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andrias, 19
(2012)
diellum, Microstroma, auch Brachybasidium und
Coniodictyum behandelt und repräsentative Ar-
ten illustriert. – Über Wieder- bzw. Neufunde von
Clinoconidium bullatum und C. farinosum sowie
Drepanoconis larviformis in Costa Rica berichte-
ten G
ómez
& K
isimova
-H
orovitz
(1998). – Süd- und
mittelamerikanische Taxa der Gattungen Botryo-
conis, Clinoconidium und Drepanoconis wurden
von H
endrichs
et al. (2003) morphologisch und ul-
trastrukturell untersucht sowie nach kladistischer
Methode phylogenetisch interpretiert. Molekular-
phylogenetische Hypothesen sprechen für die
Eingliederung in die Exobasidiales (B
egerow
et
al. 2006). – B
erndt
& S
harma
(1998) haben aus
Indien eine neue Art, Dicellomyces calami, von
Blättern von Calamus cf. rotang beschrieben.
Malasseziales
Die auf der Haut von Säugetieren vorkommenden
Hefen der Gattung Malassezia konnten moleku-
larphylogenetisch den Exobasidiomycetes zuge-
ordnet werden (B
egerow
et al. 2000). Die phylo-
genetische Herkunft dieser thermophilen Hefen
mit ihrer besonderen ökologischen Spezialisie-
rung ist nicht geklärt.
Entorrhizales
(Abb. 17)
Traditionell werden Entorrhiza-Arten als Brand-
pilze klassifiziert. Sie parasitieren lebende Wur-
zelzellen von Cyperaceen und Juncaceen, bilden
dickwandige Überdauerungszellen (Brandspo-
ren), die reif durch interne Septierung vierzellig
werden. – Die Ontogenie der Brandsporenent-
wicklung und die Ultrastruktur der Septenporen
von Entorrhiza casparyana wurden von D
eml
& O
berwinkler
(1981) untersucht. Wegen ei-
ner Probenverwechslung haben sie anstatt der
Entorrhiza-Basidie diejenige von Tilletia sp. dar-
gestellt. Aus Brandsporenzellen wächst jedoch
jeweils ein Keimschlauch aus, wie B
auer
et al.
(2001a) zeigen konnten. – Von Scirpus cernuus
und S. basilaris wurde Entorrhiza finerani und
von Eleocharis parvula Entorrhiza parvula von
V
ánky
(1992) beschrieben. – Nach ultrastruk-
Abbildung 17. Entwicklungsstadien des Wurzelbrandpilzes Entorrhiza casparyana auf der Gliederbinse Juncus
articulatus. a)-i) Die gesamte Ontogenie verläuft in lebenden Wurzelzellen des Wirtes. a)-f) Junge Brandsporen
jeweils an einer generativen Hyphenspitze. Mit zunehmender Reife wird das Cytoplasma der Sporen stark granulär,
schließlich lösen sie sich von den Trägerhyphen ab (g-i), werden zunehmend dickwandiger und bilden ein Spo-
renornament aus. j) Keimung einer reifen Brandspore mit drei Keimhyphen, an denen jeweils terminal eine sigmoide
Spore entsteht. Da die Karyologie nicht bekannt ist, ist unklar, ob Basidiosporen oder Konidien gebildet werden.
Mehrfach haben wir vierzellige keimende Brandsporen beobachtet. Dies war jedoch am Beispiel unserer Abbildung
nicht erkennbar. Weder die Verbreitungsbiologie noch die phylogenetische Stellung der Entorrhiza-Pilze konnten
bisher geklärt werden. Messbalken 10 µm. – Coll. R. B
auer
, G. D
eml
, M. N
ebel
, Triensbach, 9.1986, Keimstadien R.
B
auer
1.1987. – Alle noch folgenden Fotos und Zeichnungen (außer anderweitig bezeichnet): F. O
berwinkel
.