B
ernauer
& S
choller
:
Saftlingsarten im Stadtgebiet Karlsruhe
93
wurden ebenfalls
Clavulinopsis luteoalba
(KR-M-
0036554),
C
.
corniculata
(KR-M-0036563) und
Cuphophyllus virgineus
(KR-M-0036572) be
obachtet.
Über
Hygrocybe
chlorophana
wurde in jüngster
Zeit in Nordamerika geforscht.
H
ughes
et al.
(2013) beschreiben, dass die Art Hybride bil-
det, diese jedoch eine evolutionäre Sackgasse
sind, da keine Tochterpopulationen nachgewie-
sen werden konnten, und dass genetisch un-
terschiedliche Populationen verschiedene Arten
darstellen.
Hygrocybe coccinea
(
S
chaeff
.) P.
K
umm
.
–
Kirschroter Saftling
(Abb. 6, 7)
Stupferich, südlicher Ortseingang, 304 m NN.,
MTB/Q 7016/4, Streuobstwiese, 4.11.2013, leg.
T.
B
ernauer
(KR-M-0036535).
In Baden-Württemberg ist die in Deutschland als
„gefährdet“ eingeschätzte Art „selten“ (
K
riegl
-
steiner
2001). Siehe auch Anmerkung zu
H. sub-
papillata
. Zum Vorkommen weiterer Arten in
unmittelbarer Nähe siehe die Anmerkungen zu
Cuphophyllus lacmus
.
Hygrocybe subpapillata
K
ühner
–
Breitblättriger Saftling
(Abb. 8, 9)
Palmbach, Ortseingang von Grünwettersbach,
309mNN., MTB/Q7016/4, Areal des Spielplatzes
übergehend in Streuobstwiese, 4.11.2013, leg.
T.
B
ernauer
(KR-M-0036532).
Für Baden-Württemberg liegen nach
K
riegl
-
steiner
(2001) nur zwei Fundnachrichten vor
(Fischerbach, Schwarzwald; Bad Urach, Schwä-
bische Alb). Die Art ist „extrem selten“ (RL-Status
R).
H
.
subpapillata
besitzt eine reguläre Lamel-
lentrama (Zellen 200-1000 µm lang) und Trama-
zellen mit zugespitzten Enden und kann von der
ähnlichen
H
.
coccinea
mit subregulärer Lamel-
lentrama (Zellen < 200 µm lang) und Tramazel-
len mit stumpfen Enden unterschieden werden
(
B
oertmann
2010). Die Art wuchs am oberen NO-
Hang auf nackter Erde; lediglich zwei Fruchtkör-
per wurden gebildet.
Diskussion
Auf dem Knittelberg, Münchsberg und Schlan-
genberg bei Grötzingen und den Magerwiesen
bei Grünwettersbach wurden drei (jeweils unter-
schiedliche), bei Stupferich vier
Hygrocybe
-Arten
nachgewiesen.
H
.
acutoconica
wurde an fünf Fundorten,
C
.
lac-
mus
,
C
.
pratensis
,
H
.
chlorophana
,
H
.
coccinea
und
H
.
subpapillata
jeweils an einem gefunden.
Die Anzahl so vieler seltener, bisher nicht im
Stadtgebiet nachgewiesener Arten überrascht,
zumal die Untersuchungen nur kurz und auf
wenige Teilgebiete beschränkt blieben und aus
früherer Zeit keine Nachweise für die näher vor-
gestellten Arten vorliegen.
Im Karlsruher Stadtgebiet sind zahlreiche unter-
schiedliche Magerstandorte in Bezug auf den
geologischen Untergrund, die Exposition, Boden-
feuchtigkeit und Nährstoffversorgung, wie z.B.
Mager- und Streuobstwiesen, Halbtrockenrasen
sowie ungedüngte Rasen in Parks, Friedhöfen
Abbildungen 6, 7.
Hygrocybe coccinea
(Kirschroter Saftling): Karlsruhe, Stupferich, 4.11.2013.