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carolinea, 70
(2012)
Bemerkenswert ist, dass das jahreszeitlich er-
ste Vorkommen neben einem adulten Weibchen
drei subadulte Larven vereint. Das letzte Lar-
venstadium erscheint somit auf dem Flugplatz
zusammen mit den ersten Imagines, so, wie das
P
utchkov
(1974) für Südrussland beschreibt. Er
vertritt die Hypothese, dass Larven und Ima-
gines bei Ameisen überwintern (P
éricart
, 1983:
189). In den Proben von Anfang Juni ist die Art
bereits durch 6
)
, 2
(
belegt und am 15.6. ist be-
reits mit 50
)
, 5
(
das Maximum der Häufigkeit
mit 55 Exemplaren und der Verbreitung an meh-
reren Standorten im Sandrasen und Nardetum
erreicht. Mit 25
)
am 22.6. und 15 Exemplaren
(11
)
, 4
(
) am 29.6. endet mit dem Juni auch die
beste Zeit der Art auf dem Flugplatz, von der
im August und September zusammen noch 7
Exemplare (5
)
, 2
(
) auf eine zweite Generation
im Jahr hindeuten. Die Verteilung zeigt, dass
in Einklang mit den Ausführungen bei P
éricart
(1983: 189) und W
achmann
, M
elber
& D
eckert
(2006: 137) die Haupt-Reproduktionsphase für
den Juni anzusetzen ist. Eine zweite Generation
im Spätsommer und Herbst kann allerdings nur
durch wenige Funde belegt werden (Abb. 10).
Vermutlich lässt sich das kräftige Überwiegen
der Männchen – immerhin 87 % der adulten
Exemplare – darauf zurückführen, dass begat-
tete Weibchen nach der Kopulation nicht mehr
aktiv herumlaufen, sondern zur Eiablage bald
wieder in den Boden zurückkehren. K. tricornis
wurde vorwiegend im Sandbiotop (82 %), aber
auch im Nardetum (18 %) gefangen, Nachweise
aus dem Ruderal fehlen. Auf die in der Literatur
verschiedentlich vermutete Bindung an Amei-
sen ergaben sich keine direkten Hinweise.
Bei Kalama tricornis liegen vom Flugplatz neben
makropteren Exemplaren auch Exemplare mit
leicht verkürzt erscheinender Membran vor. Au-
ßerdem lässt sich an Exemplaren mit gespreizten
Flügeln wie bei den Acalypta-Exemplaren gut
erkennen, dass die Felder der Halbdecken kei-
neswegs ein identisches Zellen-Muster aufwei-
sen. Besonders deutlich wird dies an den Rand-
feldern, bei denen die Aderung auf der rechten
und linken Halbdecke nicht spiegelbildlich, son-
dern deutlich verschieden ist. Ähnliches haben
G
ünther
, H. & B
aena
, M. (2003) bei der Tingiden-
Gattung Urentius festgestellt.
Tingis (Tropidocheila) reticulata H
errich
-S
chaef
­
fer
, 1835 gehört örtlich im Oberrheingebiet in
Halbtrockenrasen zu den häufigen Tingiden.
Sie saugt an verschiedenen Pflanzen, gerne an
Günsel und Königskerze, unter deren Boden­
rosetten sie zusammen mit ihren Larven stellen-
weise in großer Zahl zu finden ist. Bislang lagen
keine Tingis reticulata-Funde vom Flugplatz vor.
Im Material der Bodenfallen waren aus allen drei
Biotopen – Ruderal, Nardetum und Sandrasen
– zwischen April/Mai und August/September ver-
einzelte Exemplare vorhanden (3
)
, 2
(
).
4.3 Familie Miridae (Weichwanzen)
Fast alle in den Bodenfallen angetroffenenWeich-
wanzen sind Einzelfunde, die aus den höheren
Zonen des Pflanzenwuchses zufällig erfasst wur-
den. Im Sandrasen wurden Amblytylus nasutus
(K
irschbaum
, 1856) (1
(
), Lepidargyrus ancorifer
(F
ieber
, 1858) (2
(
), Lygus pratensis (L
innaeus
,
1758) (1
)
, 1
(
) und der im Spätsommer auf dem
Flugplatz im Borstgrasrasen häufige Trigonotylus
caelestialium (K
irkaldy
, 1902) mit 2
(
festgestellt.
Der wegen seiner Wirtspflanze, der Großen
Brennnessel (Urtica dioica L.), eher feuchtere
Standorte bevorzugende Orthonotus rufifrons
(F
allén
, 1807) ist neu für den Flugplatz. Bezeich-
nenderweise stammen die 3
(
aus dem Rude-
ral. Ebenfalls von dort stammt 1
(
Weibchen von
Pithanus maerkeli (H
errich
-S
chaeffer
, 1838),
eine an Gräsern lebende und bisher vom Flug-
platz noch nicht nachgewiesene Weichwanze.
Auffallend ist, dass von allen genannten Arten
nur weibliche Tiere in den Bodenfallen zu finden
waren.
An vielen Stellen finden sich auf dem Flugplatz
am Boden kleine schwarze Miriden der Gat-
tung Chlamydatus, von denen zwei in den Bo-
denfallen nicht selten waren. Überwiegend vom
Sandrasen stammen aus dem Zeitraum Mitte
Juli bis Ende September sieben Exemplare
(6 
)
, 1
(
) von Chlamydatus (Chlamydatus) salti-
tans (F
allén
, 1807). Die Art war vom Flugplatz
bislang nicht nachgewiesen. Relativ häufig ist
Chlamydatus (Euattus) pullus (R
euter
, 1870)
der ausschließlich im Sandrasen gefunden wur-
de. Das zeitliche Erscheinen mit 27 (17
)
, 10
(
)
Exemplaren zwischen Mai und Anfang August
und mit weiteren 36 (23
)
, 13
(
) Exemplaren von
Ende August bis in die zweite Oktoberhälfte er-
gibt zwei Häufigkeits-Maxima, die – mit der Ver-
zögerung von einem Monat – den bei W
achmann
,
M
elber
& D
eckert
(2006: 219-220) erwähnten
zwei Generationen der Art entsprechen. Da bei
dieser Art die Eier überwintern, weisen einzelne
adulte Tiere im Mai darauf hin, dass es auf dem
Flugplatz möglicherweise sogar zur Entwicklung
von drei Generationen kommen kann, von denen
sich die beiden letzten überlappen.
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