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Carolinea 72
(2014)
geringe bis mäßige Beschattung und die meist
geringe Tiefe eine Massenentwicklung von Was-
serpflanzen. Die Deckung der Makrophyten,
deren maximale Biomasse zum Untersuchungs-
zeitpunkt recht gut erfasst wurde, wies, bei einem
Mittelwert von ca. 40 %, Werte zwischen 0 und
100 % auf.
Bereits zwischen Hugsweier und Schuttern, ober-
halb der durchgehend kartierten Strecke, bietet
die ca. 5 Meter breite, träge fließende Schutter mit
ihren von Schilf gesäumten, unbefestigten Ufern
ein ausgeprägt potamales Erscheinungsbild. Als
einzige Wasserpflanze besiedelte
Potamogeton
nodosus
die fast durchgehend schlammbedeckte
Sohle. Zwischen den meist recht ausgedehnten
Herden dieses recht großwüchsigen Laichkrauts
waren aber immer wieder kürzere Strecken ohne
submersen Bewuchs eingeschaltet. Nur an ei-
ner Stelle im Ortsbereich Schuttern (S35) war
mit
Potamogeton pectinatus
eine weitere Art
vorhanden, die aber nur mit wenigen Schwaden
vorkam. Unterbrochen und ersetzt durch Mau-
ern, Gärten, gemähte Böschungen und Gehölze
werden die Uferschilfbestände im Ortsbereich
Schuttern, die sich unterhalb des Ortes wieder
einstellen und fast ununterbrochen die Ufer über
den gesamten Abschnitt S33 hin einnehmen. In
diesen meist gering beschatteten Abschnitten
erreichte auch
Potamogeton nodosus
, der sich
nach einer längeren, makrophytenfreien Stre-
cke exakt unterhalb der Kläranlage Friesenheim
wieder einstellte, als immer noch einzig vorkom-
mender Hydrophyt hohe Deckungswerte. Kaum
noch besiedelt war der Fluss im folgenden Ab-
schnitt (S32), der durch ein Waldstück fließt.
Im anschließenden Abschnitt, der im Rückstau
des Schutterzeller Mühlenwehrs liegt, gesellten
sich in der wiederum wenig beschatteten, wie-
der dicht bewachsenen Schutter mit
Sparganium
emersum
und
Nuphar lutea
zwei weitere Arten
zu der Hauptart
Potamogeton nodosus
hinzu,
die über lange Strecken dessen stete Begleiter
blieben. Etwas weiter flussabwärts, unterhalb
der Straßenbrücke (Landstraße K5332), trat erst-
mals
Myriophyllum spicatum
am Beginn des Ab-
schnitts S29 in einer flach überströmten Strecke
mit kiesiger Sohle auf.
Unterbrochen wird das homogene Bild der sich
durch ein weitläufiges Wiesengelände gemäch-
lich fließenden, dicht mit Wasserpflanzen be-
wachsenen Schutter durch ein Wehr mit nach-
folgendem kleinem, mit großen Flussbausteinen
gesichertem Absturz bei der Dundenheimer
Mühle. Etwas weiter flussabwärts mündet die
Unditz ein, gleichzeitig kamen mehrere Arten
(
Callitriche
obtusangula
,
Lemna minuscula
) neu
hinzu, wodurch sich die Artenzahl in diesem
recht kurzen Abschnitt auf acht erhöhte (Tab. 2).
Auch
Potamogeton pectinatus
, der bisher nur an
einer Stelle vertreten war, trat zum ersten Mal
in großer Menge auf und blieb bis zur Mündung
eine wichtige Komponente der submersen Vege-
tation.
In den folgenden Abschnitten wechseln Beschat-
tung und Vegetationsbedeckung häufig, beson-
ders in beschatteten Strecken ging die Artenzahl
zurück und
Nuphar lutea
trat stark in den Vorder-
grund (S27). Ab hier sind auch vermehrt erosive,
teils durch Viehtritt bedingte Uferabbrüche und
Schäden durch die Unterhöhlung der meist stei-
len Ufer durch Bisamratten und Nutrias zu be
obachten.
Im weiteren Verlauf traten erstmals die in der
Schutter seltene
Elodea canadensis
und
Pota-
mogeton crispus
, der in Abschnitt S24 sein ein-
ziges, spärliches Vorkommen hatte, sowie die
weiter verbreitete, auf der Wasseroberfläche in
großen Herden treibende Wasserlinse
Spirodela
polyrhiza
auf, die in Abschnitt S23 hinzukam.
Oberhalb Müllen folgt ein bisher noch von Was-
serpflanzen dünn besiedelter Abschnitt (S21),
der an den Mäandern und an den (wahrschein-
lich eingebrachten) teils recht imposanten Tep-
pichen von
Rorippa amphibia
als renaturierte
Strecke zu erkennen ist.
Rorippa amphibia
war in
den folgenden beiden Abschnitte ebenfalls weit
verbreitet.
Zum Teil beschattet und stark eingetrübt und nur
sehr spärlich von Wasserpflanzen besiedelt war
die Strecke zwischen Müllen und Rohrburger
Mühle (S17, S16). Die Deckung der Hydrophyten
nahm in den folgenden beiden Abschnitten rasch
wieder zu, mit einer auffälligen, Krautstau her-
vorrufenden Massenentwicklung von
Potamoge-
ton nodosus
, während
Nuphar lutea
im meist ge-
ring beschatteten, nun ca. 10 Meter breiten Fluss
seltener wurde.
Das schattentolerante
Sparganium emersum
,
das bereits in S13 häufig war, löste im stärker
beschatteten Abschnitt S12 die bis dahin vor-
herrschende Art
Potamogeton nodosus
ab. Ab-
schnitt S11, unterhalb des Ausleitungskanals zur
Kittersburger Mühle beginnend, weicht in seinen
Eigenschaften erheblich von den anderen Fließ-
strecken der Schutter-Abschnitte ab, da hier in
der durch Auegehölze beschatteten Schutter
bei plötzlich erhöhter Fließgeschwindigkeit zahl-
reiche Büschel der fädigen Grünalge
Cladopho-