Andrias 19 - page 253

G
minder
& S
aar
: Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg
205
Clitocybe truncicola
(P
eck
) S
acc
. (Syll. Fung. 5:
184, 1887)
Holz-Trichterling
Morphologie: Vom ebenfalls holzbewohnenden
Ossicaulis lignatilis (P
ers
.) R
edhead
& G
inns
durch völlig unverzweigte Huthauthyphen (bei
diesem koralloid) gut unterscheidbar. Von ähn-
lichen Trichterlingen durch die Kombination aus
Wachstum an Holz und nicht hygrophanem Hut
abgrenzbar.
Ökologie: Gesellschaftsvag, aber lt Lit. Auwälder
deutlich bevorzugend, an morschem Laubholz.
Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis.
Oberrheingebiet: 8012/2, Freiburg, Ebringen,
Schönberg, 380 m NN, 23.10.2010,
leg. E. S
trittmatter
, det. G. S
aar
.
Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA).
Nordafrika (Marokko). Europa (nach L
ohmeyer
1999), überall sehr selten. Bisher bekannt aus
Süd- (Italien), West- (Frankreich, Niederlande,
Großbritannien) und Mitteleuropa (Deutschland,
Österreich (Erstfund für Europa in H
ausknecht
&
K
risai
1988), Tschechien). In Deutschland bis-
her nur in Bayern (Erstfund für Deutschland bei
L
ohmeyer
l.c.) mehrfach nachgewiesen.
Gymnopus luxurians
(P
eck
) M
urrill
(N. Amer.
Fl. (New York) 9(5): 362 (1916)
Collybia luxurians P
eck
1897 (Tafel 3, Abb. 5)
Üppiger Blasssporrübling
Morphologie: Die in großen Büscheln wachsen-
de braune Art ist u.a. auch an ihrer knorpeligen
Hutoberfläche zu erkennen, die etwas an Braune
Büschel-Raslinge (Lyophyllum decastes agg.)
oder auch den Spindeligen Rübling (Gymnopus
fusipes) erinnert.
Ökologie: In Anthropogene Habitate mit Rinden-
mulch oder Holzhäcksel, insbesondere Beete in
Parkanlagen, Gärten oder entlang von Straßen,
auch in der Nadelstreu.
Häufigkeit und Verbreitung: Bisher nur im Ober­
rheingebiet.
Oberrheingebiet: 6617/4, Sandhausen, Gar-
ten, auf Rindenmulch, 105 m NN, 10.08.2002,
W. W
interhoff
(W
interhoff
2003). – Waldweg-
rand, auf Rindenmulch, 110 m NN, 28.06.2007,
14.08.2008, W. W
interhoff
(W
interhoff
& H
aar
2008). – 6816/2, Graben-Neudorf, Garten, auf
Rindenmulch, 110 m NN 30.08.2004, P. S
perling
(KR 10764). – 6916/3, Karlsruhe, Grünwinkel,
Albsiedlung, auf Rindenmulch (Kiefer), 110mNN,
24.06.2007, M. S
choller
(KR 18537) (S
choller
& M
üller
2008). – 7813/3, Emmendingen, Park
des Zentrums für Psychiatrie, in der Nadelstreu
von Picea orientalis, 210 m NN, 06.09.2008, L.
S
chrimpl
(KR 23845). – Emmendingen, Winden-
reute, auf Holzhäcksel, 280 m NN, 26.07.2004,
L. S
chrimpl
(KR 3224). – 7913/3 Freiburg, Stadt-
gebiet, Kinderspielplatz beim Gefängnis, auf Rin-
denmulch, 12.10.2010, E. S
trittmatter
. – 8012/3,
Bad Krozingen, Klinikpark, in den Beeten auf
Rindenmulch, 20.07.1999, G. S
aar
.
Bestand und Bedrohung: Die Art ist in Ausbreitung.
Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA) und
Europa. Vermutlich beginnt die eingewanderte
Art gerade, sich in Europa zu etablieren. Ihre
Ausbreitung dürfte noch längst nicht abgeschlos-
sen sein. Bisherige Nachweise stammen aus Ita-
lien, Frankreich, den Niederlanden (europäischer
Erstfund 1989 nach M
ontag
et al. 1999) und
Deutschland. In Deutschland ist die Art erstmals
ca. 1997 aufgetreten und seit dem in Bayern und
dem Saarland nachgewiesen. Als Ursprung der
Art wird Nordamerika angenommen, wie auch
S
choller
& M
üller
(2008) vermuten.
Hemimycena mauretanica
var.
megaspora
(K
ühner
) S
aar
& G
minder
comb. nov.
Mycobank Nr. 800836
Mycena mauretanica var. megaspora K
ühner
in
K
ühner
& V
alla
(Travaux du Laboratoire de ‚La
Jaysinia‘ a Samoëns, Haute-Savoie 4: 68, 1972)
(Basionym)
= Delicatula phyllophila V
elen
. 1947
Morphologie: Kleine, rein weiße, flaumig be-
haarte Hemimycena mit adrig reduzierten, sehr
entfernt stehenden, Lamellen. Der Flaum auf Hut
und Stiel hält bei feuchter Witterung Exsudat-
tröpfchen fest. Sporen 12,5-18 x 4,5-6 µm. Basi-
dien viersporig.
Taxonomie: Die teils kopfig angeschwollenen,
teils zuspitzenden Pileozystiden, die aus einer
Unterschicht von mit Noppen besetzten Hyphen
entstehen, lassen den Fund unschwer als Hemi­
mycena erkennen und dem Komplex von H. mau­
retanica (M
aire
) S
inger
zuordnen. Nach A
ntonin
& N
oordeloos
(2004) soll H. m. var. mauretanica
zuspitzende, H. m. var. microcephala K
ühner
und
H. m. var. cystidiata A
ntonin
& N
oordel
. etwas
kopfige Pileozystiden haben. In Ermangelung
guten Materials vermieden A
ntonín
& N
oorde
-
loos
(l.c.) eine Neukombination. Der Fund von H.
m. var. megaspora zeigte beide Zystidentypen.
1...,243,244,245,246,247,248,249,250,251,252 254,255,256,257,258,259,260,261,262,263,...376
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