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148

Carolinea 72

(2014)

Insgesamt ist aufgrund des nachgewiesenen Ar-

teninventars in Anlehnung an

R

eck

(1996) von ei-

ner mittleren bis hohen Bedeutung des Gebietes

für die einheimische Vogelwelt auszugehen. Be-

sonders bedeutsam ist das Gebiet als Bruthabi-

tat zweier landesweit stark gefährdeter Vogelar-

ten: Wendehals und Waldlaubsänger.

Vier

Reptilienarten

wurden im Gebiet nachge-

wiesen: die stark gefährdete Mauereidechse

(

Podarcis muralis

), die gefährdete Ringelnatter

(

Natrix natrix

), die auf der Vorwarnliste geführte

Zauneidechse (

Lacerta agilis

) und die Blind-

schleiche (

Anguis fragilis

, alle Angaben zur

Gefährdung nach

L

aufer

1999). Für sie sind be-

sonnte Trockenmauern und offene Böschungen

wertvolle Lebensraum-Elemente.

Mit insgesamt 28 Arten ist die Gruppe der

Heu-

schrecken

im Untersuchungsgebiet ausgespro-

chen artenreich vertreten. Dies ist dem weiten

Spektrum trockener bis nasser, offener Lebens-

räume ebenso geschuldet wie dem völligen Feh-

len einer Gülledüngung. Neben allgemein häu-

figen und weitverbreiteten Arten kommen dabei

auch zahlreiche seltene und im Bestand gefähr-

dete Arten der Roten Listen vor (alle Angaben

zur Gefährdung nach

D

etzel

1998).

Zu den Arten, die stark an feuchtes Grünland

gebunden sind, gehören die stark gefährdete

Sumpfschrecke (

Stethophyma grossum

) und

der gefährdete Sumpfgrashüpfer (

Chorthippus

montanus

). Auf frischen, nicht zu nassen Wiesen

fanden sich der Wiesengrashüpfer (

Chorthippus

dorsatus

) und der Bunte Grashüpfer (

Omocestus

viridulus

); beide Arten werden auf der Vorwarnli-

ste zur Roten Liste geführt.

Als Bewohner der trockenen Wiesen waren über-

all die Feldgrille (

Gryllus campestris

) und das

Weinhähnchen (

Oecanthus pellucens

) zu hören.

Diese beiden Arten werden ebenfalls auf der Vor-

warnliste der Roten Liste geführt. Zu den stark

auf Trockenheit und Hitze angewiesenen Arten

gehören die folgenden gefährdeten Arten: der

Buntbäuchige Grashüpfer (

Omocestus rufipes

),

der Steppengrashüpfer (

Chorthippus vagans

),

die Blauflügelige Ödlandschrecke (

Oedipoda

caerulescens

) und der Heidegrashüpfer (

Steno-

bothrus lineatus

).

Aufgrund der hohen Gesamtartenzahl und des

Vorkommens mehrerer Arten der Roten Liste

kann von einer hohen Bedeutung des Untersu-

chungsgebietes für die Gruppe der Heuschre-

cken ausgegangen werden (vgl.

R

eck

1996).

Schmetterlinge:

Der Nachweis von 31 Arten,

darunter acht Arten der Roten Liste oder der

Vorwarnliste, ist erfreulich, aber nicht über-

durchschnittlich (Tabelle 2; alle Angaben zur

Gefährdung nach

E

bert

et al.

2005

). Bedenk-

lich war die geringe Individuenzahl bei der

Abbildung 4. Ausge-

dehnter Waldsimsen-

Sumpf, 24.5.2012.