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Wissenschaftliche Mitteilung

139

als verschollen kategorisiert. Die Art ist jedoch ei-

nige wenige Male wiedergefunden worden, so in

Mecklenburg-Vorpommern (

S

choller

1996). Ne-

ben den beiden Rostpilzen finden sich weitere 16

„Rote-Liste-Arten“ unter den Großpilzen der Aga-

ricomycotina. „Stark gefährdet“ (Kategorie 2) sind

der Sepiabraune Adermoosling

Arrhenia obscu-

rata

(D. A.

R

eid

)

R

edhead

,

L

utzoni

,

M

oncalvo

&

V

il

-

galys

, der Große Scheibenbovist

Disciseda bovi-

sta

(

K

lotzsch

) P.

H

enn

. und der Glatte Schirmling

Lepiota oreadiformis

V

elen

. Gefährdete Arten

(Kategorie 3) sind der mit Eichen Ektomykorrhiza

bildende Queradrige Milchling

Lactarius acerri-

mus

B

ritzelm

. und der Gewimperte Stielbovist

Tulostoma fimbriatum

F

r

. Einer „Gefährdung un-

bekannten Ausmaßes“ (Kategorie G) unterliegen

der am Dach-Drehzahnmoos (

Syntrichia ruralis

)

parasitierende Dottergelbe Spateling

Arrhenia

spathulata

(

F

r

.)

R

edhead

, der Heidebovist

Bovista

pusilla

(

B

atsch

)

P

ers

., die Schöne Wiesenkeule

Clavulinopsis laeticolor

(

B

erk

. & M. A.

C

urtis

) R.

H.

P

etersen

(Abb. 4) und der mit Birken assozi-

ierte Zwiebel-Kartoffelbovist

Scleroderma cepa

P

ers

. (Abb. 3). „Extrem selten“ (Kategorie R) ist

der Hügel-Trichterling

Clitocybe collina

(

V

elen

.)

K

lán

. Auf der „Vorwarnliste“ (Kategorie V) stehen

Lepista panaeolus

(

F

r

.) P.

K

arst

. (Horngrauer

Rötelritterling),

Lycoperdon lividum

P

ers

. (Kasta-

nienbrauner Stäubling), der Rotbraune Nabeling

Omphalina pyxidata

(

B

ull

.)

Q

uél

., der Kiefern-

Zystidenrindenpilz (

Peniophora pini

(

S

chleich

.

)

B

oidin

) auf einer einzelnen Kiefer im nördlichen

Areal, die bereits oben erwähnte

Psilocybe mon-

tana

und der Bereifte Tellerling

Rhodocybe popi-

nalis

(

F

r

.)

S

inger

.

Weitere seltene, erstmals in Baden-Württemberg

nachgewiesene Arten ohne RL-Status sind das

Sammethäubchen

Conocybe farinacea

W

atling

und die beiden Falschen Mehltaupilze

Hyalo-

peronospora teesdaliae

(

G

äum

.)

G

öker

,

R

iethm

.,

V

oglmayr

,

W

eiss

&

O

berw

. (auf

Teesdalia nudi-

caulis

) und

Peronospora echii

(K.

K

rieg

.)

J

acz

. &

P. A.

J

acz

. (auf

Echium vulgare

) (cf.

G

minder

2003,

B

randenburger

&

H

agedorn

2006). Für

H

.

tees-

daliae

ist dies gleichzeitig der südlichste Nach-

weis innerhalb Deutschlands. Bemerkenswert

ist, dass die einzige Wirtspflanze

T. nudicanlis

(Bauernsenf) eine in Baden-Württemberg „stark

gefährdete“ Art ist (

B

reunig

& D

emuth

1999).

Für

Falsche Mehltaupilze (Peronosporales) existiert

noch keine Rote Liste für Baden-Württemberg

bzw. Deutschland.

Neben häufigen und seltenen heimischen Arten

zeichnet sich das Gebiet aber auch durch zahl-

Abbildung 2.

Byssonectria fusispora

(Spindelsporiger Becherling) bildet bereits im März Fruchtkörper in den Sandrasen.