Andrias 19 - page 259

G
minder
& S
aar
: Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg
211
schütteren moosigen Rasen, unter Quercus ro­
bur, begleitet von Boletus queletii, 360 m NN,
16.08.2001, A. G
minder
. – 7321/3, Neuenhaus,
Betzenberg, Mönchsbuckel, unter Quercus robur,
460 m NN, 10.10.1998, A. B
ollmann
, A. G
minder
,
rev. A. G
minder
(STU) – 7420/2, Dettenhausen,
Weißer Stein, Eichen-Hainbuchen-Buchenwald,
Mergelboden, 480 m NN, 03.09.2002, A. G
min
-
der
.
Bestand und Bedrohung: Alle Taxa aus der Grup-
pe um A. lividopallescens sind selten und schon
aufgrund ihrer Biotopbindung als gefährdet an-
zusehen. Eine genaue Einstufung kann aber erst
vorgenommen werden, wenn mehr nach dem
derzeitigen Artkonzept abgesicherte Daten vor-
liegen.
Allgemeine Verbreitung: Mediterran-submediter-
ran. Europa, hier bisher nur in Süd- (Italien, Spa-
nien) und Westeuropa (Frankreich). Die Verbrei-
tung in Deutschland ist ungeklärt, da das Taxon
oft nicht als eigenständig angesehen wird bzw.
lange unerkannt als A. lividopallescens bestimmt
wurde. Aus Deutschland sind uns bisher keine
Funde bekannt.
Amanita ochraceomaculata
N
eville
, P
oumarat
& F
raiture
(Boll. Gruppo Micol. ‚G. Bresadola‘
(Trento) 43(2): 261, 2000)
Ockerfleckiger Scheidenstreifling
Morphologie: Insgesamt meist eher schmächtige
Art. Hut 3-6(8) cm, schnell flach werdend, meist
creme- bis tongrau, hell beige, nach N
eville
et al.
(2000) bis nussfarben. Lamellen weiß, insbeson-
dere beim Trocknen bisweilen einen schwachen
Rosaton entwickelnd. Stiel stets deutlich länger
als Hutbreite, 6-12 x 0,4-1(1,5) cm, weiß, höch-
stens sehr unauffällig und +/- gleichfarben genat-
tert. Volva häutig und stabil, weiß, mit ockerlichen
Flecken, die sehr auffallend aber auch relativ
schwach ausgeprägt sein können. Trama weiß,
unveränderlich, ohne besonderen Geruch. Spo-
ren globos bis leicht subglobos, (9)10-13(14) x
(8,5)9-12(14) µm, Quotient 1,0-1,1(1,15). Basi-
dien viersporig, ohne Basalschnalle. Lamellen-
schneide insbesondere bei jungen Fruchtkörpern
mit birnenförmigen Zellen besetzt. Schnallen feh-
len im gesamten Fruchtkörper.
Ökologie: Fichtenwälder und -forste auf Kalk,
bodensaure Fichten-Tannenwälder (hier nur
mit Kalkeinfluss), auf neutralen bis basischen
Böden, aber oft an oberflächig versauerten
Stellen. Mykorrhiza im Gebiet wohl nur mit Pi­
cea abies, wie auch von N
eville
et al. (l.c.) an-
gegeben.
Häufigkeit und Verbreitung: Bisher nur im
Schwarzwald und den angrenzenden Gäuland-
schaften, sowie im Schönbuch gefunden, aber
vermutlich weit verbreitet.
Schwarzwald: 7516/2, Salzstetten, Fichten-Tannen-
wald, 680 m NN, 15.10.2001, A. G
minder
& H. H
aas
,
det. A. G
minder
(Herbar G
minder
). – 7716/4, Sulgen,
Gifizenmoos, 720 m NN, 14.10.2002, A. G
minder
.
Gäulandschaften: 7817/1, Flözlingen, Fichten-
Tannenwald,Muschelkalk,700mNN,07.10.2001,
Anonymus, det. A. G
minder
. – Keuper-Lias-Land:
Schönbuch, 7420/1, Bebenhausen, Ochsen-
bachtal, „Glaswasen“, Fichtenforst (20-jährig),
auf Keuperlehm, 420 m NN, 14.09.2002, A. G
min
-
der
(Herbar G
minder
).
Bestand und Bedrohung: Die Art ist weder selten
noch gefährdet.
Allgemeine Verbreitung: Europa. Bisher nachge-
wiesen in Süd- (Italien), West- (Frankreich, Bel-
gien) und Mitteleuropa (Schweiz, Deutschland).
In Deutschland weitere Funde aus Bayern und
Thüringen bekannt.
Amanita simulans
C
ontu
(Boll. Accad. Gioe-
nia di Scienze Naturali 356: 11, 1999) (Tafel 5,
Abb. 11)
= A. malleata ss. C
ontu
p.p., C
ourtecuisse
&
D
uhem
, non T
ulloss
Pappel-Scheidenstreifling
Morphologie: Insgesamt an eine robuste Amani­
ta vaginata erinnernd, von der sie sich neben der
Ökologie vor allem durch Sphaerocysten in der
(trotzdem recht stabilen) Volva unterscheidet.
Ökologie: Pappelwälder und -forste, Alleen und
sonstige Pappelpflanzungen, vermutlich boden-
vag. Mykorrhiza auschließlich mit Schwarz- und
Hybrid-Pappeln (Populus nigra, P. x canadensis).
Ob weitere Funde der Art diese enge Mykorrhiza­
bindung bestätigen können, bleibt abzuwarten.
Häufigkeit und Verbreitung: Sehr selten, bisher
nur im Oberrheingebiet zwischen Freiburg und
Lahr, vermutlich aber auch weiter nördlich zu fin-
den.
Oberrheingebiet: 7613/1, Lahr-Hugsweier, Park,
unter Hybridpappeln, 15.07. und 01.11.2000, G.
S
aar
(Herbar S
aar
) – 7912/4, Freiburg-West, Al-
lee, unter Hybridpappeln, 14.11.2011, G. S
aar
.
Bestand und Bedrohung: Bei derzeitiger Datenla-
ge kann hierzu keine Aussage getroffen werden.
Allgemeine Verbreitung: Mediterran-submedi-
1...,249,250,251,252,253,254,255,256,257,258 260,261,262,263,264,265,266,267,268,269,...376
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