Wissenschaftliche Mitteilung
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als verschollen kategorisiert. Die Art ist jedoch ei-
nige wenige Male wiedergefunden worden, so in
Mecklenburg-Vorpommern (
S
choller
1996). Ne-
ben den beiden Rostpilzen finden sich weitere 16
„Rote-Liste-Arten“ unter den Großpilzen der Aga-
ricomycotina. „Stark gefährdet“ (Kategorie 2) sind
der Sepiabraune Adermoosling
Arrhenia obscu-
rata
(D. A.
R
eid
)
R
edhead
,
L
utzoni
,
M
oncalvo
&
V
il
-
galys
, der Große Scheibenbovist
Disciseda bovi-
sta
(
K
lotzsch
) P.
H
enn
. und der Glatte Schirmling
Lepiota oreadiformis
V
elen
. Gefährdete Arten
(Kategorie 3) sind der mit Eichen Ektomykorrhiza
bildende Queradrige Milchling
Lactarius acerri-
mus
B
ritzelm
. und der Gewimperte Stielbovist
Tulostoma fimbriatum
F
r
. Einer „Gefährdung un-
bekannten Ausmaßes“ (Kategorie G) unterliegen
der am Dach-Drehzahnmoos (
Syntrichia ruralis
)
parasitierende Dottergelbe Spateling
Arrhenia
spathulata
(
F
r
.)
R
edhead
, der Heidebovist
Bovista
pusilla
(
B
atsch
)
P
ers
., die Schöne Wiesenkeule
Clavulinopsis laeticolor
(
B
erk
. & M. A.
C
urtis
) R.
H.
P
etersen
(Abb. 4) und der mit Birken assozi-
ierte Zwiebel-Kartoffelbovist
Scleroderma cepa
P
ers
. (Abb. 3). „Extrem selten“ (Kategorie R) ist
der Hügel-Trichterling
Clitocybe collina
(
V
elen
.)
K
lán
. Auf der „Vorwarnliste“ (Kategorie V) stehen
Lepista panaeolus
(
F
r
.) P.
K
arst
. (Horngrauer
Rötelritterling),
Lycoperdon lividum
P
ers
. (Kasta-
nienbrauner Stäubling), der Rotbraune Nabeling
Omphalina pyxidata
(
B
ull
.)
Q
uél
., der Kiefern-
Zystidenrindenpilz (
Peniophora pini
(
S
chleich
.
)
B
oidin
) auf einer einzelnen Kiefer im nördlichen
Areal, die bereits oben erwähnte
Psilocybe mon-
tana
und der Bereifte Tellerling
Rhodocybe popi-
nalis
(
F
r
.)
S
inger
.
Weitere seltene, erstmals in Baden-Württemberg
nachgewiesene Arten ohne RL-Status sind das
Sammethäubchen
Conocybe farinacea
W
atling
und die beiden Falschen Mehltaupilze
Hyalo-
peronospora teesdaliae
(
G
äum
.)
G
öker
,
R
iethm
.,
V
oglmayr
,
W
eiss
&
O
berw
. (auf
Teesdalia nudi-
caulis
) und
Peronospora echii
(K.
K
rieg
.)
J
acz
. &
P. A.
J
acz
. (auf
Echium vulgare
) (cf.
G
minder
2003,
B
randenburger
&
H
agedorn
2006). Für
H
.
tees-
daliae
ist dies gleichzeitig der südlichste Nach-
weis innerhalb Deutschlands. Bemerkenswert
ist, dass die einzige Wirtspflanze
T. nudicanlis
(Bauernsenf) eine in Baden-Württemberg „stark
gefährdete“ Art ist (
B
reunig
& D
emuth
1999).
Für
Falsche Mehltaupilze (Peronosporales) existiert
noch keine Rote Liste für Baden-Württemberg
bzw. Deutschland.
Neben häufigen und seltenen heimischen Arten
zeichnet sich das Gebiet aber auch durch zahl-
Abbildung 2.
Byssonectria fusispora
(Spindelsporiger Becherling) bildet bereits im März Fruchtkörper in den Sandrasen.