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andrias, 19
(2012)
genden dickwandigen Zystiden (wie in Inocybe)
eindeutig gekennzeichnet
Ökologie: Völlig gesellschaftsvag. In bewuchs-
armen Biotopen wie Heiden, Straßenrändern
oder sonstiger Pioniervegetation, aber auch an
mullreicheren Standorten, in Weidengebüschen,
an Wald- und Wegrändern und selbst in Blu-
mentöpfen und Gewächshäusern, auf nackter
Erde oder im Moos, manchmal Pflanzenresten,
kleinen Ästchen oder stark vermorschtem Holz
aufsitzend.
Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis, ob-
wohl die Art als nicht allzu selten gilt.
Oberrheingebiet: 6617/4, Hockenheim, ehema-
lige Ostkurve des Hockenheim-Rings, Rand ei-
ner Waldstraße, 30.11.2006, W.W
interhoff
(Her-
bar W
interhoff
) (W
interhoff
& H
aar
2008).
Bestand und Bedrohung: Trotz (scheinbarer?)
Seltenheit kaum als gefährdet anzusehen.
Allgemeine Verbreitung: Australien, Neuseeland,
Nordamerika (USA: in den Rocky Mountains bis
in alpine Lagen) und Europa.Weit verbreitet aber
nicht häufig. Süd- (Spanien, Italien), West- (Fran-
kreich, Belgien, Niederlande, Großbritannien),
Mittel- (Schweiz, Deutschland, Österreich), Ost-
(Tschechien, Russland) und Nordeuropa (Däne-
mark). In Deutschland vermutlich in allen Bun-
desländern vertreten. Nachweise liegen vor aus
Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Thüringen,
Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen
und Schleswig-Holstein.
Hebeloma aestivale
V
esterh
. (Symb. Bot.
Upsal. 30(3): 129-137, 1990) (Tafel 6, Abb. 14)
Sommer-Fälbling
Morphologie: Aufgrund der breiten, dextrinoiden,
kalyptraten Sporen und der langen, schmalen
Cheilozystiden bereits mikroskopisch recht gut
festgelegt. Makroskopisch sehr an H. velutipes
B
ruchet
erinnernd, aber etwas dunkler gefärbt.
Ökologie: Vorzugsweise in Parkanlagen, ge-
legentlich auch in lichten Laubwäldern, unter
Quercus und Fagus sylvatica.
Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis, aber
bisher wohl wenig beachtet.
Oberrheingebiet: 7912/4, Freiburg-Landwasser,
Park, unter Quercus, 07.09.2006, G. S
aar
(Her-
bar S
aar
).
Bestand und Bedrohung: Vermutlich ungefähr-
det.
Allgemeine Verbreitung: Europa. Hier in West-
(Belgien, Großbritannien), Mittel- (Deutschland)
und Nordeuropa (Dänemark, Schweden) (V
ester
-
holt
2005). In Deutschland sind weitere Funde zu-
mindest aus Bayern und dem Saarland bekannt.
Hebeloma duracinoides
B
idaud
& F
ilion
(Bull. trimest. Féd. Mycol. Dauphiné-Savoie 121:
11, 1991) (Tafel 6, Abb. 15)
Brauner Büschel-Fälbling
Morphologie: Auffallend durch den bräunenden,
wurzelnden oder zumindest ausspitzenden Stiel,
den eher glockigen Hut und das büschelige
Wachstum, wodurch die Art an Schleierlinge aus
der Cortinarius duracinus-Gruppe erinnert.
Mikroskopisch fallen die großen, +/- kalyptraten,
dextrinoiden Sporen auf, die mit 12-15 x 8-9,5
µm ausgesprochen breit sind. Cheilozystiden re-
lativ kurz, kaum über 40 µm lang, zylindrisch bis
schwach keulig verbreitert.
Ökologie: Ohne bekannte Vorliebe für bestimmte
Waldgesellschaften, im Gebiet über Muschel-
kalk, in Frankreich über schwach saurem Boden.
Mykorrhiza vermutlich mit Laubbäumen.
Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis.
Oberrheingebiet: 8012/4, Wittnau, Buchen-
Tannenwald, Muschelkalk, 03.10.2002, G. S
aar
(Herbar S
aar
).
Bestand und Bedrohung: Derzeit noch nicht ab-
schätzbar.
Allgemeine Verbreitung: Europa, bisher nur aus
Frankreich bekannt. Für Deutschland hier das
erste Mal nachgewiesen.
Hebeloma lutense
R
omagn
. (Bull. trimest.
Soc. mycol. Fr. 81: 342, 1965)
Ockergelber Fälbling
Morphologie: Ähnlich H. velutipes B
ruchet
, aber
lebhafter in der Färbung. Mikroskopisch vor allem
durch die langen und schmalen, stark dextrinoi-
den Sporen gekennzeichnet.
Ökologie: Auf Brandstelle, doch dürfte dies ein
Zufall sein. Die Art wird normalerweise unter Sa
lix auf feuchten Sandböden gefunden (V
ester
-
holt
2005).
Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis.
Schwarzwald, 8214/1, Bernau, auf Brandstelle,
soc. Sphaerosporella brunnea und andere car-
bophile Arten, 11.10.2009, E. S
trittmater
(Her-
bar S
trittmatter
).
Bestand und Bedrohung: Obwohl die Art schon
seit längerer Zeit beschrieben ist und charakte-