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B

eck

et al.

:

Taxonomie der Gattung

Phthiracarus

121

Kurzdiagnose: Mittelgroße bis große Art, NGL

500-1025 µm; NG in Lateralansicht hochrückig,

bei großen Exemplaren dorsofrontal nach unten

„abgeknickt“; NG-Borsten alle kurz, haarförmig

fein, spitz; die meisten Borsten, vor allem die

der dorsalen Reihe, stehen in 45°-Winkel oder

noch flacher nach hinten bzw. unten ab,

c

1

steht

deutlich,

c

2

noch weiter hinter dem Collum,

c

1

80-110 µm (0,10-0,16 RLN),

h

1

85-130 µm (0,13-

0,15 RLN); NG mit 4 Fissuren.

PDL 320-510 µm (0,50-0,56 RLN); Seitenlinie

kräftig; Krempe schmal, rostrad auslaufend;

manchmal ist eine schwache mediane Carina zu

erkennen; Interlamellarborsten 90-140 µm (0,14-

0,16 RLN); Lamellarborsten 70-100 µm (0,10-

0,13 RLN); Sensillus kurz, spindelförmig spitz,

45-85 µm (um 0,08 RLN).

Adanalborsten

ad

1

und

ad

2

bei unseren Exem-

plaren ganz überwiegend hemidefizient.

Femur I mit 4 Borsten, Borste

d

kräftig, hakenför-

mig, steht etwa mittig auf dem Femur und stets

deutlich proximad hinter den übrigen Borsten.

Bemerkung: Gegenüber der Darstellung von

Ph.

piger

, synonym mit

Ph. laevigatus

bei

B

erg

et al.

(1990)

,

stehen die

c

1

- und

c

2

-Borsten deutlich

weiter vom Collum entfernt. Ansonsten fanden

wir keine nennenswerten Unterschiede. Die Un-

terscheidung von

Ph. montanus

ist zumindest in

unserem Material recht eindeutig möglich an-

hand der Stellung und Gestalt der NG-Borsten

sowie der Größe und Form des Sensillus.

Die Darstellung bei

W

eigmann

(2006) weicht in ei-

nigen Punkten von der unseren ab: der NG-Bors­

ten sind kräftiger, die

c

1

-Borste, steht auf dem

Hinterand des Collum, der Sensillus ist wesent-

lich breiter. Die Beschreibung deckt zumindest

das Variblitätsspektrum nicht ab.

Vorkommen: 37 Fundorte in Baden-Württem-

berg, ubiquitär, keine Präferenzen erkennbar,

zweithäufigste Art nach

Ph. longulus

;

auch in

Rheinland-Pfalz: bei Bingen.

Phthiracarus montanus

P

erez

-

I

ñigo

, 1969

Phthiracarus rectisetosus

P

arry

, 1979

Vergleiche

P

erez

-

I

ñigo

(1969: 380),

N

iedbała

(1992: 120, 2011: 126),

P

arry

(1979: 348 sub

Ph. rectisetosus

)

Kurzdiagnose: Große Art, NGL 580-985 µm; NG

in Lateralansicht oval; NG-Borsten mittellang

und von unterschiedlicher Gestalt: Die meisten

Borsten, vor allem diejenigen der

c

-Reihe sind

schlank und distal haarförmig ausgezogen, da-

gegen sind zumindest die Borsten

e

1

bis

p

1

teil-

weise auch

d

1

ähnlich wie bei

Ph. spadix

etwas

kräftiger, borstenförmig, spitz endend, aber nicht

haarförmig ausgezogen; c

2

steht wesentlich

weiter vom Collum entfernt als

c

1

und c

3

;

c

1

155-

190 µm (0,20-0,22 RLN),

h

1

110-150 µm (0,13-

0,19 RLN); NG mit 4 Fissuren.

PDL 315-465 µm (0,47-0,53 RLN); Seitenlinie

kräftig; Krempe schmal, rostrad auslaufend; In-

terlamellarborsten 150-210 µm (0,20-0,22 RLN);

Lamellarborsten 75-110 µm (0,10-0,12 RLN);

Sensillus sehr kurz, paddel- bis keulenförmig, di-

stal gerundet, 40-50 µm (0,06-0,07 RLN).

Anal- und Adanalborsten alle voll entwickelt, mä-

ßig lang.

Femur I mit 4 Borsten, Borste d kräftig, hakenför-

mig, steht etwa mittig auf dem Femur und stets

deutlich proximad hinter den übrigen Borsten.

Bemerkung:

N

iedbała

(1992) betrachtet die Ar-

ten

Ph. murphy

H

arding

, 1976, und

Ph. rectise-

tosus

P

arry

, 1979, als synonym von

Ph. mon-

tanus

(

P

erez

-

I

ñigo

, 1969). Wir schließen uns

dieser Auffassung an, wenngleich die Zusam-

menfassung dieser Arten eine beträchtliche Va-

riabilität der Länge und Gestalt der NG-Borsten

impliziert, die durch unsere Exemplare mit den

teilweise borstenförmigen NG-Borsten noch er-

weitert wird. Die von

N

iedbała

(1992: 394) ab-

gebildete Art

Ph. montanus

aus Spanien zeigt

dabei in der NG-Beborstung durch die relativ

kurzen, feinen, geraden und in etwa 45° nach

hinten abstehenden Borsten sowie den „Knick“

im frontalen Dorsalteil des NG bereits Übergän-

ge zu

Ph. laevigatus

. Hier bliebe als einziges

wesentliches Merkmal zur Unterscheidung nur

noch der bei

Ph. laevigatus

längere und zuge-

spitzte Sensillus.

Vorkommen: 5 Fundorte in Baden-Württemberg,

ausschließlich montan-hochmontan, aber dort in

allen Mikrohabitaten in Bayern, Allgäu, am Ein-

ödsberg

Gruppe 2.2.2 Sensillus kurz, spindel- bis paddel­

förmig, Femur I mit 4 Borsten, Notogaster mit 2

Fissuren

Aus der Gruppe 2.2 bleiben für diese Untergrup-

pe „Notogaster mit 2 Fissuren“ noch 7 Arten:

Phthiracarus affinis

(

H

ull

, 1914) – species inqui-

renda

Phthiracarus globosus

(C. L.

K

och

, 1841)

Phthiracarus borealis

T

rägårdh

, 1910

Phthiracarus borealis

forma

crenophilus

(

W

ill

-

mann

, 1951)

Phthiracarus bryobius

J

acot

, 1930