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Carolinea 72
(2014)
Pimpernell (
Pimpinella saxifraga
), Kleines Ha-
bichtskraut (
Hieracium pilosella
), Feld-Hainsim-
se (
Luzula campestris
), Doldiges Habichtskraut
(
Hieracium umbellatum
), Hain-Flockenblume
Centaurea nigra
) und Wiesen-Flockenblume
(
Centaurea jacea
). Magerwiesen sind in Baden-
Württemberg gefährdet (
B
reunig
2002).
Nasswiesen
finden sich in Geländemulden
und Bachtälern. Typische Gras-Arten sind hier
Wolliges Honiggras (
Holcus
lanatus
), Rohr-
Glanzgras (
Phalaris
arundinacea
), Wiesen-
Fuchsschwanz (
Alopecurus
pratensis
), Blaues
Pfeifengras (
Molinia
caerulea
), verschiedene
Binsen-Arten (
Juncus
articulatus
, J.
acutiflorus
,
J.
effusus
, J.
conglomeratus
) und die Wald-Simse
(
Scirpus
sylvaticus
). In mittelfeuchten Wiesen bil-
den Wiesen-Knöterich (
Polygonum
bistorta
) und
Kuckucks-Lichtnelke (
Lychnis
flos
-
cuculi
) schöne
Blütenhorizonte. In den nassesten Bereichen ge-
deihen der gefährdete Fieberklee (
Menyanthes
trifoliata
), Sumpf-Schafgarbe (
Achillea
ptarmica
),
Sumpf-Kratzdistel (
Cirsium palustre
), Sumpf-Lab-
kraut (
Galium
palustre
), Sumpf-Hornklee (
Lotus
uliginosus
), Sumpf-Vergissmeinnicht (
Myosotis
palustris
) sowie Sumpf-Dotterblume (
Caltha
pa-
lustris
) und Moor-Labkraut (
Galium
uliginosum
).
Entlang der Gewässerufer wächst eine Hochstau-
denflur aus Gewöhnlichem Gilbweiderich (
Lysi-
machia vulgaris
), Mädesüß (
Filipendula
ulmaria
)
und Blut-Weiderich (
Lythrum
salicaria
), Gewöhn-
licher Teufelsabbiss (
Succisa pratensis
) und Blut-
wurz (
Potentilla erecta
). Nasswiesen basenarmer
Standorte wie hier sind in Baden-Württemberg
ebenfalls gefährdet
(
B
reunig
2002).
Artenreiche Borstgrasrasen
wurden im Gebiet
auf weniger als einem Hektar gefunden. Diese
Vegetationsform ist in Baden-Württemberg stark
gefährdet, regierungsbezirksweit existieren nicht
mehr als 113 ha (
B
reunig
& S
chach
2007). Hier
liegen sie im nordwestlichen Teilgebiet in den
Gewannen Bohnberg und Stein, im südöstlichen
Teilgebiet im Gewann Eck sowie nördlich des
Schöllkopfs, jeweils auf gut besonnten Hangla-
gen. Charakteristische Arten sind neben Borst-
gras (Nardus stricta) Heide-Nelke (
Dianthus
deltoides
), Flügel-Ginster (
Genista sagittalis
),
Kleines Habichtskraut (
Hieracium pilosella
), Ge-
wöhnlicher Teufelsabbiss (
Succisa pratensis
),
Blutwurz (
Potentilla erecta
), Kleiner Sauerampfer
(
Rumex acetosella
), Salbei-Gamander (
Teucrium
scorodonia
) und Heilziest (
Betonica officinalis
).
Streuobstwiesen,
hier sowohl auf Fett- als auch
Magerwiesen vorhanden, gehören zu den arten-
reichsten Lebensräumen Baden-Württembergs:
nach
R
ösler
(2007) leben dort bis zu 5.000 Tier-
und Pflanzenarten. Dies erklärt sich mit ihrer
Abbildung 1. Brachlie-
gendes Wiesental mit
binsen- und seggen-
reichen
Nasswiesen,
zahlreichen
Quellen,
Waldsimsen-Sümpfen
mit Fieberklee und einer
ehemaligen Heuhütte
„im Urzustand“. – Alle
Fotos: C. Aly.