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54

Carolinea 72

(2014)

tium officinale

und

Veronica anagallis-aquatica

,

kamen in diesen Beständen vor. Das tiefere Was-

ser des hier ca. 4-6 Meter breiten Baches war

hingegen bevölkert von

Nuphar lutea

,

Sparga-

nium emersum

und seltener von

Potamogeton

pectinatus

und

Callitriche

obtusangula

(Tab. 3).

Die überwiegend an weitflächigeWiesen angren-

zenden Ufer teilen sich Schilfbestände, kleinere

Gehölze, sowie Seggen (

Carex acutiformis, C.

gracilis

), Hochstauden (

Epilobium hirsutum, Fi-

lipendula ulmaria, Solidago canadensis, Urtica

dioica

),

Phalaris arundinacea

und gelegentlich

kleine Bestände von

Glyceria maxima

. Im letz-

ten, durch einen Auenwald stark beschatteten

Abschnitt vor der Mündung schließlich nahmen

Deckung und Artenzahl ab. Gegen die Mündung

hin fällt die zunehmende Mächtigkeit der Fein­

sedimentauflage auf, die durch den Rückstau der

Schutter verursacht wird.

Ähnlich wie in der Schutter ist die Struktur der ma-

krophytischen Vegetation in der Unditz geprägt

durch eine dominierende und mehrere weniger

häufige Arten. In der räumlichen Abfolge ist eine

allmähliche Zunahme von den fast einartigen, al-

lerdings erst im Mittellauf einsetzenden

Nuphar

lutea

-Beständen zu struktur- und artenreichen

Gesellschaften im Unterlauf zu beobachten. Tra-

ten auf kurzen Strecken im Oberlauf zusätzliche

Arten auf, handelte es sich fast stets um die an-

nuellen Pionierarten

Callitriche

obtusangula

und

das schmalblättrige Laichkraut

Potamogeton

berchtoldii

.

Bemerkenswert ist der Reichtum an Wuchs-

formen, von denen nicht weniger als 10 Typen

in der Unditz vorkamen, oft bis zu 8 verschie-

dene Typen innerhalb eines Abschnitts. Vorherr-

schende Wuchsform, obwohl fast ausschließlich

nur mit einer Art (

Nuphar lutea

) vertreten, ist die

der Nymphaeiden. Auch andere Wuchsformen

sind nur mit einer Art vertreten, aber zum Teil

häufig und weit verbreitet, wie die Wuchsform

der Pepliden mit

Callitriche

obtusangula

und die

der bandblättrigen Vallisneriden mit

Sparganium

emersum

. Weit mehr Anteil an der Vegetation

als in der Schutter hatten dagegen mit

Mentha

aquatica

,

Berula erecta

und

Veronica anagallis-

aquatica

die amphiphytisch wachsenden Kräuter

(Herbiden), einen deutlich geringeren die durch

ihre geteilten Blätter charakterisierten, submers

wachsenden Myriophylliden. Wie auch in der

Schutter wurden in der Unditz keine makrosko-

pisch auffälligen Bestände fädiger Grünalgen

angetroffen, auch Wassermoose kamen nicht

vor.

5.3 Bäche und Gräben

Neben vielen, nur periodisch wasserführenden

Gräben gibt es im Untersuchungsgebiet auch

mehrere Bäche und Gräben mit permanenter

Wasserführung. Viele dieser Gewässer waren

ohne submerse Vegetation, wiesen aber oft eine

dichte, die Sohle bedeckende Sumpfpflanzen-

Vegetation auf, sofern sie nicht stark durch Ge-

hölze beschattet wurden. Dicht von aquatischen

Makrophyten besiedelt waren dagegen nur ein

Zufluss zur Schutter und einige kleine Zuflüsse

zur Unditz (Tab. 3 und 4).

SechsMakrophyten-Artenwuchsen im

Waldbach

,

einem 2 bis 4 Meter breiten und abschnittsweise

stark begradigten Nebenfluss der Schutter, dieser

kurz vor ihrer Mündung in die Kinzig von Osten

her zufließend. Streckenweise wird der Bach von

einem Auenwald begleitet, der das Fließgewässer

stark beschattet. Die entsprechenden Abschnitte

(W1, W3) waren nur spärlich durch Hydrophyten

besiedelt. Der zweite Abschnitt (W2) ist durch

einen Wechsel von schwach beschatteten und

offenen Teilabschnitten geprägt. Hier war der De-

ckungsgrad mit 70 % hoch, vorherrschend war

Potamogeton nodosus

, gefolgt von den beiden

schmalblättrigen Laichkraut-Arten

Potamogeton

berchtholdii

und

P. pectinatus

(Tab. 4). Der Ober-

lauf (W4) führte zum Zeitpunkt der Kartierung im

Sommer 2011 keinWasser und war bis auf wenige

wassergefüllte Gumpen im Bachbett mit

Nuphar

lutea

ohne Wasserpflanzen. Der 1 bis 2,5 Meter

breite

Bruchgraben,

ein östlicher Schutterzu-

fluss, wurde nur innerhalb des FFH-Gebietes un-

tersucht. Der obere Abschnitt (B1) lag trocken, im

meist stark beschatteten unteren Abschnitt (B2)

kamen

Berula erecta

,

Lemna minor

und

Nuphar

lutea

im sehr langsam fließenden bis stehenden

Wasser vor.

Der 2 Meter breite

Dorfbach

, ebenfalls nur teil-

weise untersucht, wurde im nördlichen Teil re-

naturiert (D1). Da Gehölze das Gewässer stark

beschatten, lag die Deckung der Makrophyten

bei nur 10 %. Mit

Elodea canadensis

und

Vero-

nica beccabunga

kamen nur 2 Arten submers

wachsend vor. Der ca. 2 bis 4 Meter breite, bis

zu 2 Meter eingetiefte

Mittelbach

(MI1), ein Zu-

fluss des Dorfbaches, wird nahezu auf seiner ge-

samten untersuchten Länge von einem lückigen

Auenwald begleitet. Er war mit nur 2 Arten (

Lem-

na minor

,

Elodea canadensis

) ebenfalls sehr

artenarm. Der 2 bis 4 Meter breite

Tieflachka-

nal

wurde innerhalb des Naturschutzgebietes

„Unterwassermatten“ untersucht. Der nördliche,

kaum beschattete Abschnitt (T1) wies eine De-