Andrias 19 - page 52

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andrias, 19
(2012)
traglycylferrichrom, das erste Heptapeptid-Ferri-
chrom wurde von D
eml
et al. (1984) aus einem
Stamm von Neovossia indica isoliert. – Von Alo-
pecurus geniculatus aus Japan beschrieb V
án
-
ky
(1990c) Neovossia japonica. V
ánky
& B
auer
(1992) führten die neue Gattung Conidiosporo-
myces ein, deren Hauptmerkmal ypsilonförmige
Konidien in den Brandsporenlagern sind. – V
ánky
& S
harma
(in V
ánky
1994c) beschrieben Tilletia
polypogonis von Polypogon monspeliensis, V
án
-
ky
(1995a) T. dactyloctenii von Dactyloctenium
aegyptium und V
ánky
(1995b) T. brachypodii-
mexicani und T. colombiana von Brachypodium
mexicanum sowie K. & C. V
ánky
& N.D. S
harma
(in V
ánky
1995b) T. eragrostiellae von Eragros-
tiella bifaria. – Ein auf dem Süßgras Ortachne
(Muhlenbergia) erectifolia vorkommender Brand-
pilz in der Cordillera de Mérida, Venezuela, wur-
de von V
ánky
& B
auer
(1995) als Oberwinkleria
anulata beschrieben. Die Art zeichnet sich durch
Brandsporen aus, die zugleich als Basidien fun-
gieren, also mit Basidiosporen auskeimen. – Für
Tilletia hyalospora, die auf Nassella- und Stipa-
Arten parasitiert, haben V
ánky
& B
auer
(1996)
die Gattung Ingoldiomyces vorgeschlagen. Die-
ser Brandpilz bildet nicht nur Schleuderkonidien,
sondern auch Schleuderbasidiosporen. – Auf
Phaseolus-Blättern kommt in den Tropen eine
Schwarzfleckenkrankheit vor, die als Entyloma
vignae bzw. Protomycopsis patelii bekannt war.
P
iepenbring
& B
auer
(1997) erkannten, dass die
beiden Namen ein und denselben Parasiten
betreffen und dass dieser zu den Tilletiales zu
stellen ist. Es wurde die neue Brandpilzgattung
Erratomyces eingeführt.
Georgefischeriales
In ihrem neuen System der Brandpilze (B
auer
et
al. 1997) haben B
auer
, B
egerow
und O
berwink
-
ler
die Georgefischeriales mit ultrastrukturellen
Differentialmerkmalen beschrieben: Interakti-
onszonen mit tubulären Organellen zwischen
Parasiten und Wirten sind lokal begrenzt und Hy-
phensepten besitzen öfters keine Poren. Moleku-
larphylogenetische Untersuchungen (B
egerow
et
al. 1997) bestätigten die Georgefischeriales. In
einer methodisch und organismisch erweiterten
Studie untergliederten B
auer
et al. (2001b) die
Georgefischeriales in drei Familien: Eballistrace-
ae, Georgefischeriaceae und Tilletiariaceae. Sie
schlugen auch Eballistra und Phragmotaenium
als neue Gattungen vor. – Eine Überprüfung von
Entyloma ossifragi auf Narthecium ossifragum
(B
auer
et al. 2005) zeigte, dass dieser Brandpilz
zu den Georgefischeriales zu stellen ist. Die neue
Gattung Gjaerumia und die neue Familie Gjae-
rumiaceae wurden auf dieser Art begründet.
Doassansiales
(Tafel 4, Abb. 13)
Die Ordnung wurde von B
auer
& O
berwinkler
(in B
auer
et al. 1997) beschrieben. Sie ist durch
komplexe Interaktionsapparate mit cytoplasma-
tischen Vesikeln gekennzeichnet. Die meisten
Arten parasitieren Wasser- und Sumpfpflanzen
und bilden intramatrikal Sporen-Ballen mit ste-
rilen Zellen aus. Basidiosporen haben oft eine
sigmoide Form, was als Anpassung an das Le-
ben im Wasser interpretiert wird. Zusätzlich zu
den Doassansiaceae wurde als neue Familie
die Rhamphosporaceae vorgeschlagen. Diese
Gliederung wurde durch molekularphylogene-
tische Hypothesen (B
egerow
et al. 1997) bekräf-
tigt. Die Wirt-Parasit-Interaktionen werden durch
subzellulär komplexe Strukturen vermittelt. – Für
Doassansia morotiana, D. punctiformis, D. put-
konenii und Entyloma hottoniae hat V
ánky
(1993)
die Gattung Heterodoassansia vorgeschlagen.
Burrillia sagittariae auf Sagittaria planitiana wur-
de von K. & C. V
ánky
(in V
ánky
1996b) beschrie-
ben. –Entyloma callitrichis wurde von V
ánky
et al.
(1998) in die neue Gattung Doassinga gestellt.
– Von Selaginella-Wirten waren zwei Brandpilz-
arten bekannt, Melanotaenium oreophilum und
M. selaginellae. Eine Überprüfung (B
auer
et al.
1999b) zeigte, dass diese Parasiten den Doas-
sansiales angehören. Entsprechend wurden die
Gattung Melaniella und die Familie Melaniellace-
ae vorgeschlagen.
Entylomatales
B
auer
& O
berwinkler
(in B
auer
et al. 1997) be-
schrieben die Entylomataceae und Entylo-
matales und charakterisierten sie als Brandpilze
mit Brandsporen, einfachporigen Hyphensepten
und einfachen parasitären Interaktionsapparaten
mit homogenen Inhalten. Die Befallsmerkmale
(Sporen werden im Pflanzengewebe gebildet)
ähneln denen der vorgenannten Ordnung (Do-
assansiales). Auf dem Wirt Crepis zacintha hat
V
ánky
(1990b) Entyloma zacintha als neue Art
erkannt. Von Erodium laciniatum aus Tunesien
beschrieb er (V
ánky
1991a) Entyloma erodii. Auf
Delilia biflora fanden V
ánky
, D
öbbeler
& U. B
raun
(in V
ánky
1992) einen bis dahin unbekannten
Brandpilz, den sie Entyloma deliliae nannten.
Aus Mittelamerika beschrieb P
iepenbring
(1996c)
zwei neue Entylomen. – Hypothesen zur Mole-
kularphylogenie von Entyloma haben B
egerow
et
1...,42,43,44,45,46,47,48,49,50,51 53,54,55,56,57,58,59,60,61,62,...376
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