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andrias, 19
(2012)
für Gesundheitliche Volksbildung e.V.“ (später:
„Landeszentrale für Gesundheitsförderung“).
Die Gesprächspartner unter den Pilzkundigen
des Landes waren unter anderem Dr. H
ans
H
aas
und H
ans
S
teinmann
vom Stuttgarter Pilzverein
(vgl. den Beitrag von E
rnst
D
ittrich
in diesem
Band). Sie beriefen Arbeitstagungen für Pilzkun-
dige und Pilzberater ein, an denen auch H
etzel
beteiligt war. 1965 verzeichnete die offizielle
Liste schon 77 Pilzberater in 55 verschiedenen
Städten und Gemeinden. D
ähncke
erhielt 1972
von der Deutschen Gesellschaft für Pilzkunde
(DGfP; später Deutsche Gesellschaft für Myko-
logie, DGfM) und dem „Verein der Pilzfreunde
Stuttgart e. V.“ die Berechtigung, Pilzberaterprü-
fungen abzunehmen. Die „Landesaktion Pilzbe-
ratung“ verlegte 1973 unter der Geschäftsfüh-
rerin des zuständigen Landesausschusses, der
Medizinerin Dr. C
hristel
S
chultze
-R
honhof
, „das
Schwergewicht in der Beraterausbildung nach
Hornberg, um die weiter nebenberuflich tätigen
Ausbilder im Lande, es sind dies die Herren
Dr. H
aas
, F
leischfresser
, K
noch
, S
chwöbel
und
S
teinmann
, zu entlasten“ (S
teinmann
1987). Von
S
teinmann
(l.c.: 12) wird aber auch erstmals
Kritik an der starken Kommerzialisierung mit
Werbeaktionen im ganzen Bundesgebiet (sogar
Werbespots im Zweiten Deutschen Fernsehen)
geübt, zumal die Funktion der Pilzaufklärung
nicht mit der nach dem Krieg zu vergleichen
sei.
1977 wurde die Aktion Pilzberatung des
Landes dann eingestellt. Dabei mag auch
eine Rolle gespielt haben, dass die Vorstel-
lungen der Landeszentrale, der DGfP/DGfM
und der „Schwarzwälder Pilzlehrschau“ nicht
recht in Einklang gebracht werden konnten
(S
teinmann
1987: 13). Doch trotz des Weg-
Abbildung 4. Pilzkurse mit W
alter
P
ätzold
(Mitte). – Foto: R. B
änziger
.