilzfreunden pro Jahr. Es wird ein kurzer Über-
blick über die Geschichte und die Bildungsangebote
gegeben.
Summary
The “Black Forest Educational Mushroom
Exhibition” – 50 years of popular mycology
This year (2012), the popular mycology education fa-
cility “Schwarzwälder Pilzlehrschau” (“Black Forest
Educational Mushroom Exhibition”) in Hornberg/Black
Forest is celebrating its 50
th
anniversary. It is the oldest
institution of its kind with 800 to 1.000 visitors per year.
A short overview is given over its history and learning
opportunities.
Autorin
K
arin
P
ätzold
, Im Feriendorf 43, 78132 Hornberg, E-
Mail:
1 Einleitung
Die „Schwarzwälder Pilzlehrschau“, ursprünglich
„Pilzberatungsstelle Hornberg im Kreis Wolfach“
in Hornberg/Schwarzwaldbahn im mittleren
Schwarzwald, gilt als die wichtigste populär-
mykologische Bildungseinrichtung in Deutsch-
land. Die Entstehung der Pilzlehrschau in einer
pilzreichen Region hat folgende Vorgeschichte:
1952 stellte sich der Hornberger Schulrektor M
ax
H
etzel
(1899-1977; Abb. 1) als Pilzberater dem
Landkreis Wolfach zur Verfügung. Mit der Unter-
stützung des Landkreises, der Stadt Hornberg,
der Gemeinde Gutach und der Zentralstelle für
Pilzverwertung in München erwarb er 70 Pilz-
modelle von J
ulius
R
othmayer
(Abb. 2). Diese
Modelle bildeten den Grundstock der „Pilzlehr-
schau“, die am 27.7.1962 im Zeichensaal der
Volksschule von H
etzel
eröffnet wurde. 1963
wurde sie in einen Raum des alten Kinos ver-
lagert und ab Juli 1964 fand sie in den Räumen
des ehemaligen Real-Gymnasiums (später Alte
Gewerbeschule; Abb. 2) in Hornberg statt. In die-
sem Gebäude befindet sie sich bis heute. H
etzel
leitete die Einrichtung bis 1971; an seine Stelle
trat 1972 die Lübecker Fotografin und spätere
Pilzbuchautorin R
ose
M
arie
D
ähncke
(*1925), der
1981 der aus Scherfede in Nordrhein-Westfalen
stammende Biologielaborant W
alter
P
ätzold
(1948-2011; Abb. 4) nachfolgte. P
ätzold
leitete
die Pilzlehrschau über 30 Jahre bis zu seinem
Ableben. Im Folgenden werden die Bildungsan-
gebote und ihre Inhalte vorgestellt, immer auch
unter Berücksichtigung besonderer historischer
Ereignisse.
„Schwarzwälder Pilzlehrschau“ –
50 Jahre populäre Pilzkunde
K
arin
P
ätzold
Abbildung 1. M
ax
H
etzel
(1899-1977), Gründer der
Schwarzwälder Pilzlehrschau. – Foto: Archiv der Stadt
Hornberg.