Andrias 19 - page 44

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andrias, 19
(2012)
(2005) beschrieben die neue Rostpilzgattung
Desmosorus aus Mittel- und Südamerika, mit der
einzigen Art, D. oncidii, die auf Arten der Orchide-
engattungen Cattleya, Epidendrum, Laelia, Lo-
phiaris und Oncidium gefunden werden konnte.
Der Pilz hat suprastomatale Sori mit terminalen
Sporen an verzweigten Hyphen, subglobose, sta-
chelige Uredosporen und dünnwandige, zylin-
drische Teleutosporen. – Phragmidium mucrona-
tum und P. tuberculatum kommen auf Rosen der
Sektion Caninae, Rosa canina, R. corymbifera
und R. rubiginosa vor. R
itz
et al. (2005) konnten in
molekularphylogenetischen Analysen zeigen,
dass P. mucronatum mit anderen Rosa-Phragmi-
dien verwandt ist. Dagegen gehört P. tubercula-
tum zu einer Gruppe von Rubus-Sanguisorba-
Phragmidien. Wie die Radiation und die
Wirtsspezifität der Phragmidium-Arten entstand,
ist weiterhin ungeklärt (K
ohnen
et al. 2010). – Die
Taxonomie und Phylogenie von Puccinia lageno-
phorae wurde von S
choller
et al. (2011) behan-
delt. Sie wiesen nach, dass dieser weltweit ver-
breitete Rostpilz auf ca. 140 Asteraceen-Arten
vorkommt und wahrscheinlich von einer mit Cy-
peraceen/Juncaceen wirtswechselnden Puccinia
aus Australien abstammt.
Septobasidiales, Schildlausparasiten
(Tafel 2, Abb. 7)
Vertreter dieser Ordnung sind häufig wirtsspezi-
fische, meist in den Tropen vorkommende Schild-
laus-Parasiten. Hyphen wachsen aus den Wirten
aus und überdecken die Schildlauskolonien mit
einer Deckschicht. Da nicht alle Individuen einer
Kolonie befallen werden und die Pilzdecke einen
Schutz für die Schildläuse darstellen könnte,
wird auch von einer Beziehung zum beidersei-
tigen Vorteil (Mutualismus) gesprochen. Eine
fruchtkörperlose septobasidiale Art aus Tene-
riffa wurde von O
berwinkler
(1989a) als neue
Gattung und Art, Coccidiodictyon inconspicuum,
beschrieben. Die R
aciborski
sche Gattung Ordo-
nia wurde wieder aus Septobasidium ausgeglie­
dert und Uredinella spinulosa in diese Gattung
transferiert. – Die Vielgestaltigkeit und mögliche
koevolutive Trends der Septobasidium-Arten hat
O
berwinkler
(1993a) diskutiert. – Eine neue Art,
Septobasidium wilsonianum, wurde von G
ómez
& K
isimova
-H
orovitz
(2001) aus Costa Rica be-
schrieben.
Pachnocybales
(Tafel 2, Abb. 8)
Die morphologischen Merkmale von Pachnocybe
ferruginea sind in Abb. 8 dargestellt und erläutert.
In ihrer Übersicht der gasteroiden, auricularioiden
Heterobasidiomyceten haben O
berwinkler
& B
an
-
doni
(1982a) auch den stilboiden, holobasidialen
Pilz Pachnocybe ferruginea behandelt. O
berwink
-
ler
& B
auer
(1989) führten die Pachnocybace-
ae ein. Umfangreiche ultrastrukturelle Analysen
der meiotischen Kernteilungen ermöglichten die
Darstellung des Spindelpolkörper-Zyklus (B
auer
& O
berwinkler
1990c). Die strukturellen Ähnlich-
keiten der Spindelpolkörper mit denen der Rost-
pilze, mit Eocronartium muscicola und Helico-
basidium mompa, gaben wichtige Hinweise auf
die systematische Stellung von Pachnocybe im
Bereich der Rostpilz-Verwandtschaften.
Heterogastridiales
Es handelt sich um fruchtkörperlose, unschein-
bar pustelförmige oder pyknidienartig wachsen-
de Mykoparasiten mit Colacosomen und ohne
Teleutosporen. B
andoni
& O
berwinkler
(1981)
konnten glaubhaft machen, dass der Konidien
bildende Pilz Hyalopycnis blepharistoma ein
Basidiomycet ist. Dies wurde schließlich durch
das Auffinden von auricularioiden Basidien,
die sitzende, tetraradiate Basidiosporen bilden
(O
berwinkler
et al. 1990b), eindeutig belegt. Das
perfekte Stadium wurde Heterogastridium pycni-
dioideum genannt. Konidien und Basidien entste-
hen in Pyknidien. Wie alle Vertreter der Ordnung,
besitzt die Art Colacosomen (B
auer
2004), kann
damit zumindest potentiell als Mykoparasit an-
gesehen werden. – Colacosomen wurden erst-
mals in Platygloea peniophorae nachgewiesen
(O
berwinkler
et al. 1990a). Diese Art wurde in
eine eigene Gattung, Colacogloea, transferiert.
Die Colacosomen wurden von B
auer
& O
ber
-
winkler
(1991) ultrastrukturell charakterisiert. Sie
ließen sich auch in Platygloea bispora (Colaco-
gloea bispora) nachweisen (O
berwinkler
et al.
1999), einer Art, die auf Tubulicrinis spp. parasi-
tiert. Schließlich haben K
irschner
& O
berwinkler
(2000) Colacogloea papilionacea mit Zygokoni-
dien beschrieben. Die Art parasitiert auf Asco-
myceten, die in Borkenkäfergängen vorkommen.
Einen Colacosomen besitzenden Heterobasidi-
omyceten, der durch Borkenkäfer auf Koniferen
verbreitet wird, haben K
irschner
et al. (1999) als
neue Art und Gattung, Atractocolax pulvinatus,
beschrieben. Die Hefeeigenschaften von Cola-
cogloea spp. wurden durch S
ampaio
et al. (2011)
zusammengefasst. – Zwei Colacosomentypen
haben wir in Cryptomycocolax abnormis (O
ber
-
winkler
& B
auer
1990, siehe Cryptomycocolaca-
les) nachgewiesen.
1...,34,35,36,37,38,39,40,41,42,43 45,46,47,48,49,50,51,52,53,54,...376
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