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144

Carolinea 72

(2014)

Pimpernell (

Pimpinella saxifraga

), Kleines Ha-

bichtskraut (

Hieracium pilosella

), Feld-Hainsim-

se (

Luzula campestris

), Doldiges Habichtskraut

(

Hieracium umbellatum

), Hain-Flockenblume

Centaurea nigra

) und Wiesen-Flockenblume

(

Centaurea jacea

). Magerwiesen sind in Baden-

Württemberg gefährdet (

B

reunig

2002).

Nasswiesen

finden sich in Geländemulden

und Bachtälern. Typische Gras-Arten sind hier

Wolliges Honiggras (

Holcus

lanatus

), Rohr-

Glanzgras (

Phalaris

arundinacea

), Wiesen-

Fuchsschwanz (

Alopecurus

pratensis

), Blaues

Pfeifengras (

Molinia

caerulea

), verschiedene

Binsen-Arten (

Juncus

articulatus

, J.

acutiflorus

,

J.

effusus

, J.

conglomeratus

) und die Wald-Simse

(

Scirpus

sylvaticus

). In mittelfeuchten Wiesen bil-

den Wiesen-Knöterich (

Polygonum

bistorta

) und

Kuckucks-Lichtnelke (

Lychnis

flos

-

cuculi

) schöne

Blütenhorizonte. In den nassesten Bereichen ge-

deihen der gefährdete Fieberklee (

Menyanthes

trifoliata

), Sumpf-Schafgarbe (

Achillea

ptarmica

),

Sumpf-Kratzdistel (

Cirsium palustre

), Sumpf-Lab-

kraut (

Galium

palustre

), Sumpf-Hornklee (

Lotus

uliginosus

), Sumpf-Vergissmeinnicht (

Myosotis

palustris

) sowie Sumpf-Dotterblume (

Caltha

pa-

lustris

) und Moor-Labkraut (

Galium

uliginosum

).

Entlang der Gewässerufer wächst eine Hochstau-

denflur aus Gewöhnlichem Gilbweiderich (

Lysi-

machia vulgaris

), Mädesüß (

Filipendula

ulmaria

)

und Blut-Weiderich (

Lythrum

salicaria

), Gewöhn-

licher Teufelsabbiss (

Succisa pratensis

) und Blut-

wurz (

Potentilla erecta

). Nasswiesen basenarmer

Standorte wie hier sind in Baden-Württemberg

ebenfalls gefährdet

(

B

reunig

2002).

Artenreiche Borstgrasrasen

wurden im Gebiet

auf weniger als einem Hektar gefunden. Diese

Vegetationsform ist in Baden-Württemberg stark

gefährdet, regierungsbezirksweit existieren nicht

mehr als 113 ha (

B

reunig

& S

chach

2007). Hier

liegen sie im nordwestlichen Teilgebiet in den

Gewannen Bohnberg und Stein, im südöstlichen

Teilgebiet im Gewann Eck sowie nördlich des

Schöllkopfs, jeweils auf gut besonnten Hangla-

gen. Charakteristische Arten sind neben Borst-

gras (Nardus stricta) Heide-Nelke (

Dianthus

deltoides

), Flügel-Ginster (

Genista sagittalis

),

Kleines Habichtskraut (

Hieracium pilosella

), Ge-

wöhnlicher Teufelsabbiss (

Succisa pratensis

),

Blutwurz (

Potentilla erecta

), Kleiner Sauerampfer

(

Rumex acetosella

), Salbei-Gamander (

Teucrium

scorodonia

) und Heilziest (

Betonica officinalis

).

Streuobstwiesen,

hier sowohl auf Fett- als auch

Magerwiesen vorhanden, gehören zu den arten-

reichsten Lebensräumen Baden-Württembergs:

nach

R

ösler

(2007) leben dort bis zu 5.000 Tier-

und Pflanzenarten. Dies erklärt sich mit ihrer

Abbildung 1. Brachlie-

gendes Wiesental mit

binsen- und seggen-

reichen

Nasswiesen,

zahlreichen

Quellen,

Waldsimsen-Sümpfen

mit Fieberklee und einer

ehemaligen Heuhütte

„im Urzustand“. – Alle

Fotos: C. Aly.