192
andrias, 19
(2012)
Muschelkalk, unter Fagus, 04.09.2002, G. S
aar
,
conf. P. O
tto
(Herbar S
aar
).
Bestand und Bedrohung: Wie alle terrestrischen
Stachelpilze aufgrund ihrer Empfindlichkeit ge-
genüber Stickstoff stark im Rückgang begriffen.
Die Art muss als „akut vom Aussterben bedroht“
(RL 1) angesehen werden.
Allgemeine Verbreitung: Europa, überall sehr sel-
ten. Nachweis sind bekannt aus Spanien, Italien,
Niederlande und Deutschland. In Deutschland
nur ein weiterer Fundort in Thüringen (Nordhau-
sen, KR 18949).
Anomoporia
P
ouzar
(
Č
eská Mykol. 20(3):
172, 1966)
Poroide Überzüge mit violetten, gelben oder wei-
ßen Farben, amyloide, glatte Sporen, monomi-
tisch, mit Schnallen.
Braunfäuleerreger auf Laub- und Nadelholz.
Weltweit 10, in Europa 7, in Deutschland 3, in
Baden-Württemberg 1 Art.
Anomoporia kamtschatica
(P
armasto
) B
on
-
dartseva
(Novosti Sistematiki Nizhnikh Rastenii
9: 135, 1972)
= Anomoporia ambigua A. D
avid
& G
illes
1987
Morphologie: Vgl. Schlüssel. Insbesondere die
dickwandigen, amyloiden Sporen sind ein cha-
rakteristisches Merkmal der Art.
Ökologie: Im Gebiet auf einer Wacholderheide,
auf Weißjurakalk, an am Boden liegenden toten
Ästen von Juniperus communis. Das Substrat-
spektrum dürfte allerdings nicht nur auf diese Art
beschränkt sein.
Verbreitung in Baden-Württemberg: Ein Nachweis.
Schwäbische Alb: Nordostalb, 7226/2, Oberko-
chen, auf altem Wacholder (Juniperus commu
nis), 13.10.1994, AMO.
Bestand und Bedrohung: Aufgrund zu weniger
Daten unklar, doch scheint es sich um eine allge-
mein sehr seltene Art zu handeln, sodass sie in
der RL in Kategorie R geführt werden sollte.
Allgemeine Verbreitung: Circumpolar. Asien
(Russland: Sibirien, Kamtschatka). Europa.
West- (Frankreich, als A. ambigua), Mittel-
(Deutschland), Nord- (Finnland) und Osteuro-
pa (Russland). In Deutschland keine weiteren
Funde bekannt.
Im Generalschlüssel zu den Gattungen der
Poriales ist Anomoporia zwar aufgeschlüsselt
(Schlüssel 4, S. 417), jedoch kein Vertreter der
Gattung im Folgenden dargestellt. Allerdings
käme man mit 9.1 Ceriporia myceliosa aufgrund
der amyloiden Sporen zur Gattung Anomoporia.
Auch B
ernicchia
(2005) hat diese Art dort ge-
schlüsselt.
Als Schlüssel vor dieser Gattung ist ergänzen:
1.
Rhizomorphen vorhanden; Poren eng (2-4
pro mm); Sporen 3-4 x 2,5-2,8 µm, dünn-
wandig . . . . „Ceriporiopsis“ myceliosa
1*
Rhizomorphen fehlen; Poren größer (1-2
pro mm); Sporen 4-5 x 3-3,7 µm), dick-
wandig . . . . . . . A. kamtschatica
Antrodia albobrunnea
(R
omell
) R
yvarden
(Norw. J. Bot. 20: 8 (1973)
Braunfleckende Tramete
Morphologie: Gekennzeichnet durch voll resupi-
nate Basidiocarpien mit weißlichen, bald bräun-
lich fleckenden Poren und ockerfarbenem, zum
Substrat hin dunkler werdendem Subikulum.
Sporen allantoid, 5-7 x 1,5-2,2 µm.
Ökologie: Im Gebiet nur an morschem Holz der
Wald-Kiefer (Finalphase) in Kiefernforsten auf
Sandboden.
Häufigkeit und Verbreitung: Ein leider unbelegter
Nachweis.
Oberrheingebiet: 6717/4, Kronau, 115 m NN,
Kiefernforst, braunfauler Stubben von Pinus syl
vestris, 08.11.2003, A. G
minder
(Beleg wegen
Schimmelbildung verworfen).
Vertikale Verbreitung: Bisher im Gebiet nur in der
planaren Stufe aufgefunden.
Bestand und Bedrohung: Möglicherweise als
Kälte liebende Art in Rückgang begriffen, doch
reicht die Datenlage für eine sichere Einschät-
zung nicht aus.
Allgemeine Verbreitung: Circumpolar. Atlantisch,
temperat-boreal, Nordamerika (USA: nördlich bis
Alaska). Europa. Hier insbesondere in Nordeuro-
pa (Fennoskandinavien), selten nach Zentraleu-
ropa ausstrahlend (Deutschland, Polen), in Sü-
deuropa nur ein Nachweis in Italien (Calabrien:
B
ernicchia
2005) und dem ehemaligen Jugosla-
wien. Nachweise aus Deutschland sind bisher
nicht bekannt.
Antrodia sitchensis
(D.V. B
axter
) G
ilb
. & R
yvar
-
den
(Mycotaxon 22(2): 364, 1985)
Kleinsporige Tramete