94
Carolinea 72
(2014)
und an Hochwasserdämmen des Rheins, zu fin-
den. Auf ca. 1.300 ha der Karlsruher Gemarkung
liegen Streuobstwiesen (
V. H
ahn
, mündlich). Es
sind deshalb noch weitere typische Pilzarten die-
ser Biotope zu erwarten. Um eine aussagekräf-
tige Übersicht zum Vorkommen von Saftlingen
und anderer seltener Pilzarten oligotropher Of-
fenlandstandorte in Karlsruhe zu erhalten, sind
daher detailliertere Untersuchungen über meh-
rere Jahre notwendig. Zu berücksichtigen ist da-
bei auch, dass Saftlinge – gleich vielen anderen
Großpilzen – nicht regelmäßig jedes Jahr Frucht-
körper entwickeln müssen. Dies zeigen auch
langjährige Untersuchungen von
S
chrimpl
(2014)
im Raum Emmendingen. Außerdem ist für die
Kartierung der Saftlinge der Zeitpunkt der Mahd
bzw. der Beweidung wichtig. Bei sehr dichtwüch-
siger Vegetation können Arten leicht übersehen
werden bzw. fruktifizieren erst gar nicht.
Extensiv genutzte, oligotrophe Offenlandstand-
orte werden in Deutschland immer seltener.
Extensivgrünland ist wirtschaftlich gesehen un-
rentabel, so dass
Hygrocybe
-Standorte durch
Maßnahmen der landwirtschaftlichen Nutzungs-
intensivierung zerstört werden. Tier- und Pflan-
zenarten werden häufig für die Bewertung der
Schutzwürdigkeit von Biotopen und den notwen-
Abb. 8, 9.
Hygrocybe
subpapillata
(Breitblätt-
riger Saftling): Karlsru-
he, Grünwettersbach,
4.11.2013.