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Die Arten
trachyna afrorevoluta
registriert. Es besteht da-
her die Vermutung, dass sich das in der jüngsten
Vergangenheit in zahlreichen Gegenden regis-
trierte vermehrte Auftreten von „
Hypotrachyna
revoluta
“ ausnahmslos auf
Hypotrachyna afrore-
voluta
bezieht. Es wird interessant sein zu ver-
folgen, ob sich diese Annahme bei einer Über-
prüfung der in den letzten Jahren gesammelten
Belege bewahrheitet.
Hypotrachyna afrorevoluta
weist innerhalb des
Odenwaldes eine ausgeprägte Bevorzugung der
westlichen Gebietsteile (Bergstraße und westli-
cher Vorderer Odenwald) auf, wo sie stellenwei-
se sogar gehäuft und in großer Individuenzahl
auftritt (in wärmeren Gegenden auch auf Silikat-
gestein übergehend). Ganz ähnliche Verhältnis-
se finden sich im Schwarzwald, wo die Flechte
ebenfalls konzentriert am Westabfall des Gebir-
ges vorkommt (W
IRTH
1995b,
H. revoluta
p.p.).
Unter günstigen Bedingungen werden große
Teile der unteren und mittleren Teile – z.T. auch
die Äste – der Phorophyten besiedelt, ansonsten
konzentriert sich das Auftreten auf den Stamm-
fuß. Charakteristische Begleiter von
Hypotra-
chyna afrorevoluta
sind
Flavoparmelia caperata
,
Parmelia saxatilis
s.l. und
Punctelia subrudecta
,
die im Kartiergebiet den floristischen Grundstock
des
Parmelietum revolutae
bilden.
F: HE: z.B. 6518-2: Hirschhorn, Laubmischwald
o vom Schlossbuckel, an bemoostem Stamm
von Eiche, 250 m, 24.10.1999, C-E (C-E
5324)
Hypotrachyna revoluta
(Flörke) Hale
Eingerollte Schüsselflechte F 1 R
2
Î
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 28 p.p., B
AUSCH
1869: Nr. 2, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883: Nr. 114,
L
ETTAU
1957: Nr. 1582, B
EHR
1954a: Nr. 430,
B
ERTSCH
1964: Nr. 192, W
IRTH
1980, W
IRTH
1995b: Abb., C
EZANNE
& E
ICHLER
1996: S. 50
I: 6518-3: Heidelberg, Handschuhsheim, cor-
ticolous, 02.05.1881, Z
WACKH
(S L65773)
– Heidelberg, an
Pinus
des Heiligenbergs,
28.06.1880, Z
WACKH
(S L65818) – Heiden-
[knör]zel, corticolous, 07.1880 (S L65766)
V: s. selten (HE, BW) – auf Ast von Hasel und
auf bemoostem Sandstein
Eine Überprüfung der im Odenwald gesammelten
eigenen
Hypotrachyna
-Belege sowie einer große
Zahl der nicht mit Belegen abgesicherten Vorkom-
men ergab, dass lediglich zwei Aufsammlungen
aus dem Neckartal zu
Hypotrachyna revoluta
ge-
hören. Dieser Befund steht im Einklang mit den
Ergebnissen von C
LERC
(2006), der lediglich in
29 % der Fälle auf
Hypotrachyna revoluta
stieß;
H. afrorevoluta
stellte sich mit einem Anteil von
65 % der untersuchten Aufsammlungen als die
bei weitem häufigste Art in der Schweiz heraus.
F: 6519-1: Kapellengrund bei Hirschhorn, auf
Sandstein, 140 m, 23.01.2005, C-E-HO (HOHM
1052) — 6618-2: Bachufer bei der Lochmüh-
le so von Rainbach, an Hasel, 140 m, 27.11.
1993, C-E (C-E 2850)
(YPOTRACHYNA AFROREVOLUTA AUF
'ESTEIN
(YPOTRACHYNA REVOLUTA