198
andrias, 19
(2012)
rischen Populationen als bedeutend für den Ge-
samterhalt der Art erachten und damit Ungarn
eine besondere Verantwortlichkeit für T. pulchel
lum bescheinigen.
Allgemeine Verbreitung: Kosmopolitisch (W
right
1987, zitiert nach R
imóczi
et al. 2011). In Europa
in den kontinentalen Steppengebieten Tsche-
chiens, der Slowakei und Ungarns vorkommend.
Aus Deutschland sind weitere Fundorte aus
Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern
bekannt.
Boletus erythropus
var.
immutatus
(P
egler
&
A. E. H
ills
) K. P
hilipp
& K
ärcher
(Beitr. Kenntn.
Pilze Mitteleur. 14: 112, 2005)
≡
Boletus immutatus (P
egler
& A. E. H
ills
) A. E.
H
ills
& W
atling
= Boletus „noncolorans“ H. E
ngel
& K. P
hilipp
1989 nom. nud.
Unveränderlicher Hexen-Röhrling
Morphologie: Die Varietät unterscheidet sich von
der Typus-Varietät durch das fehlende Blauen
der Trama.
Ökologie: Der einzige Fund aus dem Gebiet
stammt aus einem Fichten-Buchenforst auf
Sandboden.
Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis.
Odenwald: 6519/4, Moosbrunn, Fichtenforst, un-
ter Fagus und Picea abies, auf saurem Boden,
29.05.2000, A. & U. S
chofer
(KR 20894).
Bestand und Bedrohung: Nach derzeitiger Daten-
lage kann weder der genaue Bestand noch eine
Gefährdung eingeschätzt werden. Vermutlich ist
die Art aber trotz Seltenheit nicht gefährdet.
Allgemeine Verbreitung: Europa. Bisher nur in
Großbritannien und Deutschland aufgefunden.
In Deutschland noch sehr seltene Einzelfunde in
Süd-Hessen.
Boletus rhodopurpureus
S
motl
. (
Č
as.
Č
esk.
Houb. 29(1-3): 31, 1952) (Tafel 2, Abb. 4a, 4b)
Bunthütiger Purpur-Röhrling
Morphologie: Der Boletus rhodopurpureus-
Komplex ist innerhalb der rotporigen Dick-
röhrlinge durch bei Berührung blauschwarz
fleckenden Hut und von jung an rote Poren ge-
kennzeichnet (B. torosus F
r
. & H
ök
hat lange
gelb bleibende Poren!).
Variabilität: Funde mit von jung an altrosa bis ro-
sagelber Tönung werden als B. r. var. gallicus R
o
-
magn
. bezeichnet. Sehr ähnlich, wenn nicht sogar
mit dieser Varietät identisch, ist B. luteocupreus
B
ertéa
& E
stades
, mit überwiegend goldgelber
bis gelboranger oder kupferfarbener Hutfarbe. B.
torosus unterscheidet sich schon alleine durch
die sehr lange gelb bleibenden Röhrenmün-
dungen.
Ökologie: Basenreiche Buchen- und Eichen-
mischwälder, z.B. Orchideen-Buchenwald. Ther-
mophile Art, die aus dem mediterranen Raum
hierher ausstrahlt. Im Gebiet Mykorrhiza mit Bu-
che oder Eiche.
Häufigkeit und Verbreitung: Vier Nachweise in
zwei Naturräumen.
Oberrheingebiet: 8012/2, Freiburg, Ebringen,
Schönberg, relativ junger Orchideen-Buchenwald,
Hanglage, unter Fagus, auf Muschelkalk, 380 m
NN, 27.08.2002, 20.08.2006, G. S
aar
(Herbar
S
aar
). – 8012/4, Bollschweil, Kalkbruch, extrem
trockener, südorientierter Eichenwald (über 150
Jahre) mit jungem Buchenunterwuchs, Kalkbo-
den, 14.09.2010, G. S
aar
(Herbar S
aar
). – Süd-
westdeutsches Voralpenland: Bodenseegebiet,
8220/3, Mindelsee, Südufer, August 2009, C
h
.
G
raner
, conf. J. S
chreiner
(Herbar S
chreiner
). –
8220/4, Mühlenweiher, Ostufer, 480 m NN, 1996,
C
h
. G
raner
(in G
minder
2000 fälschlich als B. toro
sus aufgeführt). – Mühlenweiher (anderer Standort
als voriger), 480 m NN, 09.08.2010, U. W
inkler
.
Bestand und Bedrohung: Eine in Zentraleuropa
höchst seltene Art, deren Bestand aufgrund von
Stickstoffeinträgen in die Wälder zusätzlich rück-
läufig eingeschätzt werden muss. Daher minde-
stens stark gefährdet (RL 2), wenn nicht sogar
vom Aussterben bedroht (RL 1).
Allgemeine Verbreitung: Europa. Bisher nur im
westlichen und mittleren Mittelmeergebiet aufge-
funden, darüber hinaus selten nach Norden aus-
strahlend (Schweiz, Deutschland, vermutlich bis
Großbritannien und Süd-Schweden reichend). In
Deutschland sehr seltene Einzelfunde in Süd-
Hessen und Bayern.
Xerocomus cisalpinus
S
imonini
, H. L
adurner
&
P
eintner
(Mycol. Res. 107(6): 664, 2003)
≡
Boletus cisalpinus (S
imonini
, H. L
adurner
&
P
eintner
) W
atling
& A. E. H
ills
2004
= Xerocomus chrysenteron f. gracilis H. E
ngel
1996
Starkblauender Rotfußröhrling
Morphologie: Von den anderen Arten der Xero
comus chrysenteron-Gruppe durch die fast wei-