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124

Carolinea 72

(2014)

Bemerkung: Durch die angenähert kugelförmige

Körperform in Verbindung mit dem medianen

Längskiel und der umlaufenden Krempe auf dem

Prodorsum unterscheidet sich die Art von allen

übrigen Arten mit relativ kurzem Sensillus und 4

Borsten auf dem Femur I.

Vorkommen: 9 Fundorte in Baden-Württemberg,

keine Präferenzen erkennbar, meist spärlich.

Gruppe 2.2.2.2

Sensillus kurz, spindel- bis pad-

delförmig, Femur I mit 4 Borsten,

d-

Borste auf

Femur I ± hakenförmig, Notogaster mit 2 Fis-

suren.

Bemerkung:Von den genannten Arten dieser Un-

tergruppe sind

Ph. compressus

J

acot

, 1930,

Ph.

bryobius

J

acot

, 1930, und

Ph. spadix

N

iedbała

,

1983, einigermaßen sicher zu bestimmen, ob-

wohl die Variabilität einzelner Tiere immer wieder

Probleme bei der Artbestimmung bereitet. Letzt-

lich entscheiden einige wenige Merkmale oder

nur ein einziges Merkmal über die Zuordnung zu

einer Art, und wenn diese stärker variieren, ist

die Bestimmung nicht mehr sicher:

Ph. spadix

lässt sich an der Heterotrichie der

dorsalen NG-Borsten erkennen, die meist gut zu

identifizieren ist.

Ph. bryobius

wird anhand der auffallend langen

NG-Borsten sowie der 5 vollständig vorhan-

denen, sehr langen Anal- und Adanalborsten,

insbesondere der bei vielen anderen Arten feh-

lenden Borsten

ad

1

und

ad

2

, in Kombination mit

einem kurzen, gerundeten Sensillus identifiziert;

aber 5 Anal-Adanalborsten kommen gelegent-

lich auch bei

Ph. borealis

vor, und der Sensillus

kann auch etwas kegelförmig zugespitzt sein,

was ihn ebenfalls in die Nähe von

Ph. borealis

rückt.

Ph. compressus

ist am extrem spitzen Sensillus

in Kombination mit vergleichsweise kurzen NG-

Borsten zu erkennen, aber die Länge der NG-

Borsten variiert oft in weitem Rahmen, und der

Übergang von einem stumpf-kegelförmigen zu

einem spitzen Sensillus kann ebenso fließend

sein wie die Länge der NG-Borsten.

Die zwei als „Restgruppe“ verbleibenden Arten

Ph. borealis

T

rägårdh

, 1910, sensu

P

arry

(1979:

338 als

Ph. clavatus

) und

Ph. crenophilus

W

ill

-

mann

, 1951, sind wegen verschiedener Über-

lappungen von Merkmalsausprägungen und

teilweise gegenläufiger Merkmalskombinationen

offenbar nicht eindeutig unterscheidbar. Wir sind

der Auffassung, dass es sich um eine einzige,

sehr variable Art handelt, die nach dem ältesten

verfügbaren Namen

Ph. borealis

T

rägårdh

, 1910,

zu nennen ist, und wir führen

Ph. crenophilus

W

illmann

, 1951, nurmehr als

Ph. borealis

forma

crenophilus

(

W

illmann

, 1951). Die Trennung wäre

in den meisten Fällen willkürlich, aber erkennbar

abweichende Formen, vor allem am unteren

Ende der Größenskala, machen wir mit dem Zu-

satz „forma

crenophilus

“ kenntlich.

Phthiracarus spadix

N

iedbała

, 1983

Vergleiche

N

iedbała

(1992: 136; 2011:140)

Kurzdiagnose: Mittelgroße Art, NGL 440-630 µm;

NG-Borsten mittellang, aber in Länge und Gestalt

unterschiedlich: Die Mehrzahl ist haarförmig fein,

e

1

,

h

1

,

p

1

sind etwas kräftiger, kürzer und bor-

stenförmig, nicht haarförmig fein endend wie bei

Ph. montanus

;

c

1

105-155 µm (0,23-0,26 RLN),

h

1

85-120 µm (0,18-0,21 RLN);

c

1

bis

c

3

stehen

nicht in einer Linie am Hinterrand des Collum,

c

2

ist vielmehr deutlich caudad versetzt; NG mit 2

Fissuren.

PDL 240-315 µm (0,51-0,55 RLN); ein medianer

Längskiel sehr schwach ausgebildet, vielfach

kaum erkennbar; Seitenlinie ebenfalls schwach

entwickelt; Krempe schmal, aber deutlich, voll-

ständig um das Rostrum umlaufend, dadurch in

Lateralansicht dort eine, wenn auch nur kleine

„Nase“ bildend; Interlamellarborsten 85-110 µm

(0,18-0,19 RLN); Lamellarborsten 60-80 µm

(um 0,13-0,14 RLN); Sensillus kurz, spindelför-

mig, spitz-zipfelig endend, um 35 µm (um 0,07

RLN).

Analborsten relativ lang, haarförmig fein und meist

geschweift, Adanalborste

ad

3

deutlich kürzer und

feiner, Adanalborsten

ad

1

und

ad

2

hemidefizient.

Femur I mit 4 Borsten,

d-

Borste kurz, kräftig und

distal gebogen, aber keinen Haken bildend; inse-

riert etwas proximad hinter

l

- und

v

-Borsten.

Bemerkung: Die Art wurde von

N

iedbała

(1983)

anhand zweier Präparate von

W

illmann

beschrie-

ben. Die Präparate tragen die Beschriftung „

Ph.

crenophilus

“. Wir haben die beiden Präparate

und weitere mit der gleichen Beschriftung gese-

hen und können die Unterscheidung von

N

iedbała

bestätigen. Die als

Ph. spadix

von

N

iedbała

be-

schriebenen Tiere weichen in einigen Merkma-

len signifikant von

Ph. crenophilus

ab. Durch die

Heterotrichie der Dorsalborsten sind sie leicht zu

erkennen. Im Größenspektrum überschneiden

sie sich etwas mit den generell größeren

Ph.

montanus

, mit denen wir sie auch gemeinsam in

alpinen Proben gefunden haben; dessen Noto-

gaster trägt aber 4 Fissuren und sein Sensillus

ist kurz-keulenförmig, während der Notogaster