
S
chütz
et al.
:
Wasserpflanzen des (Kinzig)-Schutter-Unditz-Fließgewässer-Systems 45
Die Schutter ist ein sommerwarmer Fluss, des-
sen Temperatur-Jahresamplitude in Lahr noch
knapp unter 20 °C liegt, in Willstätt aber deutlich
mehr als 20 °C erreicht (L
ubw
2012).
4 Methode
Für die Kartierung wurde die Methode nach
K
ohler
& J
anauer
(1995) verwendet, die eine
möglichst lückenlose Erfassung des ganzen
Flusslaufes vorsieht. Die Fließgewässer wurden
mit einem Schlauchboot befahren und, wo dies
nicht möglich war, zu Fuß abgegangen. Zu Be-
stimmungszwecken wurden Pflanzen bei Bedarf
mit einem ausziehbaren Rechen entnommen.
Während der Kartierung wurde das Fließgewäs-
ser in Abschnitte eingeteilt und die Menge der
vorkommenden Arten mit Hilfe einer 5-teiligen
Skala geschätzt:
1 – sehr selten
2 – selten
3 – zerstreut
4 – häufig
5 – sehr häufig, massenhaft
Zusätzlich wurde die Gesamtdeckung der Makro-
phyten (in % der bedeckten Sohlfläche) für jeden
Abschnitt geschätzt. In Tab. 1 angegeben ist zu-
dem die Wuchsform der Makrophyten. Kriterien
für die Einteilung in Abschnitte waren markante
Änderungen in der Artenzusammensetzung, der
Fließgeschwindigkeit, der Sohlbeschaffenheit,
der Beschattung und der Wassertiefe sowie der
Zuflüsse einschließlich der Einleitungsstellen
von Abwässern. Wenn über längere Strecken
keine Änderung der Umweltfaktoren oder des
Makrophytenbewuchses auftrat, wurden auch
leicht wiederauffindbare Punkte im Gelände (v.a.
Brücken) als Grenzen verwendet.
Die Kartierung wurde zwischen Juli und August
2011 durchgeführt, der Pfitzengraben wurde im
August 2013 kartiert.
5 Ergebnisse
5.1 Schutter
Die Schutter wurde in 38 Abschnitte eingeteilt,
deren Länge, bei einem Median von 607 Me-
tern, zwischen 134 und 2954 Meter liegt (Abb. 1).
Insgesamt wurden 17 Arten gefunden, zusätz-
lich zwei Moose, die aber nur an einer einzigen
Stelle vorkamen und zudem auf eingebrachten
Blöcken wuchsen. Zwei Abschnitte waren ohne
Makrophytenbewuchs, das Maximum lag bei 8
Arten je Abschnitt und damit nahe am Median
mit 6 Arten/Abschnitt (Tab. 2).
Obwohl das Wasser der Schutter durch die hohe
Fracht an Feinsedimenten fast immer stark ein-
getrübt ist, begünstigen schwache Strömung,
Tabelle 1. Wuchsformen der in den untersuchten Gewässern vorkommenden Arten.
B = Batrachide
Makrophyten mit Schwimm- und Unterwasserblättern, letztere zerteilt oder
unzerteilt
C = Ceratophyllide
Pleustophyten mit großen, zerteilten Unterwasserblättern
E = Elodeide
Kleinblättrige untergetauchte Makrophyten mit wirteligen Sprossen, Blätter
unzerteilt
G = Graminoide
Süßgräser
Herb = Herbide
Kräuter
L = Lemnide
Pleustophyten mit kleinen, blattähnlichen Schwimmsprossen
M = Myriophyllide
Untergetauchte Makrophyten mit beblätterten Sprossen, Blätter zerteilt
N = Nymphaeide
Schwimmblattgewächse mit breiten Blättern
Pep = Peplide
Makrophyten mit länglichen oder spatelförmigen Blättern, letztere eine end-
ständige Rosette bildend
Ppot = Parvopotamide
Untergetauchte Makrophyten mit unzerteilten, ganzrandigen Blättern (Klein-
laichkrautartige)
V = Vallisneride
Makrophyten mit grundständigen, aber lang flutenden Blättern